In Kulmbach ist ein Teilstück des Flutmuldendamms für Radfahrer nicht befahrbar. Eine Umleitungsempfehlung gibt es aber nicht.
Der Frühling lockt sie alle nach draußen: Die Gartenbesitzer, die Spaziergänger, die Vor-dem-Café-Sitzer - und natürlich auch die Radfahrer. In zunehmender Zahl sind sie auf den beliebten Routen anzutreffen. Zum Beispiel auf der, die entlang der Bahnlinie von Untersteinach nach Kulmbach führt und von dort auf dem Flutmuldendamm weiter Richtung Burghaig und Mainleus. Angenehm rollt es sich dort: keine Steigungen, kaum einmal Kontakt mit dem Autoverkehr, schöne Aussichten auf Wiesen, Gärten und die Flutmulde, die nach der Renaturierung zum kleinen Paradies geworden ist.
Allein: Unter der Berliner Brücke werden die Radler derzeit ausgebremst. Weil am Flutmuldendamm gebaut wird, ist ein Teilstück des auf dem Damm verlaufenden Weges für Radfahrer und Fußgänger gesperrt. Wie berichtet, erneuert die Stadt Kulmbach in der Hofer Straße den Kanal, durch den bei Regen das Oberflächenwasser aus Richtung Unterpurbach abließt. Ziel der Bauarbeiten ist ein verbesserter Hochwasserschutz für die Anwohner. Zeitgleich ist westlich der Auffahrt von der Hofer Straße zur Berliner Brücke das Wasserwirtschaftsamt am Werk und erstellt die Anbindung vom großen, unterirdischen Regenüberlaufbecken, das 2012 errichtet worden ist, zur Flutmulde.
Es ist eine gewaltige Baustelle, auf der da seit Monaten gearbeitet wird. Weil Teile der Straße nicht befahrbar sind, hat man für Autofahrer eine Umleitungsstrecke eingerichtet, die bestens beschildert ist.
An die Radfahrer (und Fußgänger) hat hingegen niemand gedacht. Nur Ortskundige sind wohl in der Lage, die Baustelle weiträumig zu umfahren. Andere haben ein Problem. Weit und breit findet sich nämlich kein Hinweis auf eine mögliche Umleitungsstrecke - Ratlosigkeit ist da vorprogrammiert.
Warum ist das so? Das wollten wir von der Stadt Kulmbach wissen. Die freilich erklärt sich, was das betrifft, für nicht zuständig. "Die dortige Maßnahme liegt in der Zuständigkeit des Wasserwirtschaftsamtes", sagt Pressesprecherin Ulrike Braun.
Beim Wasserwirtschaftsamt in Hof spricht man von einem bedauerlichen Versäumnis. Natürlich hätte zu Beginn der Bauarbeiten auch gleich eine Umleitung für die Radfahrer mit ausgeschildert werden müssen, räumt die Leiterin des Amtes, Gabriele März, ein. "Dies wurde tatsächlich von uns übersehen und ist auch bei der verkehrsrechtlichen Anordnung durch die Stadt ist es zunächst nicht aufgefallen."
Mittlerweile sei das Problem allerdings bekannt und man arbeite an einer Lösung. Eine Umleitungsstrecke über den Radweg entlang des Mains im Stadtgebiet (des ehemaligen Mühlkanals) und über den Pörbitscher Weg sei mit der Stadt bereits abgestimmt worden, so Gabriele Merz. Derzeit werde ein Beschilderungsplan erarbeitet. "Mit der Ausführung der Umleitungsbeschilderung ist noch im April zu rechnen. Im nächsten Jahr sollte der Damm wieder befahrbar sein."
Ein Detail: Die Stadt baut zur Zeit die Verrohrung der Purbach neu bis unter die Berliner Brücke, das Wasserwirtschaftsamt verlängert jetzt diese Verrohrung bis zur Flutmulde. In die Purbach wird die Entlastung aus dem Stauraumkanal eingeleitet.