Bierdusche - und kein Smartphone bereit

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Foto: Archiv/Marc Tirl, dpa
Foto: Archiv/Marc Tirl, dpa

Dieser Tage sind wir im Familienkreis auf Filmaufnahmen mit dem Nachwuchs zu sprechen gekommen.

Wie leicht ist es heute, das allgegenwärtige Smartphone zu zücken und einen kurzen Videoclip von den ersten Gehversuchen des Enkelkinds zu drehen.

Ganz anders noch vor zwei Jahrzehnten, als unser Sohn auf die Welt gekommen war und man natürlich möglichst viele Aufnahmen von dem putzigen Baby haben wollte. Freilich war der Aufwand ungleich höher, die Videokamera, damals aktueller technischer Standard, war ein Klotz, der oft nicht sofort zur Hand war, einen leeren Akku hatte oder falsch eingestellt war.

Dennoch: Es gab eine Reihe von Filmen, die neben den Entwicklungsschritten des Nachwuchses Familienfeiern, Urlaubserlebnisse oder Alltag zeigten. Freilich: Nach rund zehn Jahren, als die Videos gesichert werden sollten, waren sie zum Teil nicht mehr brauchbar - ein Teil konnte zum Glück gerettet und digitalisiert werden.

Seit einigen Jahren gibt es Fotos und Videos nur noch auf dem Handy - mit scheinbar unbegrenzter Speicherfähigkeit, und wenn gar nichts mehr hilft, gibt"s ja heute die Cloud.

Was freilich immer noch gilt, ist dass man bei den witzigsten Szenen dennoch kein Aufnahmegerät zur Hand, vielleicht auch, weil man darin gerade mitspielt. So wie Anfang der Woche, als in einem Kulmbacher Restaurant einer Kellnerin eines der schlimmsten Missgeschicke passierte - von einem Tablett rutschte ihr ein Bierglas, die Flüssigkeit ergoss sich über Tisch, Stühle, Kleidung, Fußboden, Nachbartischen... - Anschließend wusste keiner mehr so recht, wie das genau passieren konnte, weil es davon keine Aufnahme gab, obwohl sieben Smartphones am Tisch versammelt waren. Schade eigentlich, oder?