Für Familien: Abenteuer Natur am Kulmbacher Rehberg

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Die Kinder des Ökumenischen Kinderhorts freuen sich, dass ihnen Stadtförsterin Carmen Hombach (hinten, rechts) erklärt, was im Steinhaufen alles kreucht und fleucht. Foto: Stephan Tiroch
Die Kinder des Ökumenischen Kinderhorts freuen sich, dass ihnen Stadtförsterin Carmen Hombach (hinten, rechts) erklärt, was im Steinhaufen alles kreucht und fleucht.  Foto: Stephan Tiroch
Vier Kilometer lang ist der Naturlehrpfad (rechts, rot markiert). Grafik: Carolin Höfler
Vier Kilometer lang ist der Naturlehrpfad (rechts, rot markiert). Grafik: Carolin Höfler
 
Nicht zu verfehlen ... Foto: Katrin Geyer
Nicht zu verfehlen ... Foto: Katrin Geyer
 
Stadtförsterin Carmen Hombach hat das waldpädagogische Konzept des Naturlehrpfads am Rehberg entwickelt. Foto: Stephan Tiroch
Stadtförsterin Carmen Hombach hat das waldpädagogische Konzept des Naturlehrpfads am Rehberg entwickelt.  Foto: Stephan Tiroch
 
Filigrane Handarbeit: Schriften und Konturen der Abbildungen fräst Georg Schaller ins Holz der Klapptafeln ein. Fotos: Dagmar Besand
Filigrane Handarbeit: Schriften und Konturen der Abbildungen fräst Georg Schaller ins Holz der Klapptafeln ein.  Fotos: Dagmar Besand
 
Gemütliche Sitzgruppen aus heimischem Holz laden die Besucher des runderneuerten Naturlehrpfads zum Verweilen ein. Stadtförsterin Carmen Hombach mit ihrem Jagdhund Toni und Forstwirt Georg Schaller sind mit der selbstgefertigten Konstruktion sehr zufrieden. Foto: Dagmar Besand
Gemütliche Sitzgruppen aus heimischem Holz laden die Besucher des runderneuerten Naturlehrpfads zum Verweilen ein. Stadtförsterin Carmen Hombach mit ihrem Jagdhund Toni und Forstwirt Georg Schaller sind mit der selbstgefertigten Konstruktion sehr zufrieden. Foto: Dagmar Besand
 
Stadtförsterin Carmen Hombach entfernt die Stützen des frisch einbetonierten Gerüsts für eine Schautafel. Foto: Dagmar Besand
Stadtförsterin Carmen Hombach entfernt die Stützen des frisch einbetonierten Gerüsts für eine Schautafel. Foto: Dagmar Besand
 
An die Belagerung der Plassenburg im Jahr 1806 erinnern zwei Kanonen auf dem Naturlehrpfad im Rehbergwald, die Michael Schütt geschaffen hat. Der Bindlacher Holzkünstler freut sich darüber, dass seine Werke bei den Kindern ankommen. Fotos: Peter Müller
An die Belagerung der Plassenburg im Jahr 1806 erinnern zwei Kanonen auf dem Naturlehrpfad im Rehbergwald, die Michael Schütt geschaffen hat. Der Bindlacher Holzkünstler freut sich darüber, dass seine Werke bei den Kindern ankommen. Fotos: Peter Müller
 
Bei der Eröffnung 2012 nahmen viele Anwohner des Rehbergs an der Begehung des Baumartenpfades teil. Foto: Peter Müller
Bei der Eröffnung 2012 nahmen viele Anwohner des Rehbergs an der Begehung des Baumartenpfades teil. Foto: Peter Müller
 
Baumartenpfad: Stadtförsterin Carmen Hombach gibt bei der Eröffnung 2012 Erläuterungen zum Bergahorn. Foto: Peter Müller
Baumartenpfad: Stadtförsterin Carmen Hombach gibt bei der Eröffnung 2012 Erläuterungen zum Bergahorn. Foto: Peter Müller
 
Innerhalb weniger Stunden schnitzt Michael Schütt mit der Motorsäge den Hasen aus einem Kiefernholzstamm. Auch den Feinschliff gibt er der Figur mit dem präzise geführten Werkzeug. Foto: Dagmar Besand
Innerhalb weniger Stunden schnitzt Michael Schütt mit der Motorsäge den Hasen aus einem Kiefernholzstamm. Auch den Feinschliff gibt er der Figur mit dem präzise geführten Werkzeug. Foto: Dagmar Besand
 

Es kostet nichts, auf dem Naturlehrpfad den Wald mit allen Sinnen zu erleben. Und die grandiose Aussicht ist auch gratis (mit VIDEO).

