An der Kulmbacher Realschule gibt es jetzt Hummel-Tankstellen

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Ehrenbürger Hans Albert Ruckdeschel überreichte den "Lebensbaum der Vereinten Nationen" an Neele Heidl. Foto: Uschi Prawitz
Ehrenbürger Hans Albert Ruckdeschel überreichte den "Lebensbaum der Vereinten Nationen" an Neele Heidl.  Foto:  Uschi Prawitz
Das Team "Real Apple" (von links): Julius Stapf, Jakob Lehnert, Bastian Weich, Angelina Schramm, Neele Heidl, Leon Wiernarick, Jacob Hartmann, Leon Braunersreuther, Pia Mandlmeier und Simon Beierlein. Foto: Uschi Prawitz
Das Team "Real Apple" (von links): Julius Stapf, Jakob Lehnert, Bastian Weich, Angelina Schramm, Neele Heidl, Leon Wiernarick, Jacob Hartmann, Leon Braunersreuther, Pia Mandlmeier und Simon Beierlein. Foto: Uschi Prawitz
 
Am Ende der Veranstaltung verteilten die Schüler noch Geschenke in Form von hummelfreundlichen Pflanzen - hier überreichte sie Angelina Schramm an Landrat Klaus Peter Söllner und Ingrid Flieger. Foto: Uschi Prawitz
Am Ende der Veranstaltung verteilten die Schüler noch Geschenke in Form von hummelfreundlichen Pflanzen - hier überreichte sie Angelina Schramm an Landrat Klaus Peter Söllner und Ingrid Flieger. Foto: Uschi Prawitz
 
Der Chor unter der Leitung von Frau Axtner sang unter anderem "I have a Dream". Foto: Uschi Prawitz
Der Chor unter der Leitung von Frau Axtner sang unter anderem "I have a Dream". Foto: Uschi Prawitz
 

Zehn Kulmbacher Realschüler wurden jetzt für ihr Projekt "10 000 Tankstellen für die Hummeln" mit einem Preis der Vereinten Nationen ausgezeichnet.

Was 2011 mit einer Streuobstwiese an der Carl-von-Linde-Realschule begann, hat sich zu einem ansehnlichen Umweltprojekt entwickelt. Zehn Jugendliche der Schülerfirma "Real Apple" unter der Leitung von Jürgen Feulner wurden jetzt für ihr Projekt "10 000 Tankstellen für die Hummeln" mit einem Preis der Vereinten Nationen ausgezeichnet.


Einzigartig in ganz Bayern


Gewürdigt würden damit das außergewöhnliche Engagement in Bezug auf Nachhaltigkeit im Umweltverhalten und für den Erhalt der biologischen Vielfalt, erklärte Schulleiterin Monika Hild. Darüber hinaus sei eine solche Aktion an einer Schule auch einzigartig in ganz Bayern.

Doch was machen die Schüler genau? "Seit dem Anlegen unserer Streuobstwiese haben wir bereits weit über 2000 Liter Apfelsaft produziert", erklärten die Realschüler. Es folgte ein kleines Erdbeerfeld, aus der Ernte wird alljährlich Marmelade gekocht und wie der Apfelsaft bei Schulfesten verkauft.


Igel als Maskottchen


Schon bald stellte sich die Frage nach der Verwendung des Gewinns. Alle waren sich einig: Dem Igel, der auch als Team-Maskottchen fungiert, sollte geholfen werden. 2016 unterstützten sie daher mit mehr als 1431 Aktionen das Überleben der Igel in der Region. Weiter wurden ein grünes Klassenzimmer gebaut und Steinblumen für Eidechsen angelegt.

"Die Hummeln sind insbesondere im zeitigen Frühjahr essenziell für die Bestäubung von Pflanzen", sagte Monika Hild. Angesichts des anhaltenden Insektensterbens habe man sich Gedanken um den Schutz und die Förderung dieses wertvollen Tiers gemacht. Das Einfachste, was jeder für die Hummeln tun kann, ist, ihnen ausreichend Futter bereitzustellen. Daher haben die Schüler Grünflächen angelegt, Samenbomben hergestellt und Hummelpflanzen gezüchtet. All das kann für Centbeträge in der Schule gekauft werden, der Erlös wird in weitere Nachzuchten investiert.


Teamarbeit mit Bienen


Auf diese Weise hat das Team "Real Apple" bereits über 1000 Samen gezogen. Ziel ist es, am Ende 10 000 Tankstellen für Hummeln zum Blühen zu bringen, "denn wir wollen unseren Apfelsaft noch in Teamarbeit mit Bienen und Hummeln herstellen", so die Schüler.

Landrat Klaus Peter Söllner und OB Henry Schramm lobten das Projekt über den grünen Klee. "Da können sich andere eine Scheibe davon abschneiden", pflichtete Ministerialbeauftragter Johannes Koller bei. Die offizielle Preisübergabe nahm Ehrenbürger Hans Albert Ruckdeschel vor.