Tausende von Autofahrern müssen seit Montag eine weiträumige Umfahrung von Untersteinach in Kauf nehmen. Aber nicht jeder hält sich dran.
Seit Montag ist die Bundesstraße 289 im Bereich der Ortsdurchfahrt Untersteinach gesperrt. Die Straßendecke ist stark beschädigt und muss saniert werden.
Für Tausende von Autofahrern bedeutet das, dass sie die nächsten Tage längere Umleitungen und Behinderungen in Kauf nehmen müssen. Bis Samstag, 10. September, soll die Baustelle dauern.
Es kann eng werden
Vor allem große Lastwagen sorgen immer wieder für Probleme, wenn sie auf der Umleitungsstrecke neuralgische Stellen wie die kurvenreiche Verbindung zwischen Kauerndorf und Fölschnitz oder zwischen Fölschnitz und Ködnitz passieren müssen. Da kann es eng werden.
Über die Strecke Fölschnitz - See - Neuenmarkt versuchten zahlreiche Verkehrsteilnehmer, darunter auch etliche Lastwagenfahrer, die offizielle Umleitung etwas abzukürzen.
Die Umleitungsstrecken führen direkt an den Rathäusern in Trebgast und Stadtsteinach vorbei. Stadtsteinachs Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) ist viel Verkehr vor der Haustür gewohnt: "Bei uns ist es ohnehin schon heftig. Das Ganze wird jetzt durch die Umleitung nochmal verstärkt", sagt er und blickt aus dem Fenster auf einen Lkw, der eine ganze Schlange an Pkw nach sich zieht.
Kritisch werde es immer dann, wenn sich zwei Lastwagen begegnen, erklärt Wolfrum. "Langsam kommen die aneinander vorbei. Dass einmal gar nichts geht, ist eigentlich nie der Fall."
Problematisch sieht sein Trebgaster Kollege Werner Diersch (SPD) vor allem die Engstelle in Höhe der Bäckerei Sesselmann in der Kulmbacher Straße. "Da muss man vorsichtig sein." Das gelte vor allem für die großen Lastwagen, aber selbst Pkw-Fahrer müssten schon aufpassen.
Dass am Montag das Wetter nicht so gut war, sieht er in diesem Fall sogar als Vorteil. "Bei hohen Temperaturen käme dann ja noch der Verkehr zum Badesee dazu."
Laut Polizeiinspektion Stadtsteinach war die Lage ruhig, es habe keinerlei Beschwerden gegeben, obwohl die Umleitung viel befahren werde.
Wie uns Mitarbeiter berichten, fahren aber trotz der Umleitungsschilder schwere Lastwagen nach Untersteinach. Dort kann man zwar derzeit noch in die Seer Straße abbiegen, die Strecke ist ab Ortsausgang allerdings auf fünf Tonnen beschränkt und im weiteren Verlauf nur so breit, dass sie gerade noch von zwei Pkw im Gegenverkehr befahren werden kann. Die Lkw kommen nicht weiter, ein 30-Tonner und ein weiterer Brummi samt Anhänger mussten auf engstem Raum umdrehen und dann wieder Richtung Kulmbach zurück.
Die offizielle Umleitung sieht folgendermaßen aus:
Der Verkehr von Kulmbach kommend wird ab Kauerndorf über die Staatsstraße 2182 nach Trebgast und weiter über die Staatsstraße 2183 nach Neuenmarkt auf die B 303 umgeleitet.
Der Verkehr von der Bundesstraße 303 (von Wirsberg kommend) wird ab dem Kreisverkehr bei Untersteinach über Stadtsteinach und die Kreisstraße KU 9 über Grafendobrach zur B 85 nach Kulmbach geleitet.
Roland Wolfrum spricht es eindeutig an: "Bei uns ist es ohnehin schon heftig.Das Ganze wird jetzt durch die Umleitung nochmal verstärkt". Diese Aussage sollten sich mal die Mitglieder von Pro Stadtsteinach mal um die Ohren schreiben. Da nützt auch ein Flüsterasphalt nichts. Und eine 30er Zone braucht man auch nicht, weil der Verkehr eh fast steht! Auch wenn der Spuk nicht lange dauern wird, werden die Stadtsteinacher für ein paar Tage noch mehr gestreßt. Wände wackeln mehr und öfter, der Lärmpegel steigt, Abgase werden noch mehr in die Stadt geblasen,und ganz wichtig: das Unfall- und Gefahrenpotenzial steigt. Interessiert aber Pro Stadtsteinach vermutlich nicht. Natur und Arbeitsplätze sind halt wichtiger.
Jetzt sieht man auch, was passiert wenn der Schwerlastverkehr ( ohne Umgehung) aus Stadtsteinach verschwinden würde: er würde durch andere Ortschaften führen, die dann das jetztige Problem wie Stadtsteinach hätten. Jedoch nicht nur für ein paar Tage! Sehr Klug!