Verschönerung von Friedersdorf geht ins Geld

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Der Dorfplatz in Friedersdorf. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Der Dorfplatz in Friedersdorf.  Foto: Karl-Heinz Hofmann

Das mit der Planung der Dorferneuerung Friedersdorf beauftragte Architekturbüro lag mit der Schätzung für die Kosten der Baumeisterarbeiten weit daneben. Jetzt werden sie noch einmal ausgeschrieben.

In der Gemeinderatssitzung wurden die Weichen gestellt für den Haushaltssatzung und das Investitionsprogramm. Für die Dorferneuerung Friedersdorf wurden erste Baumaßnahmen vergeben, und für die Feuerwehren wurde die Digitalfun keinrichtung in die Wege geleitet. Auch dem Entwurf für die Sanierung der Wasserversorgung für Marienroth wurde Zustimmung erteilt. Alle wichtigen Beschlüsse wurden vom Gremium einstimmig gefasst.

Zoff könnte es allerdings über die Kostenentwicklung bei der Dorferneuerung Friedersdorf geben. Ohne große Diskussion wurden zwar die Bauarbeiten für den Teilabriss des Milchhauses am Dorfplatz in Friedersdorf an eine Firma aus Ludwigsstadt für 6500 Euro vergeben. Jedoch bei den Baumeisterarbeiten für den Neubau des Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrhauses in Friedersdorf gab es Bedenken und Zweifel an der Kostenentwicklung.

Bürgermeister Hans Pietz (FW) und der Leiter für Bauwesen, Andreas Schorn, informierten über Ausschreibungsergebnisse. Das wirtschaftlich güns tigste Angebot mit 178 000 Euro liegt dabei immerhin noch um fast 60 000 Euro über der Kosteneinschätzung des mit der Durchführung der Dorferneuerung beauftragten Architekturbüros.

Darüber empörten sich die Räte. Insbesondere Reinhold Heinlein (CSU) sprach von einem dicken Hund, wenn sich ein Architekturbüro so weitgehend verschätzt. Eine solch horrende Differenz sei für ihn nicht nachvollziehbar, er forderte Konsequenzen. Auch Joachim Calles (FW) machte deutlich, dass er in das Architekturbüro kein Vertrauen mehr habe.

Werner Löffler (CSU) sah das Geld irgendwo versickern, die Verteuerung sei viel zu hoch. Bürgermeister Pietz warnte hingegen davor, jetzt das Architekturbüro zu wechseln. In dieser Phase wäre das tödlich für das begonnene Objekt der Dorferneuerung Friedersdorf.


Feuerwehr wartet


Anita Swiduruk (CSU) forderte, unbedingt die Dorferneuerung voranzutreiben. Die Feuerwehr habe kein Gerätehaus mehr und zeige bisher viel Geduld. Arno Hoffmann (FW) appellierte ebenso, die Dorferneuerung müsse weitergehen. Ziel muss es sein, bis Ende des Jahres 2015 den Rohbau stehen zu haben, so Hoffmann. Schließlich einigten sich die Räte darauf, aufgrund der Überschreitung der geschätzten Summen im Gewerk Baumeisterarbeiten die Ausschreibung aufzuheben und unverzüglich eine neue Ausschreibung zu starten, die auch die Dacharbeiten mit einbezieht.

Ein weiteres Großprojekt, die Sanierung der Wasserversorgung Marienroth wurde mit der Genehmigung des Bauentwurfs auf den Weg gebracht. Die Gesamtinvestition wird sich auf rund 2,17 Millionen Euro belaufen. Darin ist die Erneuerung des Wasserrohrortsnetzes von rund 1,5 Kilometer Wasserleitung für 68 Hausanschlüsse enthalten. Erster Bauschritt wird die Zuleitung vom Hochbehälter Brauersdorf (Anbau mit Pumpwerk für 170 000 Euro) bis zum Ortseingang Marienroth mit zirka 1000 Metern Leitung sein. Dazu wird auch ein neuer Hochbehälter (220 000 Euro) in Nähe der Funkmasten in Marienroth entstehen. Danach werden die Wasserleitungen für das Ortsnetz verlegt.


Haushaltsvolumen größer


Zum Haushalt, der in Finanzausschusssitzungen vorbesprochen wurde, informierte Kämmerer Heinrich Grebner. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 8,8 Millionen Euro. Das bedeutet sowohl im Verwaltungshaushalt eine Erhöhung um 105 700 Euro auf 5,7 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt eine Steigerung um 45 600 Euro auf 3,1 Million Euro.

Die Zuführung vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt beträgt 400 000 Euro. Aus 2014 kann man einen Überschuss von 425 000 Euro mit in den Haushalt 2015 nehmen und für Investitionen verwenden. Die Entwicklung der wichtigsten Einnahmen: Die Gewerbesteuer wurde auf 500 000 Euro festgesetzt. Der Einkommensteueranteil der Gemeinde schlägt mit 1,56 Millionen Euro zu Buch. Die Schlüsselzuweisungen liegen bei 1,26 Millionen Euro und damit um 41 000 Euro höher als im Vorjahr.

Auch 2015 wird es keine Neuverschuldung geben. Der Schuldenstand Ende 2015 wird bei 6,9 Millionen Euro liegen. Im Vermögenshaushalt stehen 2,6 Millionen Euro an Investitionen. Das sind im Wesentlichen: Der Neubau des Feuerwehrhauses Friedersdorf mit Mehrzweckgebäude, der Ausbau der Rettungswache am Rathaus Pressig, die Generalsanierung Kindergarten Pressig, Sanierung Marktplatz Rothenkirchen, Erneuerung der Erhard-Klammt- Straße, Sanierungsmaßnahmen der Abwasserbeseitigung, Wasserversorgung Marienroth und Ausbau Breitbankabelnetz.


Aus den Schulden raus


Werner Löffler (CSU) sah zwar Investitionen als sehr wichtig an, ihm fehlte es aber an Schuldentilgung. Der Bürgermeister erwiderte dazu, dass es seit Jahren Konsens sei, keine Neuverschuldung zu machen und dabei den Investitionsstau abzubauen. Die Räte stimmten alle dem Haushalt zu.