Bierfest: So feierten die Kulmbacher früher

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Vor 40 Jahren hatte man beim Bierfest mit parkenden Autos oder Mopeds auf dem Eku-Platz keine Probleme; freilich stand damals auch die Randbebauung noch nicht. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Vor 40 Jahren hatte man beim Bierfest mit parkenden Autos oder Mopeds auf dem Eku-Platz keine Probleme; freilich stand damals auch die Randbebauung noch nicht.  Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Volle Konzentration: Der damalige Kulmbacher Oberbürgermeister Erich Stammberger (1927 - 2004) zapfte das erste Fass an. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Volle Konzentration: Der damalige Kulmbacher Oberbürgermeister Erich Stammberger (1927 - 2004)  zapfte das erste Fass an. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Autos und Brauereifahnen vertrugen sich in den siebziger Jahren problemlos in der festlich geschmückten Langgasse. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Autos und Brauereifahnen vertrugen sich in den siebziger Jahren problemlos  in der festlich geschmückten Langgasse. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Keine Verkleidung: Mit Dirndl und Trachtenlook wäre man beim Kulmbacher Bierfest 1979 ein Exot gewesen. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Keine Verkleidung: Mit Dirndl und Trachtenlook wäre man beim Kulmbacher Bierfest 1979 ein Exot gewesen.  Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Beim Gasthaus Hübner (jetzt "Patchwork") gab es einen Biergarten - Autos konnten trotzdem vorbeifahren; hinten das echte Essighaus. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Beim Gasthaus Hübner (jetzt "Patchwork") gab es einen Biergarten - Autos konnten trotzdem vorbeifahren; hinten das echte  Essighaus. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Zammzwicken und anstellen: Die Toilettensituation war seinerzeit nicht so komfortabel wie heutzutage. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Zammzwicken und anstellen: Die Toilettensituation war seinerzeit nicht so  komfortabel wie heutzutage. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Die Bierfestbedienungen - hier auf der Kulmbacher Rathaustreppe - machten auch schon 1975 richtig was her. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Die Bierfestbedienungen - hier auf der Kulmbacher Rathaustreppe - machten auch schon 1975 richtig was her. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Die Brauereichefs - von links: Carl Reischach (EKU), Gert Langer und Horst Roßberg (Reichel und Sandler), Gerhard Wiedenhöfer und Wolf-Dieter von Schau (Mönchshof).
Die Brauereichefs - von links: Carl Reischach (EKU), Gert Langer und Horst Roßberg (Reichel und Sandler), Gerhard Wiedenhöfer und Wolf-Dieter von Schau (Mönchshof).
 
Gemeinschaftserlebnis: Jeder reiste höchst individuell zur Bierwoche an. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Gemeinschaftserlebnis: Jeder reiste höchst individuell zur Bierwoche an. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Der kürzlich gestorbene Domkapitular und früherer Stadtpfarrer Hans Wich (rechts) wird bei der Bierwoche umsorgt. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Der kürzlich gestorbene Domkapitular und früherer Stadtpfarrer Hans Wich (rechts) wird bei der Bierwoche umsorgt. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Showstar Thomas Gottschalk, inzwischen herbstblond und Kulmbacher Ehrenbürger, begrüßt Landwirtschaftsminister Simon Nüssel (rechts). Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Showstar Thomas Gottschalk, inzwischen herbstblond und  Kulmbacher Ehrenbürger, begrüßt Landwirtschaftsminister Simon Nüssel (rechts). Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Der damalige Kulmbacher Landrat Kurt Held (Dritter von links) hat viele Stammtischbrüder um sich versammelt. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Der damalige Kulmbacher Landrat Kurt Held (Dritter von links)  hat viele  Stammtischbrüder um sich versammelt. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Lokalprominenz im Bierzelt - von links: Jürgen Albertz, Bernd Titus, Jürgen Kohlberger, Lorenz Niegel, Elisabeth von Schledorn, Hans Wich, unbekannte Tischdame, Dieter Heckel und Hermann Hambach. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Lokalprominenz im Bierzelt - von links: Jürgen Albertz, Bernd Titus, Jürgen Kohlberger,  Lorenz Niegel, Elisabeth von Schledorn, Hans Wich, unbekannte Tischdame, Dieter Heckel und Hermann Hambach. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Noch mal Politprominenz - von links: Ute Beyerlein, der junge Günther Verheugen, Heiner Stenglein, Robert Hartmann, Harry Weiß, Hans-Dieter Lotz, Simon Nüssel, Adam Sühler und Hans Zimmermann. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Noch mal Politprominenz - von links: Ute Beyerlein, der junge Günther Verheugen, Heiner Stenglein, Robert Hartmann, Harry Weiß, Hans-Dieter Lotz, Simon Nüssel, Adam Sühler und Hans Zimmermann. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Das Reichel-Direktorat Gert Langer und Horst Roßberg (hinten) freut sich über den Besuch von (von links) Heiner Stenglein, Harry Weiß, Karl Herold, Hans-Dieter und Barbara Lotz und Friedrich-Wilhelm Gravenhorst. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Das Reichel-Direktorat Gert Langer und Horst Roßberg (hinten) freut sich über den Besuch von (von links) Heiner Stenglein, Harry Weiß, Karl Herold, Hans-Dieter und Barbara Lotz und Friedrich-Wilhelm Gravenhorst. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Draußen war's schon immer am schönsten. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Draußen war's schon immer am schönsten. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Reifenschwinger der Kulmbacher Büttner: Udo Schenkendorf
Reifenschwinger der Kulmbacher Büttner: Udo Schenkendorf
 
