"Aus gegebenem Anlass": Bürgerinitiative fordert scharfes Tempolimit auf Bundesstraße

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B303 bei Stadtsteinach: Bürgerinitiative fordert scharfes Tempolimit - "aus gegebenem Anlass"
Immer wieder kommt es auf der B303 zwischen Stadtsteinach und Untersteinach zu schweren Unfällen.
B303 bei Stadtsteinach: Bürgerinitiative fordert scharfes Tempolimit - "aus gegebenem Anlass"
NEWS5 / Fricke (Archivbild/Symbolbild)

Die Bürgerinitiative Stadtsteinach hat ein verschärftes Tempolimit für Bereiche der B303 und der B289 gefordert. Hier komme es "immer wieder zu gefährlichen Situationen", so das Bündnis mit Blick auf einen schweren Unfall vor wenigen Tagen.

  • B303 bei Stadtsteinach: Bürgerinitiative fordert Einführung von Tempo 70
  • Auch Geschwindigkeitsbeschränkung auf B289 gefordert
  • "Dringend erforderlich": Bündnis verweist auf kürzlichen schweren Unfall 
  • "Unerklärlicherweise": Weitere Tatsache sei völlig unverständlich 

Die Bürgerinitiative "Pro Stadtsteinach" (Kreis Kulmbach) hat sich mit einem offenen Brief an das Staatliche Bauamt Bayreuth gewandt. "Aus gegebenem Anlass" erachte man die Einrichtung eines Tempolimits von 70 Kilometern pro Stunde in bestimmten Bereichen der B303 und B289 für "dringend erforderlich", heißt es darin. Das Bündnis spielt damit auf einen schweren Unfall vor wenigen Tagen an. 

Mercedes kippt nach Unfall auf die Seite: Tempolimit an Einfahrten und Kreuzungen bei Stadtsteinach gefordert 

Am Samstag, dem 4. Februar 2023, hatte sich ein schwerer Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 303 in Stadtsteinach mit einem Skoda-Fabia-Kombi aus dem Landkreis Haßberge und einem Mercedes Vito aus dem Landkreis Fürth ereignet, wie die Polizei damals berichtete. Ein 22-jähriger Mann wollte von der Ziegelhütte her kommend nach links in Richtung Kronach einbiegen und übersah hierbei den vorfahrtsberechtigten Wagen eines 55-jährigen Mannes, welcher zur selben Zeit auf der Bundesstraße in Richtung Untersteinach fuhr.

Zwischen den beiden Fahrzeugen kam es zum Zusammenstoß, wodurch das Fahrzeug des 22-Jährigen auf die Seite kippte, beide Insassen wurden leicht verletzt. An den beteiligten Fahrzeugen entstand ein Sachschaden in Höhe von circa 25.000 Euro, hieß es Anfang Februar. Nun soll - geht es nach der Bürgerinitiative - reagiert werden: Konkret fordert das Bündnis das Tempolimit für die Kreuzungs- und Einfahrtsbereiche der B303 (Stadtsteinach-Mitte, Stadtsteinach-Süd und Untersteinach) sowie der B289 (Untersteinach und Kauernburg)

Derzeit darf hier Tempo 100 gefahren werden. "Da Einfahrende oder Linksabbieger die hohe Geschwindigkeit der Vorfahrtsberechtigten leicht unterschätzen können und dann erst auf 100 km/h beschleunigen müssen, kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, wie Bremsungen, Nötigungen durch zu enges Auffahren und gegebenenfalls unzulässigen Überholvorgängen", so die Verantwortlichen Knud Espig und Alwin Geyer. 

Unfall-Hotspots B303 und B289: Bürgerinitiative sieht "erhöhte Gefährdungssituation"

"Unerklärlicherweise sind diese Einfahrtsbereiche nicht einmal durch Überholverbotsbeschilderungen abgesichert", so ihre heftige Kritik. Ein bevorrechtigtes Fahrzeug frühzeitig zu erkennen, sei auch dadurch beeinträchtigt, dass es in Deutschland "immer noch keine Tagesfahrlichtpflicht" gebe. Bei "diesigen Sichtverhältnissen" und Tempo 100 seien die Autos schlicht "viel zu spät erkennbar"

Eine Tempo-70-Beschilderung würde - so die Sicht von "Pro Stadtsteinach" die "Verkehrsteilnehmer frühzeitig darauf hinweisen, dass in den Kreuzungsbereichen mit einer erhöhten Gefährdungssituation gerechnet werden muss", heißt es. "Wir bitten Sie, unserem Antrag auf Einrichtung von Tempo-70-Beschränkungen in den genannten Kreuzungsbereichen zu entsprechen und um weitere Veranlassung beziehungsweise Umsetzung", schreiben Espig und Geyer. 

Die Bürgerinitiative hat bereits in der Vergangenheit öffentliche Forderungen zu Tempolimits im Straßenverkehr nach Unfällen gestellt - und damit auch Erfolg gehabt. So wurde 2021 bei der Ein- und Ausfahrt zur Kompostieranlage auf der Staatsstraße nach Presseck die Einrichtung einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 Kilometern pro Stunde beschlossen, nachdem es dort immer wieder Unfälle gegeben hatte. 

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