Die Kulmbacher Ausbildungsmesse knackte mit 135 Ständen einen Rekord.
"Mit 135 Ständen haben wir einen historischen Höchstwert erreicht", schwärmte Landrat Klaus Peter Söllner (FW). Auch der Besucherandrang war überwältigend: Hunderte von Schülern suchten eine Antwort auf die Frage: Welcher Beruf passt zu mir?
Einer, der diese Frage bereits beantwortet hat, ist Benjamin Gründonner. Der 15-Jährige aus dem Marktleugaster Ortsteil Traindorf wird am 1. September nächsten Jahres in seinem Heimatort bei der Firma Heller Haustechnik eine Lehre zum Anlagenmechaniker beginnen. Mit Feuereifer lötete er in der Schweißtechnikwerkstatt kleine Kupferrohre zu einem Bildergestell zusammen.
"Ob Schneiden oder Verlegen - das Arbeiten mit Rohren, bei dem es auf handwerkliches Geschick und Genauigkeit ankommt, bereitet mir viel Spaß", sagte der junge Mann, der derzeit noch die 9. Klasse der Mittelschule Stadtsteinach besucht.
Am Stand des Discounters Norma zeichneten Milena-Sophie Stübinger und Elias-Emanuel Stübinger Produkte mit einem Preisetikettierer aus. Interesse an einem Beruf im Einzelhandel haben die zwei nicht. Das Auszeichnen machten sie nur aus Spaß an der Freude. Ihre wirklichen Interessen liegen ganz woanders. "Ich möchte einmal naturwissenschaftliche Fächer, wie Chemie oder Biologie studieren", erklärte die Schülerin des Caspar-Vischer-Gymnasiums. Es bereite ihr viel Freude, Sachen auf den Grund zu gehen. In ihrem späteren Beruf will die Kulmbacherin ihren Forscherdrang befriedigen und neue Methoden für chemische Analysen entwickeln.
Bei dem 14-jährigen Elias steht die Arbeit mit Autos hoch im Kurs. Er möchte nicht an einem Wagen herumschrauben, sondern als Automobilkaufmann anderen Menschen die Vorzüge und die neueste Technik einer bestimmten Marke näherbringen.
In der Schreinerwerkstatt bauten junge Leute Kerzenständer. Zu ihnen zählte die 13-jährige Anina Seyfert. Der Mainleuserin bereitet es Freude, mit ihren Händen etwas Nützliches zu schaffen. "Ich bin handwerklich begabt", erklärte die Mittelschülerin. Zuhause helfe sie gerade mit, Regale für das Wohnzimmer ihrer Großmutter zu bauen. "Mein Vater Stefan sägt, während ich schraube und feile." Welchen Beruf sie einmal konkret ergreifen werde, dass vermochte die 13-jährige noch nicht zu sagen.
Flanieren, informieren und ausprobieren - das war es, was Hunderte von Jugendlichen, begleitet von ihren Eltern und Großeltern, taten. Sogar aus den Nachbarlandkreisen war man nach Kulmbach gefahren. Die Vielzahl der Stände, die allesamt dicht umlagert waren, ließen so gut wie keine Berufswünsche offen.