39 Anlieger der Lindauer Straße in Trebgast klagen über Raser, Lärm und Abgase und haben einen entsprechenden Antrag gestellt.
Die 39 Anwohner der Lindauer Straße wurden bereits im Herbst letzten Jahres im Landratsamt vorstellig und überreichten eine Petition, in der sie ab Einmündung der Gartenstraße bis zum Ortsende eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h forderten. Sie begründeten ihren Antrag mit wachsendem Verkehrsaufkommen und damit verbundener Lärmbelastung von 4.30 Uhr bis spätabends. Abgase, Feinstaub der teilweise rasende Autos, Schwerlaster, Busse und landwirtschaftliche Maschinen seien unerträglich. Die Lebensqualität sei stark beeinträchtigt.
Ein weiterer Antrag zielte darauf ab, zur Entlastung der Lindauer Straße den neben den Bahngleisen verlaufenden Fuß- und Radweg vom Badeseeparkplatz bis zum Bahnübergang auf die Staatsstraße 2183 freizugeben. Zum letzten Punkt erbat das Landratsamt jetzt eine Stellungnahme der Gemeinde. Fakt ist, dass dieser Weg derzeit offiziell gesperrt ist, von vielen aber trotzdem als Abkürzung genutzt wird. Die Einstellung des Bürgermeisters dazu ist eindeutig: "Diesen Weg aufzumachen, halte ich für falsch. Ich werde diesen Freizeitweg vom Steinhauerplatz bis zum Badesee vor dem Verkehr schützen."
Angesichts der Tatsache, dass dieser Weg gerade vom Frühjahr bis zum Herbst sehr intensiv von Fußgängern und Radfahrern genutzt wird, war der mehrheitliche Tenor gegen eine Öffnung. Einige Räte sprachen sich sogar dafür aus, die Durchfahrt mit einem Pfosten zusätzlich zu verhindern. Bei zwei Gegenstimmen wurde beschlossen, dass eine Öffnung des Weiherwegs für den Fahrzeugverkehr nicht gewünscht wird.
Als Entscheidungshilfe zur Einführung einer Beschränkung der Geschwindigkeit in der Lindauer Straße als Kreisstraße hatte das Landratsamt zwei Messungen durchführen lassen, bei der eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp über 50 km/h ermittelt wurde. Zwar gab es einige Ausreißer zwischen 65 und 85 km/h, aber die Mehrheit der Räte ist überzeugt, dass diese Zeitgenossen ihr Verhalten auch bei einem 30er-Schild nicht ändern würden. Für wesentlich sinnvoller werden wöchentliche Polizeikontrollen gehalten. Ein Sicherheitsproblem gebe es eigentlich nur an einer Engstelle. Und an der gelte bereits Tempo 30. Fazit bei vier Gegenstimmen: Der Gemeinderat würde eine 30er-Zone zwar befürworten, zuständig ist aber letztendlich das Landratsamt.
Zum aktuellen Sachstand beim Bahnhofsumbau konnte Bürgermeister Werner Diersch (SPD/WG) die Fertigstellung der Außenanlagen mit einem Mehrgenerationenspielplatz vermelden. Der soll künftig auch für die Bevölkerung zugänglich werden. Der Zeitplan sieht vor, dass die Awo am 1. Juli einziehen kann. Ein entsprechender Mietvertrag wurde inzwischen geschlossen. Interessenten für die Nutzung der sechs künftigen Kleinwohnungen, die sich im Ober- und Dachgeschoss befinden, können mit der Awo Kontakt aufnehmen.
Während der Umbau des ehemaligen Bahnhofs zur Senioren-Tagespflegestätte langsam auf die Zielgerade einbiegt, laufen bereits die Planungen für den Umbau der Grundschule und den Anbau eines Horts. Der Bürgermeister wies noch einmal auf die Wichtigkeit dieses Vorhabens hin. "Das gesamte Schulensemble mit Krippe, Kindergarten, Grundschule und Hort hat zu einem idealen Umfeld für Kinder und Eltern geführt. Der Standort entwickelt sich gut, so dass der Platz hinten und vorne nicht mehr reicht."
Nachdem das ursprüngliche Vorhaben der Gemeinde - Anbau von zwei Klassenzimmern und Verlegung des Horts in das Untergeschoss des Schulgebäudes - von der Regierung mit Verweis auf eine bereits vorhandene flächenmäßige Überkapazität abgelehnt wurde, musste die Gemeinde schnell reagieren. Die neue Planung - Anbau des Horts an die Westseite der Schule - zieht jetzt zusätzliche Umbaumaßnahmen im Bestandgebäude der Schule nach sich. Der Barrierefreiheit geschuldet sind der Bau eines Aufzugs, Umrüstung bestehender WC-Anlagen zu behindertengerechten WCs, ebenerdiger Zugang zum Haupteingang mittels einer neuen Rampe, und Anpassungen an die Feuerschutzrichtlinien. Dadurch erhöhen sich die Kosten von ursprünglich 740 000 Euro auf 2,1 Millionen Euro.