Edmund und Matthias Sprenger wollen den Kleintierzuchtverein Neukenroth neu beleben. Sie würden sich freuen, wenn noch mehr Kinder dieses Hobby für sich entdecken.
Trachten und Tiere sind ihr Metier. Vater und Sohn führen den Kleintierzuchtverein (KTZV) Neukenroth. Vor zwei Monaten erweckten sie den Verein zu neuem Leben. Matthias Sprenger (23 Jahre) und sein Vater Edmund Sprenger (57) wollen mit ein paar Gleichgesinnten die Tradition der Kleintierzucht in dem Stockheimer Gemeindeteil wieder beleben.
Außerdem sind beide leidenschaftliche Verfechter der Trachtentradition in der Zechgemeinschaft Volkstrachtenverein Neukenroth. Edmund Sprenger ist Ehrenvorsitzender, Matthias Sprenger kümmert sich um die Trachtenjugend. "Die Kleintierzucht und Kleintierhaltung ist eine naturverbundene und verantwortungsvolle Freizeitbeschäftigung", sagen die beiden Hobbyzüchter.
Familientradition Sie treten dabei in die Fußstapfen des Vaters beziehungsweise Großvaters, Helmut Sprenger, der 1960 ein Mitgründer des KTZV Neukenroth war und im Verein über 30 Jahre als Erster Vorsitzender und Ehrenvorsitzender die Geschicke lenkte.
"Unsere Aufgaben sind die Förderung der Kleintierzucht - Geflügel und Hasen - als ideale Freizeitgestaltung und die Arterhaltung der Rassen. Wir wollen die Tradition unserer Väter und Großväter fortsetzen", erklären Edmund und Matthias Sprenger und sind sehr froh, weitere 26 Mitstreiter im Verein zu haben. Darunter sind auch einige Jugendliche. Gezüchtet werden vorwiegend Kaninchen oder Geflügel, wie Hühner, Gänse, Enten oder Tauben.
Ihre Aufgaben sehen die Sprengers in der Förderung der Kleintierzucht (Geflügel und Hasen) als ideale Freizeitgestaltung und damit verbunden die Arterhaltung der Rassen. Auf ihrem Hof tummeln sich zurzeit Kaninchen, Legehennen, Enten, Wachteln und die Hühner-Zuchtrasse Zwerg-Wyandotten.
Wissen weitergeben "Uns es geht in erster Linie darum, dass sich die Tiere wohlfühlen und um die artgerechte Haltung mit möglichst viel Freilauf. Wir haben es uns aber auch zur Aufgabe gemacht, unser Wissen und unsere Erfahrungen im Umgang mit den Tieren, weiter zu geben", sagt Edmund Sprenger.
"Die Art- und umweltgerechte Haltung, Erhaltung von seltenen alten Haustierrassen und Vermittlung von Wissen über Tiere, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, sehen wir als Schwerpunkt. Die Menschen rücken wieder näher an die Natur, möchten eigene Eier aus artgerechter Haltung oder entdecken, was für ein erfüllendes Hobby die Kleintierhaltung und -zucht ist, uns fasziniert jedenfalls der Umgang mit den Tieren. Unser Verein setzt sich aus Tierliebhabern jeder Altersklasse zusammen. Das angestaubte Image von Kleintierzuchtvereinen, in denen Rentner über Pokale und Bewertungen streiten, findet man bei uns nicht. Bei uns steht die Freude am Umgang mit den Tieren im Vordergrund."
Verantwortungsvoll züchten "Wir wollen eine verantwortungsvolle Zucht betreiben, mit dem Ziel, Schönheit, Leistung und Vitalität der Tiere zu erhalten und zu fördern. Der wirtschaftliche Nutzen ist für uns von untergeordneter Bedeutung", erklären die beiden an ihrem Kaninchenstall. Dort gab es in der Nacht zuvor Nachwuchs bei den roten Neuseeländern.
Freud und Leid liegen auch in der Tierzucht beieinander. Das zeigt sich ein paar Meter weiter bei den Wachteln. Als Edmund Sprenger die Eier entnehmen will, fällt ihn eine tote Wachtel auf. "Auch mit solchen Rückschlägen müssen wir leben.Aber auch das gehört eben zur Natur", erklärt er mit etwas Wehmut. Betont aber auch gleich, dass die schönen Ereignisse überwiegen.
Edmund und Matthias Sprenger würden sich sehr freuen, wenn auch Kinder und Jugendliche ihre Begeisterung für die Kleintierzucht entdecken und wollen gerne ihr Wissen weitergeben. "Spielkollegen sind Kleintiere allerdings nicht", geben die beiden zu bedenken.