Die SPD konnte das allerdings nicht. Weil: "Der Haushalt liest sich wie ein Wunschzettel zu Weihnachten", sagte Fraktionssprecher Michael Marx, der viele Ausgaben für nicht notwendig erachtete. "Wir planen mehr, als wir schaffen können."
Nicht mehr leistungsfähig?
Auch hatte er Bedenken, ob die derzeitigen Förderquoten in Zukunft so bleiben. "In diesen Zeiten braucht man für andere Dinge das Geld nötiger als für Kulturprojekte." Die SPD trage den Haushalt nicht mit, weil die dauerhafte Leistungsfähigkeit des Marktes so nicht mehr gegeben und die Handlungsmöglichkeiten des neuen Gemeinderats eingeschränkt seien.
Anders sah das Siegfried Escher von der CSU: "Wir haben eine Unmenge an Aufgaben angenommen, aber auch schon viel geschafft." Sicher werde man mit den Schulden kämpfen müssen. Aber bei der Spinnerei, die die größten Kosten verursache, habe man gar keine andere Wahl. Zudem habe man für die Ausgaben eine Gegenleistung, die sich sehen lassen könne. "Deshalb habe ich vor dem Haushalt keine Angst."
Günther Stenglein stellte für die Freien Wähler fest: "Der Haushalt ist der Wille des Gemeinderats." Viele Projekte stammten noch aus Zeiten des Vorgänger-Bürgermeisters, jetzt sei die Zeit für sie reif. Mit dem Geld würden die Orte nach vorne gebracht.
Nach den Worten von Erich Schiffelholz (ABL) handelt es sich um einen zukunftsgerichteten Haushalt, der sich über die Jahre so entwickelt habe. "Ich sehe große Chancen und eine interessante Zeit."
Sebastian Türk (CSU) äußerte sich ähnlich und ergänzte: "Jetzt ist der beste Zeitpunkt für Investitionen. Die Zinsen und die Rahmenbedingungen werden nicht besser werden." Außerdem habe der Gemeinderat immer das Heft des Handelns in der Hand und könne Maßnahmen noch schieben oder streichen.
Das sind die größten Investitionen: Schulsanierung 2,75 Millionen Euro, Brücken- und Straßensanierungen 1,6 Millionen, Kanalsanierung 5,9 Millionen, Wasserversorgung 4 Millionen, Spinnstuben (Gaststätte "Spinnstube", Ensemblesanierung) 6,4 Millionen, Spinnereigelände 10,2 Millionen, Wohnungsbau 800 000 Euro.
Hier die Rahmendaten des gemeindlichen Haushalts 2020:
Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 16 078 095 Euro
Der Vermögenshaushalt: 45 734 122 Euro
Kreditaufnahme 26 730 294 Euro. Damit steigt der Schuldenstand schlagartig von 2,7 Millionen Euro auf etwas über 29 Millionen Euro.
Grund- und Gewerbesteuer Die Hebesätze bleiben unverändert bei 270 beziehungsweise 320 v. H.