Aus der Wonseeser Schule wird ein Tierarzt-Zentrum

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Dieser Teil des Schulgebäudes bleibt im Eigentum des Marktes Wonsees und kann auch in Zukunft von Vereinen genutzt werden. Foto: Sonny Adam
Dieser Teil des Schulgebäudes bleibt im Eigentum des Marktes Wonsees und  kann auch in Zukunft von Vereinen genutzt werden. Foto: Sonny Adam
David Rossbroich, Stefan Gedecke und Frauke Runge wollen aus der alten Schule in Wonsees ein Tierarzt-Zentrum machen. Foto: Sonny Adam
David Rossbroich, Stefan Gedecke und Frauke Runge wollen aus der alten Schule in Wonsees ein Tierarzt-Zentrum machen. Foto: Sonny Adam
 
Wo jetzt noch "Kunst am Bau" zu sehen ist, soll in Zukunft ein Schwein prangen. Foto: Sonny Adam
Wo jetzt noch "Kunst am Bau" zu sehen ist, soll in Zukunft ein Schwein prangen. Foto: Sonny Adam
 
Die alte Wonseeser Schule ist kaum wiederzuerkennen. Foto: Sonny Adam
Die alte Wonseeser Schule ist kaum wiederzuerkennen.  Foto: Sonny  Adam
 
Die energetische Sanierung war wichtig. "Wir haben zwei Generatoren, die auch für die Kühlung verwendet werden", erklärt Gedecke . Foto: Sonny Adam
Die energetische Sanierung war wichtig. "Wir haben zwei Generatoren, die auch für die Kühlung verwendet werden", erklärt Gedecke . Foto: Sonny Adam
 
Auch zwei Praktikantenwohnungen und ein Labor sind geplant. Foto: Sonny Adam
Auch zwei Praktikantenwohnungen und ein Labor sind geplant. Foto: Sonny Adam
 

Der Veterinär Stefan Gedecke plant in der alten Schule in Wonsees ein Tierarzt-Zentrum für sich und acht Kollegen.

Stefan Gedecke ist seit 17 Jahren als Tierarzt in Wonsees tätig. Er hat sich auf die Betreuung von Schweinen spezialisiert und betreut Betriebe in ganz Oberfranken. Jetzt hat Gedecke mit seiner Frau das alte Schulhaus in Wonsees gekauft. Seine Vision: Er möchte aus dem leer stehenden Gebäude ein Zentrum für Tiere machen.


Schweine und Kleintiere


Die Umbauarbeiten sind in vollem Gange. Gedecke investiert eine Millionensumme in das alte Gebäude. Künftig möchte er von hier aus nicht mehr nur Schweine behandeln, sondern auch Kleintiere. Als zukünftige Geschäftsführer werden neben ihm auch David Rossbroich und Frauke Runge tätig sein. "Insgesamt werden hier aber neun Ärzte arbeiten", erläutern die drei.

In der alten Schule werden Büro- und Verwaltungsräume entstehen, aber auch eine Kleintierpraxis mit zwei Tierärzten ist geplant. "Wir hatten lange überlegt, ob wir auf die grüne Wiese gehen sollen, aber das Gelände hier ist ideal. Und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde war einfach super", lobt Gedecke. Bereits im März 2018 soll der Umbau abgeschlossen sein.


Gebäude komplett entkernt


Aktuell ist noch eine Menge zu tun. Die Schule ist quasi komplett entkernt worden. Leitungen mussten neu verlegt werden. Großen Wert hat Gedecke auf eine zeitgemäße Isolierung gelegt. Auf dem Dach wurden Solarpanelen installiert. Das Gebäude wird mit einer Wärmepumpe beheizt.

In den ehemaligen Klassenzimmern schaffen die Investoren einen Röntgenraum, eine Apotheke, ein Lager, ein eigenes Labor, einen Hundesalon und einen Laden für Kleintierbedarf. "Wir teilen die Fläche auf: 500 Quadratmeter werden für die Kleintierpraxis benötigt, weitere 500 für die Großtierbetreuung", erklärt Gedecke.


Auch ein Seminarraum ist geplant


Außerdem möchte der Wonseeser Tierarzt einen Seminarraum einrichten. Hier soll es regelmäßig Vorträge für Nutztierhalter und Kleintierbesitzer geben. Außerdem entstehen zwei Wohnungen für Praktikanten. Der Fachkräftemangel sei auch bei den Tierärzten schon deutlich zu spüren. "Als Großtierarzt hat man keine festen Arbeitszeiten. Es ist immer etwas los, viele mögen das nicht", klagt Gedecke. Aktuell sucht Gedecke noch Tierarzthelferinnen für die Kleintierpraxis.

Bei der Gestaltung des alten Schulhauses legt Gedecke großen Wert auf die Optik. Das Gebäude wird in Grüntönen mit vielen Holzelementen gestaltet. Gedecke versucht zudem, möglichst viele Gewerke mit heimischen Handwerksbetrieben abzudecken. "Wir haben genau kalkuliert. Ein Neubau wäre vergleichbar gewesen", sagt er.


Eine überragende Geschichte


Bürgermeister Andreas Pöhner ist überglücklich, dass das alte Schulhaus eine neue Nutzung gefunden hat. "Wir hätten eigentlich keine Verwendung gehabt. Wir haben schon überlegt, ob wir daraus eine Veranstaltungshalle machen könnten, die wir aber eigentlich in dem Maß nicht brauchen", sagt Pöhner, der von einer "überragenden Geschichte" spricht. Die Vereine könnten das Gebäude nebenan weiter nutzen. Die Gemeinde plane auch hierfür eine Sanierung. "Wir warten eigentlich nur auf die Förderzusagen und hoffen, dass wir nächstes Jahr anfangen können", erklärt der Bürgermeister.