A 70: Bei Thurnau wird die Autobahn verlegt

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Die A70 wird bei Thurnau auf drei Kilometern Länge neu gebaut.
Die A70 wird bei Thurnau auf drei Kilometern Länge neu gebaut.
In bis zu 50 Meter Tiefe wurde entlang der Autobahntrasse bei Thurnau gebohrt, um die Standfestigkeit des Hanges zu erproben.Archiv/Alexander Hartmann
In bis zu 50 Meter Tiefe wurde entlang der Autobahntrasse bei Thurnau gebohrt, um die Standfestigkeit des Hanges zu erproben.Archiv/Alexander Hartmann
 

Massive Erdbewegungen am Hang entlang der A 70 zwingen die Autobahndirektion dazu, die Autobahntrasse bei Thurnau auf drei Kilometern Länge neu zu bauen.

Der Hang entlang der Autobahn rutscht. "Wir haben am Damm bei Thurnau-Ost massive Probleme, da dort Felsgestein auf einen weichen Untergrund trifft ", sagt Thomas Pfeifer, der Leiter der Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern.


Bis zu 50 Meter in die Tiefe

Die geologischen Gegebenheiten haben gewaltige Erdbewegungen zur Folge. Um die Festigkeit des Dammes zu überprüfen, wurden in bis zu 50 Metern Tiefe Bohrungen vorgenommen, Erd- und Gesteinsproben von Geologen begutachtet. Weil kein Statiker die Standsicherheit des Dammes gewährleisten kann, arbeitet die Autobahndirektion inzwischen auch mit Geoexperten der Bundeswehr zusammen. Ein Dauermonitoring ist eingerichtet worden. "Es gibt sogar einen Alarmplan. Wenn Gefahr im Verzug sein sollte, könnte es im Notfall sogar dazu kommen, dass der Standstreifen oder gar eine Richtungsfahrbahn gesperrt werden muss", sagt Thomas Pfeifer.
Pläne, die Fahrbahn zu sanieren und in diesem Zug auch den Damm zu sichern, hat die Direktion inzwischen fallen lassen. "Das wäre bei geschätzten Kosten von rund 30 Millionen Euro nicht wirtschaftlich, zumal die Standsicherheit des Dammes auch danach nicht dauerhaft garantiert wäre", stellt der Leiter der Bayreuther Dienststelle fest.


Neubau statt Sanierung

Statt einer Sanierung kommt es nun zu einem Neubau. Die Autobahndirektion geht auf Nummer sicher und verlegt die jetzige Trasse bei Thurnau auf drei Kilometern Länge bis zu 180 Meter weit Richtung Norden. Thomas Pfeifer: "Mit dem Neubau sind wir außerhalb der Gefahrenzone." Die ersten Pläne wurden dem Thurnauer Gemeinderat bereits präsentiert. Der Vorentwurf werde bald fertiggestellt, so Pfeifer, der hofft, dass das 30 Millionen Euro teure Großprojekt 2020 in Angriff genommen werden kann. Einen genauen Zeitplan gebe es noch nicht. "Doch die Maßnahme hat oberste Priorität. Die Geotechnik setzt uns massiv unter Druck."


Mit Kreisverkehr -Regelung

Drei Jahre wird der Bau dauern, der, das betont der Experte, den Verkehrsfluss auf der A70 nicht die ganze Zeit über behindern wird, da es sich um einen Neubau entlang der jetzigen Trasse handelt.
Im Zuge des Vorhabens wird auch die Anschlussstelle Thurnau-Ost neu gestaltet. An zwei Stellen wird eine Kreisverkehr-Regelung geschaffen. Über den Kreisverkehr wird Pfeifer zufolge sowohl die Staatsstraße 2189 als auch das Thurnauer Gewerbegebiet angebunden.

Bis es soweit ist, werden noch Jahre vergehen. Die Vorbereitungen für die Großbaumaßnahme laufen aber schon bald an. Wie Pfeifer mitteilt, werden 2018 die in die Jahre gekommene Autobahnbrücke über das Friesenbachtal sowie die Brücke über die Kreisstraße KU 17 erneuert, die nach Limmersdorf führt. Die Limmersdorfer Straße wird während der Bauphase gesperrt sein. Die Umleitung erfolgt über eine neue Straße durch das Industriegebiet Ost, die an die Anschlussstelle Thurnau-Ost angebunden wird.


Weiter geht es bis Neudrossenfeld

Die A 70 bei Thurnau wird übrigens für viele Jahre Großbaustelle bleiben. Denn im Anschluss an die Verlegung der drei Kilometer langen Teilstücks wird die Trasse im weiteren Verlauf bis zur Autobahnanschlussstelle Neudrossenfeld saniert.
In diesem Zug werden dann nicht nur weitere Brücken saniert, sondern auch die Fahrbahn erneuert und ein Standstreifen Richtung Bamberg angebaut.