Anwohner-Ärger um Sanierung von Leitungen: 6 Kilometer kosten 1,6 Millionen Euro - wer muss es zahlen?

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Damit das Wasser weiterhin aus dem Hahn fließen kann, müssen Leitungen neu verlegt werden.
Damit das Wasser weiterhin aus dem Hahn fließen kann, müssen Leitungen neu verlegt werden.
Patrick Pleul/zb/dpa/Archiv

Um 900 Anwesen mit Wasser zu versorgen, muss der Zweckverband rund 80 Kilometer Leitungen sanieren. Das könnte die Anwohner teuer zu stehen kommen, denn ein Teil der Kosten soll auf jeden Haushalt umgelegt werden.

80 Kilometer Leitungen neu verlegen, um 900 Anwesen weiterhin sicher mit Wasser zu versorgen - dieses Projekt liegt zurzeit nicht nur Bürgermeister Christian Ruppert (CSU) und dem Wasserzweckverband schwer im Magen, sondern auch den Pressecker Bürgern und den ebenfalls über die Pressecker Gruppe mitversorgten Einwohnern der Stadtsteinacher Stadtteile Römersreuth und Schwand.

Denn: die Kosten werden auf jedes Anwesen umgelegt werden. Was das für jeden Haushalt bedeutet, hätte man jetzt gerne in der Bürgerversammlung im Reichenbacher Burschenheim erfahren. Ruppert wollte und konnte sich aber nicht einmal auf eine Schätzung einlassen. Das Aufmaß werde im nächsten Jahr genommen, um für jedes einzelne Gebäude die Relation von Wohn- und Nutzfläche sowie der mit Wasser versorgten Räume zu eruieren. Insgesamt werden wohl fünf Millionen Euro allein für die Verbindung der drei Tiefbrunnen zu den einzelnen Ortsteilen vergraben. Hinzu komme die Ertüchtigung der Hochbehälter - "und da sind noch nicht die einzelnen Ortsnetze dabei", sagte Ruppert. Allerdings werde es Förderungen in verschieden Bauphasen zu unterschiedlichen Sätzen geben, die er auf 3,5 Millionen Euro schätzte. Den Rest? Zahlen die Bürger.

Sechs Kilometer kosten 1,6 Millionen Euro

Dennoch sei die Erneuerung der teils 60 Jahre alten Rohre, teils aus Asbestzement, notwendig. Die Wasserrohrbrüche haben in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen und in jüngster Zeit annähernd 200.000 Euro pro Jahr an Zusatzkosten für den Einsatz von Fachfirmen verursacht. Die mussten wiederum auf den Wasserpreis umgelegt werden.

Seit 2021 kümmere sich aber der Bauhof zum größten Teil um Rohrbrüche, lobte Ruppert: "Der Bauhof macht und spart viel." Denn damit sanken die Kosten auf etwa 36.000 Euro im Jahr, so dass die Wasserversorgung jetzt sogar einen Gewinn erzielen und Rücklagen über 140.000 Euro bilden konnte.

Die erste Bauphase sei weitgehend abgeschlossen: Sechs Kilometer Leitungen ab Schlackenreuth sind praktisch fertig; Kosten: 1,6 Millionen Euro. Die zweite Bauphase für die nächsten 16 Kilometer wird anschließend in Angriff genommen, erläuterte Ralf Büntig vom Planer "USS Consult" in Naila. Im Zuge der Leitungssanierungen werden auch einige Verbindungen anders verlegt, so dass sich dadurch Einsparungen im Unterhalt ergeben werden, deutete Büntig an.

"Unser Dorf soll schöner werden" in Reichenbach

Des Weiteren, steht heuer in Presseck an: Der Ortsteil Reichenbach ist Kandidat im Bezirkswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Die Beurteilungskommision wird am 28. Juni Reichenbach in Augenschein nehmen, teilte die Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege, Anna Lena Neubig, mit. An diesem Tag habe Reichenbach mit einem eng getakteten Programm zwischen 15.30 und 17.30 Uhr die Chance, sich zu präsentieren.