Gehweg-Parker, eine beschädigte und eine fehlende Brücke über den Weißen Main, ein fehlender Radweg, die Höhe der Hundesteuer, ein paar Risse im Straßenbelag - diese Themen brennen den Trebgastern derzeit auf den Nägeln.
Die Erkenntnis aus der Bürgerversammlung vier Wochen vor der Kommunalwahl: Es gibt keine existenziellen Probleme. In der Gemeinde ist wohl (fast) alles in Ordnung. Da wird es für die politischen Gruppierungen und ihre Kandidaten natürlich schwer, den Wählern das Programm zu vermitteln, dass man sich selbst für den 16. März auf die (Partei-) Fahnen geschrieben hat.
Keine Unterstützung Wilhelm Etterer wunderte sich, dass sich der Gemeinderat noch nicht mit seinem bereits 2013 gestellten Antrag befasst hat, der sich gegen das widerrechtliche Parken vorwiegend in der Kulmbacher Straße gerichtet hatte. Bei der Diskussion darüber wurde aber deutlich, dass laut Gemeindeordnung bei der damaligen Versammlung ein Beschluss als Grundlage für eine Behandlung im Gemeinderat notwendig gewesen wäre. Dieser ist im März 2013 jedoch nicht zustande gekommen.
Und auch diesmal sahen die Anwesenden keine Veranlassung. Im Gegenteil: Nach dem Motto "Wer im Glashaus sitzt..." zog sich Etterer bei seinem erneuten Vorstoß den Unmut mancher Bürger zu. Bürgermeister Werner Diersch sagte, dass bei Verfehlungen dieser Art nicht die Gemeinde, sondern die Polizei zuständig sei.
Ein weiterer Punkt, bei dem Etterer seit dem vergangenen Jahr keinen Fortschritt erkennen kann, ist die ramponierte Brücke am Ortseingang von Feuln. Laut Diersch sind der Gemeinde wegen eines noch anstehenden Beweissicherungsverfahrens die Hände gebunden. Von den zwei Verursachern, die 2012 die Brücke beschädigten, habe einer Fahrerflucht begangen. Der andere sei ermittelt worden, aber die Versicherung stelle sich quer.
Um eine Erklärung zur Hundesteuer, die der Gemeinderat im Oktober 2013 erhöht hatte, bat Sandra Limbach.
Sie befürchtet, dass jetzt manche Leute denken: Wenn wir schon mehr zahlen müssen, brauchen wir uns nicht mehr um den verursachten Dreck zu kümmern.
Vom Rechnungsprüfungsausschuss sei die Anregung gekommen, die Sätze innerhalb der VG zu vereinheitlichen, antwortete der Bürgermeister. Die drei beteiligten Gemeinden hätten sich in diesem Sinne verständigt. Die Überlegungen gingen jetzt dahin, Abfallkörbe aufzustellen, in denen die Hinterlassenschaften deponiert werden können.
Thomas Hahn wollte wissen, wann die Brücke über den Weißen Main wieder eingesetzt wird. Seit der Sanierung des Wehres an der ehemaligen Trebgaster Mühle sei dort die Verbindung zur anderen Uferseite unterbrochen. Im Zuge des Umbaus wurde die alte Brücke abgetragen.
Die Gemeinde ließ die darunter liegenden marode gewordenen Fundamente für zwei Widerlager erneuern.
Nur für Fußgänger und Radler? Die Landwirte, die die gegenüberliegenden Wiesen bewirtschaften, ließen verlauten, dass sie die Brücke nicht mehr benötigen und deshalb auch nicht bereit sind, in einen neuen Belag zu investieren. Diersch: "Wenn das alle Grundstücksbesitzer in der derzeitigen Abfrage bestätigen, wird die Brücke wieder hergestellt. Dann aber nur noch für Fußgänger und Radfahrer."
Die Frage nach dem Lückenschluss im Radwegenetz Richtung Schlömen stellte Ronald Schoberth. "Das Amt für ländliche Entwicklung würde einen Ausbau des Wirtschaftsweges bei einer Breite von 3,50 Meter fördern", antwortete Diersch. Dazu wäre es seitens der Gemeinde erforderlich, Grund zu erwerben.
"Das scheitert derzeit aber daran, dass sich Anlieger weigern, den notwendigen Grund zu verkaufen." Die Gemeinde prüfe jetzt eine Förderung durch das Staatliche Bauamt, das aber nur asphaltierte Radwege bis zu einer Breite von 2,50 Meter bezuschusse.
In seinem der Diskussion vorangehenden Rechenschaftsbericht blickte Diersch auf die 2013 realisierten Maßnahmen und streifte Vorhaben, die 2014 im Fokus stehen: DSL-Ausbau für alle Ortsteile, Fertigstellung des Bauhofs, Dorferneuerung Lindau II, Dorfmitte Waizendorf, Straßenunterhalt, Digitalfunk für die Feuerwehr, Bürgerbegegnungsstätte in der Bahnhofstraße und Ausbau des Bahnübergangs "Weiherweg".