Abschied vom Kulmbacher CVG: Anke Emminger wird Chefin in Hof

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Anke Emminger wird Chefin des Hofer Schiller-Gymnasiums. Foto: Stephan Tiroch
Anke Emminger wird Chefin des Hofer Schiller-Gymnasiums. Foto: Stephan Tiroch
Christian Kramer (Zweiter von links) mit Schülern seines P-Seminars, das mit Stolpersteinen auf das Schicksal Kulmbacher Juden aufmerksam machte. Foto: Archiv
Christian Kramer (Zweiter von links) mit Schülern seines P-Seminars, das  mit Stolpersteinen auf das Schicksal  Kulmbacher Juden aufmerksam machte. Foto: Archiv
 
Katharina Kemnitzer wechselt ans Religionspädagogische Seminar Heilsbronn. Foto: Archiv
Katharina Kemnitzer  wechselt ans Religionspädagogische Seminar Heilsbronn. Foto: Archiv
 
Schulleiterin Ulrike Endres: "Offenbar ist das CVG eine Art Kaderschmiede." Foto: Archiv
Schulleiterin Ulrike Endres: "Offenbar ist das CVG eine Art Kaderschmiede." Foto: Archiv
 

Anke Emminger, Christian Kramer und Katharina Kemnitzer verlassen das Kulmbacher Gymnasium. Was machen die drei bewährten Lehrkräfte künftig?

Lehrkräfte des Caspar-Vischer-Gymnasiums sind begehrt. "Offenbar ist das CVG eine Art Kaderschmiede", meint Schulleiterin Ulrike Endres. Ein Unterton des Bedauerns lässt sich nicht überhören, denn am Schuljahresende verlassen drei bewährte Lehrkräfte das Gymnasium.

Chefs in Hof und Bayreuth

Zwei ihrer Kollegen übernehmen künftig eine leitende Position: Anke Emminger (53) wird Chefin des Schiller-Gymnasiums in Hof, und Christian Kramer (45) kehrt 25 Jahre nach dem Abitur als Chef ans Bayreuther Graf-Münster-Gymnasium zurück. Schulpfarrerin Katharina Kemnitzer (51) übernimmt eine Referentenstelle am Religionspädagogischen Zentrum in Heilsbronn und kümmert sich um die Ausbildung von Pfarrern im Schuldienst.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlässt Anke Emminger das CVG. "Ich war 16 Jahre an der Schule, habe hier sehr gerne gearbeitet, zwei Generationen von Schülern begleitet und fühle mich der Schule, den Schülern und dem Kollegium sehr verbunden", so die Studiendirektorin, die die Fächer Deutsch und Latein unterrichtet. "Aber jetzt kommt etwas Neues."

Für ihre Stelle gab es mehrere Bewerber. Emminger hinterließ beim Vorstellungsgespräch im Kultusministerium in München den besten Eindruck. Jetzt übernimmt sie in Hof das mit über 1200 Schülern größte Gymnasium der Stadt.

Unterrichten wird sie dort nur noch zwei Stunden. "Es ist eine reine Verwaltungsstelle", sagt die promovierte Germanistin, "aber ich weiß, dass ich es gerne mache." Verwaltungsaufgaben kenne sie auch als bisherige Oberstufenkoordinatorin des CVG.

Schule gegen Rassismus

Was erwartet sie in Hof? Gebundene Ganztagsklasse, Mittelstufe plus und Schule ohne Rassismus - wie am CVG. "Das sind pädagogische Konzepte, die ich für richtig halte", so Emminger. Schule ohne Rassismus ist ihr besonders wichtig. "Diese Auszeichnung bekommt man nur, wenn man besondere Projekte macht. Das ist ein ganz wichtiges soziales Element in der Erziehung von Jugendlichen", sagt die Kupferberger SPD-Stadträtin, die bei der Kommunalwahl nächstes Jahr nicht mehr kandidieren wird: "Das stand allerdings schon vorher fest."

Dass sich Emminger, Kramer und Kemnitzer für Leitungspositionen, für große und spannende Aufgaben qualifiziert haben, ist für Schulleiterin Endres keine Überraschung. Am CVG jedenfalls hinterlassen sie große Lücken. "Unser Verlust ist der Gewinn einer anderen Schule", sagt die Direktorin.

Zwischenmenschliches wichtig

Studiendirektorin Emminger bescheinigt sie "unermüdlichen Einsatz in jeder Hinsicht." Selbst eine herausragende Wissenschaftlerin, habe sie sich nicht der Karriere wegen engagiert, sondern immer wegen der Sache. Und ihre Sache sei die Schule. Emminger verfüge über "den Blick für das Notwendige, das zu tun ist", kümmere sich um Kinder, die Hilfe und besondere Fürsorge brauchen, oder um perfekte Planung - immer spiele jedoch das Zwischenmenschliche eine besondere Rolle. Daher genieße sie große Wertschätzung.

Erinnerung an Kulmbacher Juden

Studiendirektor Kramer (Deutsch, Geschichte), so Endres, sei ein wichtiger Mitarbeiter im Team der Schulleitung. Und er könne seine Schüler begeistern. Davon zeuge unter anderem das preisgekrönte P-Seminar, das die Schicksale Kulmbacher Juden und politisch Verfolgter durch Stolpersteine ins öffentliche Bewusstsein rückte.

"Der Schule gut getan"

Das Gymnasium habe Schulpfarrerin Kemnitzer, die nicht in Kategorien der Konfession denkt, viel zu verdanken, sagt die CVG-Chefin. Mit unglaublicher Energie und Kreativität habe sie religiöses Leben mitgestaltet und selbst initiiert. Endres über Kemnitzer: "Sie hat unserer Schule gut getan."