Fisch- und Wurstsemmeln im Angebot: Thomas Hofmann
Fisch- und Wurstsemmeln im Angebot: Thomas Hofmann
 
Volle Konzentration: der Schenker und sein Helfer. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Volle Konzentration: der Schenker und sein Helfer. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Bierfesteröffnung auf dem Kulmbacher Marktplatz ...
Bierfesteröffnung auf dem Kulmbacher  Marktplatz ...
 
... und Bierfestabend nach getaner Arbeit. Fotos: Archiv Bayerische Rundschau
... und Bierfestabend nach getaner Arbeit. Fotos: Archiv Bayerische Rundschau
 
Am letzten Abend werden auf der Bühne die Bedienungen verabschiedet. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Am letzten Abend werden auf der Bühne  die Bedienungen verabschiedet. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Ruhe vor dem Sturm - die parkenden Autos stören keinen. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Ruhe vor dem Sturm - die parkenden Autos stören keinen. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Bierfesteeröffnung am Marktplatz: Was macht denn der Bus da? Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Bierfesteeröffnung am Marktplatz: Was macht denn der Bus da?  Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Außenansicht - das Festzelt am Marktplatz. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Außenansicht - das Festzelt am Marktplatz. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Innenansicht - das Festzelt am Marktplatz. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Innenansicht - das Festzelt am Marktplatz. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 
Die Langgasse - Fahnenschmuck und Fahrzeuge. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
Die Langgasse - Fahnenschmuck und Fahrzeuge. Foto: Archiv Bayerische Rundschau
 

Vor vierzig Jahren ging es im Zelt etwas gemütlicher zu - ohne Verkleidung und Handys. Und es galt das Kulmbacher Grundgesetz.

Es war eine liebe Zeit, die gute, alte Zeit vor vierzig Jahr. In Kulmbach gleich gar. Die Menschen war'n typisch und die Bilder schwarz-weiß. Es gab schon ein Bierfest, aber keine Handys im Zelt. Dafür vier Brauereien mit dem besten Bier der Welt.

Das Leben ging weiter, und Bierfest wird in Kulmbach immer noch gefeiert. Etwas anders als damals, aber heuer bereits zum 70. Mal.

Bis 1973 auf dem Marktplatz

Die siebziger Jahre waren eine Zeit der großen Veränderungen bei der Bierwoche. Denn bis 1973 stand das Zelt auf dem Marktplatz, auf dem jetzigen Festgelände braute die EKU noch mitten in der Stadt ihr Bier. Nach dem Abbruch des Brauereikomplexes - bis auf das noble Verwaltungsgebäude aus Backstein - zog man 1974 auf den Zentralparkplatz um, der jetzt EKU-Platz heißt.

Wenn man mit Zeitzeugen spricht, ist immer wieder zu hören: Damals ging es gemütlicher und familiärer auf der Kulmbacher Bierwoche zu. Das Zelt war viel kleiner, und niemand hatte ein Problem damit, dass trotz Festbetrieb Autos und Mopeds auf dem Platz parkten. Freilich stand die Randbebauung noch nicht. Sie wurde erst nach dem Bau der Tiefgarage, der 1979 begann, in Angriff genommen.

Wer braut das beste Festbier?

Im Zelt, mitunter auch schon als Stadel bezeichnet, galt das Kulmbacher Grundgesetz: vier Ecken - vier Brauereien. Denn auf dem hiesigen Biermarkt gab's seinerzeit richtige Konkurrenz: Reichel, EKU, Sandler und Mönchshof wetteiferten, wer das beste Festbier braut.

Ausschankflächen im Freien waren beim Bierfest nicht vorgesehen - mit einer Ausnahme: der kleine Hübner-Biergarten (jetzt "Patchwork"). Autos konnten hier trotzdem vorbeifahren.

Krugverlust war enorm

Die Festwirte klagten damals über enormen Krugverlust. Ein paar Tausender Schaden war die Regel. Erst beschäftigte man Krugsammler und führte dann das Krugpfand ein. Damit war das Problem gelöst.

Als Teilnehmer an der großen Sause war es nicht üblich, sich zu verkleiden. Normale Alltagskleidung genügte. Mit Dirndl und Lederhose - inzwischen fast schon ein Muss - wäre man ein Exot gewesen. Wie das unverzichtbare Handy hat aber auch in Kulmbach der Trachtenlook seinen Siegeszug angetreten.