Im Kronacher Ortsteil Friesen hat eine Frau am Dienstag ihre zehn Hunde und sich selbst erschossen. Während die Kripo noch ermittelt, nimmt das Landratsamt Stellung. Auch Katrin Meserth vom Tierheim äußert sich zu dem Fall.
Auch einen Tag nach der Tragödie in Friesen herrscht im Landkreis Kronach noch immer Entsetzen über diese Tat. "Wir sind alle noch total neben der Kappe. Das muss man erst einmal alles verkraften", sagt Katrin Meserth vom Kronacher Tierheim, wo die Hunde eigentlich hätten untergebracht werden sollen.
Der 49-jährigen Hundehalterin sollten wegen nicht artgerechter Haltung bis auf fünf Hunde alle Tiere weggenommen werden, was letztlich wohl der Auslöser für die Tragödie war. Das Landratsamt erklärt in einer Stellungnahme, dass das Veterinäramt erstmals aufgrund einer Tierschutzbeschwerde im Juni 2011 auf den Fall aufmerksam geworden sei.
"Eine hierauf erfolgte amtstierärztliche Überprüfung ergab, dass in dem betreffenden Anwesen auf einer Fläche von lediglich circa 70 Quadratmeter insgesamt zwölf Hunde - darunter zehn Australian Shepherds im Eigentum der Frau - gehalten wurden", heißt es in der Mitteilung. Die betreffenden Räume, in denen noch dazu die 49-jährige Frau und eine weitere Person gewohnt haben, "waren und sind für die Haltung einer solchen Anzahl von Hunden viel zu klein". Eine artgemäße und verhaltensgerechte Unterbringung sei also nicht gewährleistet gewesen. Dem hohen Bewegungsbedürfnis speziell der Australian Shepherds konnte nach Angaben der Amtstierärzte in diesem Anwesen nicht Rechnung getragen werden.
Das sieht auch Katrin Meserth so: "Das sind Hirtenhunde, die sind sehr aktiv, da ist es mit dreimal um den Block laufen nicht getan. Australian Shep herds sind auch sehr intelligente Hunde, die müssen unglaublich gefordert werden." Sie bezweifelt, dass eine Einzelperson zehn solcher Hunde wirklich entsprechend fordern kann. Meserth betont, dass man den Behörden in diesem Fall überhaupt keinen Vorwurf machen könne. "Man hat der Frau alle Möglichkeiten gegeben. Irgendwann muss man doch eingreifen."
49-Jährige wollte Zahl der Hunde nicht reduzieren Die 49-Jährige wurde nach Angaben des Landratsamtes "in mehreren Schreiben und Gesprächen vor Ort sowie anlässlich einer persönlichen Vorsprache im Landratsamt Kronach aufgefordert, die Anzahl der in diesem Anwesen gehaltenen Hunde auf maximal fünf zu reduzieren, um tierschutzkonforme Zustände sicherzustellen" - vergeblich. Mit Bescheid vom 26. Juli 2012 seien die Frau sowie der Hauseigentümer dann sogar dazu verpflichtet worden, bis zum 10. September 2012 die in dem Anwesen gehaltenen Hunde auf maximal fünf zu reduzieren. Auch das blieb ohne Erfolg.
Eine Klage der Hundehalterin sei mit Gerichtsbescheid des Bayerischen Verwaltungsgerichts Bayreuth vom 11. Dezember 2012 als unzulässig abgewiesen worden. Der angefochtene Bescheid war nach Überzeugung des Gerichts zu Recht ergangen.
Selbst nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts und mit Verweis auf dessen Einschätzung habe das Landratsamt nochmals versucht, die Frau dazu zu bewegen, die Anzahl der Hunde auf freiwilliger Basis zu reduzieren. "Auch diese Versuche scheiterten an der Hartnäckigkeit" der 49-Jährigen, heißt es in der Erklärung der Behörde.
Vor der Androhung des unmittelbaren Zwangs habe sie nochmals ein Anhörungsschreiben erhalten. Auch auf diesen Brief habe sie nicht reagiert, so dass dann mit Bescheid des Landratsamtes vom 29. Januar 2013 die Fortnahme der Hunde - bis auf fünf - für Dienstag angedroht wurde.
Heftige Reaktion kam völlig unerwartet Weil die Frau die Herausgabe der Tiere bislang verweigert hatte und auch aufgrund der hohen Anzahl an Tieren, habe man zu dem gestrigen Termin neben dem Amtstierarzt auch einen Hundeführer und eine Polizeistreife der Polizeiinspektion Kronach hinzugezogen. "Völlig unerwartet" habe die Frau dann ihre zehn Hunde (Australian Shepherds) und anschließend sich selbst erschossen. Die zwei Parson-Russell-Terrier, die wohl ihrem Mann gehören, überlebten und befinden sich zurzeit im Tierheim, können vom Besitzer aber jederzeit abgeholt werden, wie Katrin Meserth erklärt.
Die Zahl der getöteten Hunde (zehn) beinhaltet auch ein Tier, das zunächst noch lebend vorgefunden wurde, dann aber aufgrund schwerster Schussverletzungen eingeschläfert werden musste. "Es ist ein Wunder, dass der Hund überhaupt noch gelebt hat", sagt Katrin Meserth. Die Kugel habe die Stirn durchschlagen, sei am Kiefer wieder ausgetreten und schließlich noch in die Pfote eingedrungen. "Ich weiß nicht, wie der Hund noch laufen konnte. Er war total panisch."
