Während Wohnungseinbrüche im Kreis Kronach rückläufig sind, nehmen Internetbetrug, Sachbeschädigung und Körperverletzung zu.
Das Wohnhaus hat Konkurrenz bekommen - und zwar durch das Internet. Entgegen dem bundesweiten Trend ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in Oberfranken und auch in Kronach nämlich rückläufig. Laut dem Kronacher Polizeichef Uwe Herrmann laufen dafür immer mehr Betrugsdelikte über das Internet. "Einbrüche erfordern körperliche Anstrengung", sagt er. Viele Täter denken da wohl "Warum so, wenn es auch bequemer geht?". Natürlich gebe es immer mal Ausreißer nach oben und unten, sagt Herrmann. So habe man 2011 noch 99 Einbrüche, 2012 118 gezählt. "Aber man muss das langfristig betrachten. Wenn man die Zahlen ab 1982 nimmt, geht der Trend deutlich nach unten", so der Polizeichef.
Vielmehr seien die Zahlen im Bereich der Sachbeschädigungen und der Rohheitsdelikte, wie Körperverletzung, gestiegen. Erklären kann sich Herrmann das so: "Zum einen ist das Anzeigeverhalten sensibler geworden, heutzutage wird jede Kleinigkeit angezeigt. Und zum anderen ist die Hemmschwelle vor Gewaltausübung gegenüber Sachen, aber auch Personen gesunken. Und das ist nicht nur ein Kronacher Trend." Zudem wüssten heute viele, dass die Polizei wirklich einschreitet. Während häusliche Gewalt früher öfter noch verschwiegen worden sei, würde sie heute öfters gemeldet, "weil man weiß, dass man eine Chance hat, dass die Polizei berät", so Herrmann.