Alexander Brehm ist der neue Kaplan in Kulmbach

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Alexander Brehm, neuer Kaplan der St. Hedwig-Gemeinde, hat von Freunden zu seiner Weihe eine Marienstatue geschenkt bekommen, die er mit ins Pfarrhaus gebracht hat. Foto: Sonja Adam
Alexander Brehm, neuer Kaplan der St. Hedwig-Gemeinde, hat von Freunden zu seiner Weihe eine Marienstatue geschenkt bekommen, die er mit ins Pfarrhaus gebracht hat. Foto: Sonja Adam

Der neue Kulmbacher Kaplan Alexander Brehm kennt die Region und die Mentalität der Menschen wie seine Westentasche. Schließlich ist er in Wallenfels geboren und aufgewachsen.

Noch ist Brehm mit seinem Einzug in sein neues Zuhause in St. Hedwig beschäftigt: Einige Kartons müssen noch ausgepackt werden. Doch die Marienstatue mit Kind, die er von seinem Stammtisch zur Priesterweihe bekommen hat, hat schon einen Ehrenplatz bekommen - direkt über dem gemütlichen Esstisch. Und auch seine Lieblingsbücher hat Alexander Brehm schon in die Regale eingeordnet: Fantasybücher aller Art. Derzeit liest er "Inferno" von Dan Brown, der auch "Sakrileg" und "Illuminati" geschrieben hat und in Kirchenkreisen nicht gerade unumstritten ist. Doch der Autor, dessen Mutter Kirchenmusikerin war, schreibt einfach lesenswerte Romane, spannend noch dazu, findet Brehm. "Ich lese natürlich auch theologische Bücher. Jedes Jahr muss man mindestens ein theologisches Buch durcharbeiten, sonst verliert man den Anschluss", sagt der Kaplan, mit 37 Jahren ein Spätberufener.

Alexander Brehm freut sich auf die Stelle in Kulmbach.
"Ich habe hier die Realschule besucht. Und eigentlich stand für mich damals schon fest, dass ich Theologie studieren wollte. Aber unser Gemeindepfarrer hat gesagt, mit 16 Jahren bin ich zu jung", erzählt Brehm.
"Ich war damals fast ein bisschen enttäuscht. Und dann habe ich bei der Sparkasse eine Ausbildung gemacht und zehn Jahre in Steinwiesen als Berater für Privatkunden gearbeitet."

Gerne an der Orgel

Doch der Kirche blieb er treu, engagierte sich als Ministrant, Pfarrgemeinderat und Organist. "Ich spiele gerne Orgel", sagt er.
"Mir hat meine Arbeit bei der Sparkasse wirklich Freude gemacht, aber ich wusste auch immer, dass das nicht die letzte Station für mich ist." Schließlich hat er sich entschieden, ins Spätberufenen-Seminar zu gehen. 2005 begann er seine Ausbildung zum Pfarrer. 2011 wurde Brehm geweiht, war dann zunächst als Kaplan in Erlangen tätig. Und jetzt erwarten ihn zwei Jahre in Kulmbach.
"Wir werden jetzt erst einmal sehen, welche Aufgaben auf mich zukommen", sagt Alexander Brehm. Ökumene versteht er als Austausch. "Es ist wichtig, dass man in den Dialog tritt", so der neue Kaplan. Von "Gleichmacherei" hält er nichts. "Wir sind halt nun mal katholisch, und da gibt es Unterschiede", sagt Brehm. Er genießt klassische und auch mal ruhige Gottesdienste sehr.

Besonders gut hat ihm das "Jahr des Glaubens", das Papst Benedikt ausgerufen hatte, gefallen. "Ich finde, man muss wieder Wissen über den Glauben vermitteln. Denn nur wenn man weiß, was passiert, kann Glaube auch Spaß machen", sagt Brehm. "Es geht nicht darum, immer große Events ins Leben zu rufen", meint der 37-Jährige und hofft auf einen guten Start in Kulmbach.