Sie könne nachvollziehen, dass man seine Hunde ungern abgibt, aber Verständnis für die Tat der 49-Jährigen hat Katrin Meserth nicht. "Ein Tierfreund lässt es soweit nicht kommen; mit Tierliebe hat diese Handlung nichts zu tun." Dass die Hundehalterin liebevoll mit ihren Hunden umging, bezweifelt am Mittwoch kaum einer, der die Frau kannte, "aber artgerecht war es wirklich nicht", sagt eine Dame, die namentlich nicht genannt werden will, und ergänzt: "Sie konnte sich schwer von einem ihrer Hunde trennen, war wohl im Laufe der Zeit einfach überfordert." Die Hundehalterin selbst schrieb einst auf ihrer Internetseite "Du kannst zwar ohne Hund leben, aber das Leben ist es dann nicht mehr wert, es zu leben".
ich frage Sie Frau Stadträtin, als direkte Nachbarin, sie als politisch aktive Frau mit sicherlich allerhand Möglichkeiten, warum haben sie der Frau nicht eine Hilfe angeboten, wo sie ihre Hunde hätte behalten können?
Ich habe diese Frau , diesen Menschen,, diese Mutter und Oma, leider zu Lebzeiten nicht kennengelernt...aber ich habe mir ein Bild machen können auf ihrer ausführlichen und liebevoll gestalteten Homepage und ich bin sicher, dass sie eine ganz liebevolle Person war, die ihre Hunde über alles liebte und ihnen , als sie nun bedingt durch das Erscheinen des Amtes , so in die Enge getrieben war, dass sie für sich und ihre Lieblinge, den Tod wählte.........
Dass es dazu kommen musste ist eine Skandal in meinen Augen !!!!!!
Vergesst diese Tragödie , diesen Verlust, den unsagbaren Schmerz für die Nachkommen und deren Angehörige niemals, und lasst es niemehr soweit kommen!!!!!!!!!!
ES WÄRE VERMEIDBAR GEWESEN
IP.S. Ist es wirklich so gewesen, dass zu dem Suizidopfer erst später Retter vordrangen?..........Erst als das SEK erschien?
Ich kann mich diesen Ausführungen nur anschließen!!! Den Ämtern ging es zu keiner Zeit um das Wohl der Hunde. Die Tote war eine absolut seriöse Züchterin, deren Hunde glücklich und ausgelastet waren. Die Ämter wollten dies nicht erkennen hier ging es nur um Prinzipien.
Mir tut es leid, dass der überlebende Hunde keine Chance hatte. Ich kenne die Verletzungen nicht, kann aber nur hoffen, dass Spezialisten einer Tierklinik über Leben und Tod entschieden haben und kein Amtstierarzt.
..da sieht man einen verletzten Hund stehen , gehalten an einer Fangstange und meine Gedanken waren......mein Gott!!!!!!! warum wird das arme Tier nicht versorgt..sofort in eine Tierklinik!!!!!!! Auch ich hoffe dass die Tötung nicht der Entscheidung des Amtstierarttes oblag...........
auf dem Arm hält sie zwei Hunde, die die Frau FREIWILLIG schon vor der Verzweiflungstat, den angerückten Beamten aushändigte............ich fass es nicht!!!!!!!!! und irgendwo Einschätzungen über die Rasse im Bezug auf Beschäftigung...
, wie sehr anspruchvoll, diese Hunderasse ist und wieviel Zuwendung, Aufgaben und Arbeit sie brauchen.............Ihr habt in Eurem Tierheim fremdländische Jagdhunde und Windhunde, die nicht minder mehr gefordert werden müssen und dennoch könnt ihr diesen nicht wirklich gerecht werden, denn dazu fehlt wohl die Zeit und das Personal....Ihr haltet die Hunde nicht wirklich im Rudel und nun hätten diese wunderbaren Wesen der Züchterin , bei Euch in Zwingern ihre ungewisse Zukunft , mit der dauernden Sehnsucht nach der Wärme und Liebe ihrers Frauchens , fristen sollen?!!!!! Das ist grausam, denn diese Hunde wären bis zum Eingriff dieser Ämter behütet und in Liebe umsorgt gewesen und wären ihrer Herrin entrissen worden......für meine Begriffe , völlig zu Unrecht. Hier ging es wieder mal um menschliche Befindlichkeiten, um einfussreiche Nachbarn etc..die nicht ertragen können, dass ein anderer eben eine andere Lebensform wählt als sie selbst es tun, sich einmischen wollen..Macht ausüben........Und erzählt nichts von den 70 Quadratmetern..das ist so lächerlich.......Hunde werden ausserhalb ihres Hauses/Grundstücks beschäftigt und mit ihnen gearbeitet, trainiert etc......Hier wurde ein Mensch, völlig sinnlos in die Enge getrieben ..anderwo schreit das wirkliche Tier-und Menschenleid und kein Gesetzeshüter , niemand der zuständig wäre, hört die Schreie.....
Hier hätte eine Stadtverwaltung andere Maßnahmen ergreifen können , Hilfe anbieten können, wo die Frau ihren Hunde hätte behalten können.....Wenn schon über angebliche Familienschwierigkeiten berichtet wird in der Öffentlichkeit, umso weniger kann ich akzeptieren dass man dann noch hergeht und so handelt, von Amts wegen...
eine artgerechte haltung der hunde konnte bei dieser geringen quadratmeter anzahl nicht gewährleistet werden
eine artgerechte haltung der gefangenen konnte bei dieser geringen quadratmeter anzahl gewährleistet werden