Die Reparaturarbeiten werden sich voraussichtlich bis Montagvormittag hinziehen.
Es muss ein wahrlich verstörender Anblick gewesen sein: Erst wird der Riss in der Asphaltdecke immer größer, dann schießt Wasser heraus und urplötzlich verwandelt sich die Gottfried-Neukam-Straße am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr in einen reißenden Strom. Der Grund: ein Rohrbruch an der Hauptwasserleitung unter der Straße im Bereich des Crana Mare. "Das Wasser hat die Teerschicht bestimmt um zehn Zentimeter angehoben", erzählt Stefan Wicklein, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Kronach, die mit vier Fahrzeugen und 20 Einsatzkräften vor Ort war.
An den Häusern sei zwar kein Schaden entstanden, teilten sowohl die Polizei als auch die Feuerwehr mit, dem oberen Teil des Kreuzbergs wurde allerdings das Wasser abgestellt. "Die Haushalte der Gottried-Neukam-Straße sind aktuell im Bereich der Grenzachstraße bis zur Richard-Wagner-Straße ohne Wasser", erklärte Thomas Ehrsam, der Bereichsleiter-Wasserversorgung bei den Kronacher Stadtwerken.
Er geht davon aus, dass bei den ungefähr 150 betroffenen Anwohnern erst am Montagvormittag wieder Wasser aus den Wasserhähnen fließen dürfte. "Wir werden auf jeden Fall die ganze Nacht durcharbeiten, bis es wieder läuft", verspricht er. Schon wenige Stunden nach dem Rohrbruch standen die nötigen Bagger dafür bereit. Sollte das Risiko in der Nacht allerdings zu groß werden, müsse er die Arbeiten unterbrechen. "Dann würde es leider erst am Morgen weitergehen", so Ehrsam. "Aber das muss ich einfach auf die Sicherheit achten, es darf für uns nicht gefährlich werden."
Immerhin haben die Arbeiter der Stadtwerke nun den Vorteil, dass sie genau wissen, was auf sie zukommt - schließlich gab es den letzten Wasserrohrbruch in Kronach vor zwei Jahren an fast derselben Stelle. "Das war nur vielleicht 15 Meter weiter oben", erzählt Ehrsam.
Damit die Anwohner nicht komplett ohne Wasser auskommen oder sich bei den Nachbarn mit Reserven eindecken müssen, haben die Stadtwerke Hydranten und ein Standrohr aufgestellt. Mit Eimern oder Kannen haben die Anwohner dort solange die Möglichkeit, Wasser zu entnehmen, bis der Schaden behoben ist.
Druckstoß als Auslöser?
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Dass für diesen das Alter der Rohre verantwortlich ist, geht Ehrsam nach einer ersten Einschätzung nicht aus. "Es könnte sein, dass ein Druckstoß den Wasserrohrbruch ausgelöst hat", vermutet er. Ausgelöst werde ein solcher Stoß, wenn eine Pumpe aufgedreht wird und sich Luft in der Leitung befindet. "Die wird dann von einer Seite des Rohres auf die andere geschossen und kann einen solchen Bruch auslösen. Das passiert immer wieder mal."
Wie hoch der Schaden ist, der am Rohr, an der Straße und durch das ausgetretene Wasser entstand, stand gegen Sonntagabend noch nicht fest.