"Gibt's da auch einen Pfeilgiftfrosch?" Was so ein neugieriger Knirps für Fragen stellen kann. Immerhin handelt es sich hier um eines der giftigsten Tiere der Welt. Stadtförsterin Carmen Hombach kann Entwarnung geben. Im Steinhaufen des Naturlehrpfads am Rehberg leben unter anderem Kröten und Zauneidechsen, die aber nicht gefährlich sind.



Video: Naturlehrpfad am Kulmbacher Rehberg

Die Buben und Mädchen des Ökumenischen Kinderhorts - "Wir gehen regelmäßig rauf zum Rehberg", sagt die Erzieherin - müssen also keine Angst haben. Dafür haben sie das Glück, dass sie von der Erfinderin des Naturlehrpfads Informationen aus erster Hand bekommen.


Alle sollen mitmachen

Solche Begegnungen freuen die Stadtförsterin, die sich seit 2008 um die städtischen Wälder kümmert. "Die Rückmeldungen von Schulklassen, Spaziergängern und Familien ist durchwegs positiv", sagt Hombach, die am Rehberg die Erfahrungen ihrer vierjährigen Tätigkeit im Walderlebniszentrum Tennenlohe bei Erlangen einbringen konnte.

Sie hat das waldpädagogische Konzept erarbeitet, das den neuen Lehrpfad zu einem Erlebnis für alle Sinne macht. Das Abenteuer Natur animiert Kinder und Erwachsene zu einer Entdeckungsreise. "Früher wurde eine Fülle von Informationen geboten, die man lesen musste", so die Försterin. "Neu war der Ansatz, die Leute aktiv zu beteiligen. Sie müssen sich selber Gedanken machen und können dann überprüfen, ob sie richtig liegen. Das macht vor allem den Kindern mehr Spaß."

An 22 Stationen ("Wir haben lange getüftelt und ausprobiert") werden die Sinne der Besucher geschärft und die Augen geöffnet für die Besonderheiten des Waldes. Beispiel Sprunggrube: Dort kann man seine eigenen Fähigkeiten mit der Sprungkraft der Waldtiere vergleichen. Oder Barfußpfad: Dort kann man mit den Füßen ertasten, wie sich die verschiedenen Böden des Waldes - Laub, Rinde, Erde, Sandstein, Moos oder Kieselsteine - anfühlen.


Hier schossen die Franzosen

Dazu gibt es einen Baumlehrpfad und geschichtliche Informationen über Kulmbach. So stehen zwei hölzerne, mit der Motorsäge aus einem Stamm gesägte Kanonen an jener Stelle, von der aus die Franzosen in den Napoleonischen Kriegen auf die Burg und die Stadt feuerten.

Die Stadt hat 2011 und 2012 richtig Geld in die Hand genommen für die Runderneuerung des vor 35 Jahren angelegten Naturlehrpfads: 100.000 Euro wurden investiert - davon flossen 25.000 Euro als Förderung in die Stadtkasse zurück.


Zu Fuß oder mit dem Auto

Von der Wolfskehle führt ein alter Hohlweg über das Steinerne Gässchen und die Rehleite hinauf zum fast 500 Meter hohen Rehberg. Wer den zum Teil steilen Anstieg scheut, kann über die Weiherer Straße und die Gustav-Adolf-Straße mit dem Auto bis nach oben fahren. Vom Naturlehrpfad und vor allem vom 30 Meter hohen Rehturm bieten sich grandiose Ausblicke auf die Stadt und die 80 Meter tiefer liegende Plassenburg. Und die Aussicht kostet nichts.


Über die Serie

Idee Die Sommerferien stehen vor der Tür - und wer nicht wegfährt, sondern daheimbleibt, überlegt sich sicherlich, wie er seine Freizeit verbringen kann.

Serie In den nächsten Wochen geben wir Ihnen Tipps, was sich in der Region unternehmen lässt. Ein besonderes Augenmerk haben wir darauf gelegt, dass sich die Freizeitgestaltung draußen abspielt - und kein Eintrittsgeld kostet.

Folgen Weitere Tipps gibt es jeweils montags und donnerstags auf infranken.de - am 25. Juli geht es um die Kneippanlage in Ebersbach.