Am Wochenende fand im Historischen Rathaus die Briefmarken-Wettbewerbs-Ausstellung "Cranach 2015" statt. Höhepunkt war - neben der Sonderpostfiliale und dem Sonderstempel - ein Exponat aus Wittenberg.
Sie sind klein und können kleben. Für die meisten dienen sie lediglich dazu, einen Brief oder eine Karte verschicken zu können. Doch am Wochenende lockten einige besondere Exemplare zahlreiche Besucher ins Historische Rathaus in Kronach. Darunter nicht nur Briefmarkensammler, sondern auch Kunstexperten. Denn die kleinen Marken standen vor allem in Zusammenhang mit Lucas Cranach, dem wohl bedeutendsten Künstler der Stadt Kronach.
Dessen Sohn, Lucas Cranach der Jüngere, würde heuer 500 Jahre alt. Und aus diesem Grund gab es am Wochenende die Wettbewerbsausstellung "Cranach 2015" im Historischen Rathaus zu sehen. Neben Oberbürgermeister Knut Kreuch aus Gotha war auch Richard Thomas aus Wittenberg anwesend. Er stellte die Sonderschau "Lucas Cranach 1472-1553. Renaissancekünstler im Dienst von Macht und Glaubenslehre" im Sitzungssaal des Historischen Rathauses zur Verfügung.
"Seine Sammlung zeigt auf philatelistischem Weg das Leben und Wirken der Cranach-Familie", erklärt Ausstellungsleiter Dieter Simon über die Sonderschau, die hinsichtlich ihres Ranges besonders hoch anzusiedeln sei: "Wenn man das mit unserer Wettbewerbsausstellung im Rang 3 vergleicht, dann ist das Weltklasse", freut sich der Ausstellungsleiter über die seltenen Exponate der Ausstellung.
Weiterhin beherbergte die Sonderschau im Sitzungssaal des Historischen Rathauses auch philatelistische Besonderheiten aus Oberfranken, eine Vorstellung der Cranach-Städte sowie eine Zusammenstellung der Kronacher Postgeschichte. In der Markthalle fand eine weitere Wettbewerbsausstellung statt.
"Briefmarkensammler werden manchmal als hinter dem Ofen sitzend betrachtet.
Wir versuchen an die Öffentlichkeit zu treten und hoffen, dass der Gedanke weitergetragen wird", kündigte Ludwig Gampert, Vorsitzender des Landesverbandes der Bayerischen Philatelisten-Vereine, zur Eröffnung an.
Kein unbeschriebenes Blatt
Hauptsächlich galt die Ausstellung dem Cranach-Jahr und der damit verbundenen Ehrerbietung Lucas Cranach dem Jüngeren, weshalb auch ein Sonderpostamt für den Cranach-Sonderstempel eingerichtet wurde.
Bürgermeister und Schirmherr der Veranstaltung, Wolfgang Beiergrößlein, erklärte in seiner Ansprache, dass Kronach hinsichtlich der Postwertzeichen längst kein unbeschriebenes Blatt mehr sei. So wurden beispielsweise im Jahr 2003 zur 1000-Jahr-Feier Kronachs oder zum 200. Geburtstag von Johann Kaspar Zeuß Sonder-Briefmarken herausgegeben. "Mit der Cranach-Briefmarke, die am 1.
Oktober in Wittenberg vorgestellt wurde, wird nun auch dem Sohn Lucas Cranachs zum 500. Geburtstag ein philatelistisches Denkmal gesetzt", so Beiergrößlein. Er erklärt, dass er gerne Leidenschaft, Verbände und Hobbys unterstütze: "Das sind alles Stützen unserer Gesellschaft, so auch die Philatelie."
Auch Kerstin Löw, Leiterin des Tourismusbetriebs Kronach, ist von der Sammlergemeinschaft fasziniert: "Man muss bei den kleinen Formaten ganz genau hinschauen. Das ist ein fantastischer Bildwert."
Die Briefmarken-Wettbewerbsausstellung im Rang 3 "Cranach 2015" mit Jugendklasse und Sonderschau wurde vom Verband Oberfränkischer Briefmarkensammlervereine e.V. durchgeführt. Gefördert wurde die Veranstaltung von der Stadt Kronach, dem Landkreis Kronach, dem Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Lucas-Cranach-Stadt Kronach und der Stiftung zur Förderung von Philatelie und Postgeschichte.