Besitzverhältnisse umstritten
Sowohl die Bamberger Bischöfe als auch die Grafen von Orlamünde zu Lichtenberg-Lauenstein erhoben Anspruch. Die Lage der Burg genau an der Grenze der beiden Herrschaftsbereiche trug dazu bei, dass sie immer wieder zum Streitobjekt wurde. Im Verlauf dieser Streitereien kam es wohl zur Zerstörung der Burg. Das geht aus dem ältesten Besitzverzeichnis der Bamberger Bischöfe, dem sogenannten "Urbar A" von 1325 hervor: "Der Platz, auf dem die Burg Hohenrod stand, ist mit dem Wald Eigentum des Bischofs und liegt wüst."
Auch einem Eintrag von 1333 ist zu entnehmen, dass die Burgen Wallenrode auf dem Burgstein und Waldenfels auf dem Schlossberg bei Wallenfels noch standen, während die Burg Hohenrod bereits zerstört war.
Aber auch die Orlamünder als Erben der Meranier betrachteten das Gebiet als ihren Besitz. Daher ließ Otto X. von Orlamünde, der 1403 starb und in Ludwigsstadt begraben wurde, die Burg Hohenrod zwischen 1374 und 1384 wieder aufbauen.
Das gefiel dem Bamberger Bischof Lambert von Brunn gar nicht: Er forderte Graf Otto auf, die Grenzen des jeweiligen Besitzes genau festzulegen. Eine Urkunde von 1384 besagt, dass die beiden sich einig wurden. Graf Otto bestätigte 1385 Bischof Lambert den Empfang von 100 fl und dem Kronacher Bürger Peter Sternhals den Empfang eines Pferds und von 60 Meißner Groschen für den endgültigen Abbruch der Burg.
Sagenhaft
Auch die Sage beschäftigt sich mit der mittelalterlichen Höhenburg: Ein Knecht, der das auf Burg Hohenrod benötigte Wasser mit einem Eselsgespann aus dem Lamitzgrund hinaufzuschaffen hatte, bekam Verdruss mit dem Tier. Als selbst Schläge den Esel nicht zum Weitergehen bewegten, tobte der Mann. Auf der Burg war das Geschrei zu hören, aber ehe sie nachschauen konnten, erschütterten ein aus heiterem Himmel einschlagender Blitz und ein ohrenbetäubender Donnerschlag die Stätte.
Knecht und Zugtier und Karren waren vom Erdboden verschwunden. Wanderer sollen heute noch von dem als Nachtgespenst mit Tier und Wagen sich abmühenden Mann erschreckt werden, wenn sie vom Floßteich aus an der heutigen Abzweigung "Pechkratzerweg" vorbeikamen.
Fortsetzung Der zweite Teil des Berichts "Wandern zu versunkenen Burgen" erzählt vom abenteuerlichen Weg in die Vergangenheit der Burg Wallenrod. Schlegelshaider Schatzsucher erlebten dort in der Christnacht eine böse Überraschung.