Bei Vitrulan müssen 22 Mitarbeiter gehen

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Bei Vitrulan in Marktschorgast wurde 22 Angestellten mit Teilzeit- und befristete Verträgen gekündigt. Bei den Entlassenen handelt es sich laut Betriebsrat um Beschäftigte quer durch alle Altersschichten. Foto: Preißinger
Bei Vitrulan in Marktschorgast wurde 22 Angestellten mit Teilzeit- und befristete Verträgen gekündigt. Bei den Entlassenen handelt es sich laut Betriebsrat um Beschäftigte quer durch alle Altersschichten. Foto: Preißinger

Schwierige Zeiten durchlebt der Glasgewebe-Hersteller in Marktschorgast - jetzt gab es sogar Kündigungen. Laut Betriebsrat handelt es sich um Angestellte der Textile Glass GmbH, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Laut Geschäftsführer Peter Cordts sind sinkende Umsatzzahlen der Grund.

"Ja, es stimmt", sagt Achim Bussemas, Betriebsratsvorsitzender bei Vitrulan: "Es sind betriebsbedingte Kündigungen in unserer Sparte ausgesprochen worden." Die Rede ist von 22 Angestellten, die Teilzeit- respektive befristete Arbeitsverhältnisse bei der Vitrulan Textile Glass GmbH (VTG) haben. Die Entlassungen werden demnach zum Jahres ende wirksam. Unter den Gekündigten sei auch der zuständige Vertriebsleiter. Einige Mitarbeiter hätten gegen die Entlassung geklagt, sagt Bussemas.

Der Betriebsrat habe auf Grund der Umstände im Unternehmen die Kündigungen mitgetragen. "Die Finanzsituation ist momentan nicht die beste. Das liegt zum einen an der allgemeinen konjunkturellen Lage, zum anderen auch an gewissen Entscheidungen im Management von Vitrulan." Im Marktschorgaster Betrieb arbeiten aktuell rund 280 Angestellte.

"Planziele nicht erreicht"

VTG-Geschäftsführer Peter
Cordts bestätigte gestern auf BR-Anfrage, dass sich das Unternehmen schlanker aufstellen müsse. "Das sind ganz sicher keine schönen Entwicklungen. Aber wir sind seit einige Monaten in einem schwierigen Fahrwasser und haben unsere Planziele bei weitem nicht erreicht." Das Unternehmen habe, so Cordts, beim Personal zuletzt ein starkes Wachstum zu verzeichnen. Es sei aber nicht möglich, die Beschäftigtenzahl angesichts der derzeitigen Umsatzzahlen zu halten.

Er selber wolle die Firma "wieder bodenständiger und effektiver machen" und habe deswegen auch einige Kurskorrekturen vollzogen. Eine sei die Art der Eigenvermarktung der Marke Systexx, ein Hightech-Glasgewebe: "Wir haben mit der Aggressivität der Vermarktung offenbar einige unserer Großkunden in der Industrie verärgert." Es hätten jedoch bereits Gespräche mit deren Vertretern stattgefunden. "Wir sind da wieder auf einem guten Weg zu einer verlässlichen Kooperation."

Millionen-Investitionen geplant

Auf einem guten Weg sieht Cordts den Marktschorgaster Betrieb für die nächsten beiden Jahre. Die Prognosen seien ermutigend. Dafür spreche auch, dass das Unternehmen Geld in die Hand nehmen werde. "Für 2014 planen wir in Marktschorgast Investitionen von zwei Millionen Euro in neue Technologien, 2015 sollen weitere vier Millionen Euro folgen."

Peter Cordts ist Enkel des Firmengründers. Er hatte sich im September wieder aktiv in das operative Geschäft der Vitrulan Textile Glass GmbH eingebracht. Bereits von 1995 bis 2008 war Cordts operativer Geschäftsführer, bevor er die Leitung der Vitrulan Holding übernahm und die Internationalisierung der Gruppe forcierte.