Die Forderungen aus der Insolvenz des Kulmbacher Gardinen-Herstellers Eckardt belaufen sich auf über fünf Millionen Euro. Die meisten Gläubiger werden auf einem Großteil ihrer Ausstände sitzenbleiben.
"Schlussverteilung" heißt das im Wirtschaftsdeutsch. Aber viel gibt es nicht zu verteilen bei der Eckardt GmbH & Co.KG. Der abgewickelte Gardinenhersteller musste 2005, kurz vor Jahresschluss, Antrag auf Insolvenz stellen. Die Forderungen der Gläubiger belaufen sich nach Auskunft von Insolvenzverwalter Ulrich Pfeifer auf rund 5,6 Millionen Euro - die verfügbare Verteilungsmasse bietet aber nur 137 000 Euro. Viele Gläubiger werden also nur einen minimalen Ausgleich für ihre Ausstände erhalten.
In dem Firmengebäude in der E.C.-Baumann-Straße war bis Ende November 2006 mit einer 55-köpfigen Belegschaft produziert worden; ursprünglich hatte das Unternehmen einmal deutlich über 100. Eine Gläubigerversammlung hatte damals beschlossen, die Arbeit einzustellen.
Mit der letzten Kündigung endete die Geschichte des 1959 gegründeten Textilwerks.
Dabei hatte es noch kurz nach dem Einreichen des Insolvenz antrags so ausgesehen, als könne es beim Gardinenhersteller in abgespeckter Form weitergehen. Zunächst hatte Insolvenzverwalter Pfeifer noch die Hoffnung genährt, mit verkleinerter Belegschaft wirtschaftlich arbeiten zu können.
Doch das Vorhaben, Investoren zu finden, die den Betrieb weiterführen, scheiterte schließlich. Als Grund für die finanzielle Schieflage nannten die Verantwortlichen die Billigproduktion in Fernost, mit der eine Firma wie Eckardt auf Dauer nicht konkurrieren könne.
Der damals größte Einzelkunde des Kulmbacher Gardinen-Fabrikanten war das - ebenfalls in Konkurs gegangene - Versandhaus Quelle. Zuletzt waren noch über 400 Kilometer Gardinen-Restbeständen in Kulmbach eingelagert.