2014: Neuanfang
Zum Jahresbeginn 2014 gibt Loewe bekannt, dass man mit der Investorengruppe des ehemaligen Apple-Managers Jan Gesmar-Larsen eine Einigung gefunden habe - im Februar macht die Investorengesellschaft Panthera überraschend einen Rückzieher. Mit der Stargate Capital GmbH findet sich im März 2014 schließlich ein Investor, ein Kaufvertrag mit den Gesellschaftern Mark Hüsges und Boris Levin aus München kann abgeschlossen werden.
Der Geschäftsbetrieb der Loewe AG inklusive Tochtergesellschaft Loewe Opta GmbH (einschließlich Produktion) wird weitergeführt, es verbleiben 525 Mitarbeiter. Zunächst werden 95 Stellen gestrichen, doch 50 Mitarbeiter werden vom neu gegründeten Unternehmen Loewe Technologies GmbH wieder übernommen.
Es fällt die Entscheidung, alle neuen Geräte künftig in Kronach zu produzieren. Im Zuge der Erneuerung des Sortiments werden 2014 zwei neue Linien auf den Markt gebracht. Ende 2014 fällt die Bilanz positiv aus. Man spricht von einem "gelungenen Neustart".
2015 - 2017: Bekenntnis zum Standort
Geschäftsführender Gesellschafter Hüsges wird auch in den Folgejahren nicht müde, sich zum Standort Kronach zu bekennen und auch das Label "made in germany " als Aushängeschild zu stärken. 2015 sagt er in einem Interview: "Ziel ist es, die Geschäftsjahre profitabel abzuschließen. Wie weit Loewe davon entfernt ist, bleibt unklar. "Entscheidend ist, dass wir wieder ein Wachstum und eine Präsenz im Markt sehen. Wir sind auf dem richtigen Weg", sagt Hüsges damals.
Da Loewe kein börsennotiertes Unternehmen mehr ist, werden Geschäftszahlen zeitversetzt veröffentlicht. Erst 2017 erfährt man aus dem Bundesanzeiger einige Zahlen. Danach stieg der Umsatz 2016 um 23 Prozent auf rund 134 Millionen Euro. Damit einher geht auch die positive Nachricht: der TV-Hersteller erwarte vier Jahre nach der Insolvenz wieder schwarze Zahlen.
2018 - heute: Suche nach Investoren
2018 bewahrheiten sich die positiven Prognosen zunächst. Allerdings leidet das Unternehmen unter einer allgemeinen Flaute in der Fernsehbranche. Für die Monate Juni, Juli und August hat Loewe daher Kurzarbeit für die 121 Mitarbeiter in der Fertigung beantragt.
Ende 2018 zieht sich Hüsges aus operativem Geschäft zurück. Der Miteigentümer und bisheriger geschäftsführende Gesellschafter wechselt in den neu geschaffenen Loewe-Beirat, dessen Aufgabe es laut Hüsges ist, Investoren finden. Auch wenn 2018 durch den Finanzierungspartner Bright Capital ein kurzfristiges Darlehen aufgenommen wurde, sei man weiter auf der Suche nach einem langfristigen Partner.
Neuer Vorsitzender der Geschäftsführung ist Ralf Vogt. 2019 kündigt Vogt eine neue Partnerschaft an: nach Hisense (seit 2013) und LG Display (seit 2015) kommt mit Toyoichi Tshusho ein japanischer Partner hinzu, mit dem Loewe bei Zulieferung wesentlicher Elektronikkomponenten kollaborieren will. Als nächste Schritte eines groß angelegten Zukunftskonzepts kündigte Vogt im März außerdem die Ausgliederung des heutigen Produktionsbereichs in eine eigene Gesellschaft an. Die 115 Mitarbeiter starke Gesellschaft soll aber weiter unter dem Dach der Loewe-Gruppe verbleiben.
Im Zuge des angekündigten grundsätzlichen Umbaus im Unternehmen könnten aber rund 10 Prozent der 350 in der Gesellschaft Loewe Technologies verbleibenden Mitarbeiter von Personalabbau betroffen sein.
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