Die große Zahl an Flüchtlingen aus dem Kosovo veranlasste die Staatsregierung, den Winternotfallplan teilweise in Kraft zu setzen. Auch der Landkreis Kulmbach ist dazu aufgefordert, neue Kapazitäten zu schaffen. Zunächst wurde das BRK-Heim in der Flessa-Straße als Quartier benannt. Dort können 50 Flüchtlinge aufgenommen werden.
Im sogenannten Winternotfallplan der Staatsregierung war darum gebeten worden, geeignete beheizbare und sofort bezugsfertige Objekte zu benennen, um jeweils zwischen 200 und 300 Asylbewerber im Akutfall zügig unterbringen zu können.
Dass auch Flüchtlinge nach Kulmbach kommen werden, steht nach den Worten von Oliver Hempfling, Pressesprecher der Regierung von Oberfranken, fest. Allerdings nicht wann und wie viele. "Die Landkreise und kreisfreien Städte müssen davon ausgehen, dass sie die Flüchtlinge kurzfristig zugewiesen bekommen", bittet er zugleich um Verständnis.
Staatsregierung bittet um Hilfe Die große Zahl an Flüchtlingen aus dem Kosovo veranlasste die Bayerische Staatsregierung, den Winternotfallplan teilweise in Kraft zu setzen. Die Regierung von Oberfranken hat neben der Stadt Bayreuth sowie den Landkreisen Forchheim und Coburg auch den Landkreis Kulmbach gebeten, Kapazitäten für die kurzfristige Aufnahme einer größeren Anzahl von Asylbewerbern zu benennen und bereitzustellen.
Neben der bloßen Unterbringung ist auch eine Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge erforderlich. Deshalb hat das Landratsamt Kulmbach in Absprache und enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz zunächst das BRK-Heim in der Flessa-Straße als Quartier benannt. Dort wird gerade fleißig umgeräumt, es könnten bereits nächste Woche 45 bis 50 Personen notfallmäßig untergebracht und gut versorgt werden.
Die Regierung von Oberfranken hatte als Stichtag für die Benennung den 18. Februar genannt. Die im Winternotfallplan vorgesehene Zahl von etwa 200 Plätzen sei in diesem zeitlichen Rahmen durch das Landratsamtes Kulmbach nicht darstellbar, heißt es von dort.
"Wir müssen ein Gesamtkonzept für Oberfranken erarbeiten - Kulmbach ist ein Baustein dabei", betont der Sprecher der Regierung. Derzeit gehe es vor allem um eine Entlastung der Erstaufnahmestelle in München - die Zahlen der ankommenden Flüchtlinge dort seien unverändert hoch.
150 Flüchtlinge pro Woche Unabhängig davon kommen weiter rund 150 Flüchtlinge pro Woche von der Erstaufnahmestelle in Zirndorf nach Oberfranken, die auf die Kreise und kreisfreien Städte aufgeteilt werden müssten, sagt Hempfling. Ein Erstaufnahmelager in Oberfranken wird erst 2016 in Bayreuth entstehen - derzeit gibt es nur ein provisorisches, das eine Kapazität für 170 Menschen habe - am Donnerstag seien dort 145 untergebracht gewesen. Auch diese Flüchtlinge müssten, sofern sie nicht in andere Regierungsbezirke oder Bundesländer verteilt würden, in Oberfranken untergebracht werden.
Der Landkreis betont in seiner Pressemitteilung, er habe stets seinen Beitrag zur Unterbringung von Flüchtlingen geleistet und arbeite seit Ende 2012 im Rahmen der wirklich dezentralen Unterbringung sehr erfolgreich.
Daneben seien von der Regierung von Oberfranken zusätzliche Kapazitäten in Gemeinschaftsunterkünften geschaffen worden. So leben in Neuenmarkt bereits seit geraumer Zeit fast 60 Asylbewerber - und in allernächster Zeit sollte auch die neue Gemeinschaftsunterkunft für 70 Bewohner in Mainleus bezugsfertig sein.
Oliver Hempfling bestätigt, dass der gesamte Regierungsbezirk seine Quote längst erfüllt habe. Seinen Worten zufolge stammen aktuell 80 bis 90 Prozent der Flüchtlinge aus dem Kosovo, es kämen aber auch weiter Menschen aus dem Irak, aus Syrien und Afghanistan.