Die Kleintettauerin Kerstin Rentsch richtete sich mit einem dringenden Anliegen an den Tettauer Gemeinderat. Sie hofft auf einen Anschluss an die Wasserleitung. Die Trockenheit bringt ihre Familie nämlich in eine schwierige Lage.
Das Wochenende soll heiß werden. Bis zu 38 Grad wurden vom Deutschen Wetterdienst prognostiziert. Zwar wird das Thermometer auf den Höhen des Frankenwaldes nicht so hoch steigen, dennoch, Kerstin Rentsch sieht dieser Prognose bangend entgegen. Denn sie fürchtet, ihr Wasser reicht nicht, und die damit verbundenen Probleme könnten steigen.
Ihr Anliegen brachte die Kleintettauerin in der Marktgemeinderatssitzung am Mittwochabend zur Sprache. Ihr Anwesen sei nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Durch die Trockenheit sei jetzt die Trinkwasserversorgung gefährdet.
Mangel hat schon eingesetzt Auf Anfrage erklärte Kerstin Rentsch, dass sie zwar noch aus dem Wasserhahn Trinkwasser entnehmen könne, aber mit der Wäsche habe sie ein Problem. Die Waschmaschine sei zurzeit auf Grund von Wassermangel nicht mehr einsetzbar. Mittlerweile habe sie ihre Wäsche schon außer Haus gegeben. Ihre Blumen und Pflanzen verwelkten langsam, da kein Wasser zum Gießen vorhanden sei.
Seit drei Jahren bringe sie ihr Anliegen im Rathaus vor. Es habe auch vor drei Jahren ein Ortstermin mit Bürgermeister Hans Kaufmann (SPD) und zwei Fachleuten stattgefunden. Diese hätten die Dringlichkeit für einen Wasseranschluss unterstrichen. Seitdem sei ihr auch versprochen worden, ihr Anwesen an die Wasserversorgung anzubinden. Mehrfach habe sie deshalb in der Gemeinde nachgefragt - "passiert ist bis jetzt nichts."
Wasser aus einer Quelle Bis dato hat die Familie Rentsch ihre eigene Wasserversorgung. Wasser wird aus einer "gefassten Quelle mit ständigem Zulauf" entnommen. Die Qualität des Wassers werde bei den üblichen Wasserprüfungen der gemeindlichen Wasserversorgung jährlich mit getestet.
Auf Grund der aktuellen Situation habe die Familie nun Angst, den Wasserhahn aufzudrehen. Mittlerweile wechselten bei Kerstin Rentsch die Gefühle zwischen Resignation und "Es muss doch etwas unternommen werden" ab.
Dass in dieser Thematik Handlungsbedarf besteht, darüber sind sich auch die Marktgemeinderäte und Zweite Bürgermeister, Dietmar Schmidt (SPD), einig. Von den von Bürgermeister Hans Kaufmann gegebenen Versprechungen zeigte sich das Gremium allerdings überrascht.
In Haushaltsberatung aufnehmen Schmidt will nun die Sicherstellung der Wasserversorgung der Familie Rentsch in die Haushaltsberatungen mit aufnehmen und den Anschluss möglichst schnell vornehmen. Bis dahin können die Rentschs das Angebot der Kommune nutzen, ihren Wasserbedarf aus der Abnahmestelle im alten Rathaus von Kleintettau zu decken.
Die Verwaltungsangestellte Doris Neubauer bestätigte, dass Kerstin Rentsch mehrmals wegen des Problems in der Gemeinde war. Sie sprach von einer Schwierigkeit, nämlich dass der "Kuhwald" (auf diesem Areal am Ortsrand von Kleintettau befindet sich das Anwesen) höher als der Wasserdruckbehälter der Gemeinde liegt. Technisch sei aber alles lösbar, versicherte sie. Für sie steht fest, dass die Gemeinde handeln muss und auch will. Sie wies allerdings auf die "besondere Situation" hin: Zum einen befinde sich Tettau momentan in einer "haushaltslosen Zeit", zum anderen sei Bürgermeister Hans Kaufmann immer noch im Krankenstand.
Kerstin Rentsch und ihr Ehemann Reinhard hoffen nun, dass der Wasserhahn sie nicht im Stich lässt und dass sie endlich ihre Wasserleitung bekommen und ihre Wäsche wieder in der eigenen Waschmaschine waschen können.