Gewürz, Nährstoffbombe, Heilmittel: Das Potenzial unser Wild- und Gartenkräuter ist unerschöpflich. Ein Tausendsassa ist der Holunder, der jetzt überall im Landkreis Kulmbach blüht.
Kräuter und Sommer - das gehört zusammen. Die aromatischen Pflanzen geben Speisen und Getränken das gewisse Extra und sind auch in der Hausapotheke nützlich, wenn man weiß, wie man sie richtig nutzt. Was man mit den Pflanzen alles machen kann, damit beschäftigen wir uns in der Reihe "Gesund Gewürzt".
Im Juni sind die zarten Holunder-Blüten ein Highlight. Allein schon ihr Duft ist verführerisch: Wer an einem Holunderstrauch in voller Blüte vorbeikommt, nimmt ihn sofort wahr: leicht, frisch und blumig. So riecht der Sommer!
Der Schwarze Holunder (wissenschaftlicher Name: Sambucus nigra) ist eine der häufigsten Straucharten in Mitteleuropa. Er wächst in Gärten, an Feldwegen und Wiesenrändern.
Holunder galt Jahrhunderte lang als magische Pflanze und hat große Bedeutung in der Mythologie. Der Erdgöttin Holla geweiht, konnte er nach dem Volksglauben negative Einflüsse von Haus, Hof und Stall fernhalten und schützte vor bösen Geistern. Am optimalen Standort kann der Strauch bis zu elf Meter hoch werden.
Lecker
Die duftenden Dolden, die aus unzähligen Einzelblüten bestehen, haben kulinarisch viel zu bieten. Das unverwechselbare Aroma steckt zum Beispiel im beliebten Aperitif "Hugo". Den dafür benötigten Sirup kann man leicht selbst herstellen: ein Kilo Zucker mit zwei Litern Wasser aufkochen, Saft und Schalen von zwei unbehandelten Zitronen dazugeben, abkühlen lassen und 30 aufgeblühte Holunderdolden hinzufügen (nicht abspülen, die Pollen sind Geschmacksträger). Mit einem Tuch abdecken, zwei Tage ziehen lassen, abseihen, 25 Gramm Zitronensäure dazu, erneut aufkochen und in heiß ausgespülte Flaschen abfüllen.
Damit lassen sich nicht nur Getränke aromatisieren: Auch Obstsalate, Erdbeeren und Schlagsahne bekommen extra Pfiff.