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Viele Leute haben damals ihre Waren nicht sofort bezahlen können, erinnert sich Elfriede Schirmer, die Mutter des Inhabers. Also wurden viele Beträge aufgeschrieben. Die 80-Jährige hat sich mittlerweile auf ihr Altenteil zurückgezogen. Jahrzehntelang managte sie, zusammen mit ihrem verstorbenen Ehemann Werner Schirmer, den Laden. "Mein Bereich war immer die Wursttheke", erklärt sie mit einem Schmunzeln. Im Laufe der Jahre sind das Angebot und auch die Ladenfläche erweitert worden. Sukzessive wurden in den 60er und 70er Jahren Kühltheken und Gefriertruhen angeschafft. Das Sortiment wurde später erweitert mit Tiefkühlkost, Kosmetika, Getränken und einer Auswahl an Zeitschriften. Elfriede Schirmer ist glücklich darüber, dass ihr Dorfladen durch ihre Kinder weitergeführt wird. Auch heute ist sie noch öfter in ihrem "Konsum" zu finden. Den Schirmers macht der Laden Spaß, auch wenn die Bürokratie vor einem Dorfladen nicht Halt macht. "Ich bin im Laden groß geworden", sagt Inhaber Dieter Schirmer. Es sei für ihn immer ein großes Erlebnis gewesen, wenn er auf dem Schoß seines Vaters Zahlen in die Kasse eintippen konnte.
Kontakt ist den Hirschfeldern wichtig
"Das Schöne an dem Beruf ist der Kontakt zu den Menschen", sagen Roswitha und Sabrina Schirmer. Mittlerweile freuen sich die beiden auch über Stammkundschaft aus den benachbarten Ortschaften. Dort gibt es keine Dorfläden mehr. Auch die slowakischen Mitarbeiter der hiesigen Unternehmen zählen zu treuen Kunden.
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Was wäre eigentlich, wenn es den "Konsum" nicht mehr gäbe? "Unvorstellbar" kommt es von Sabrina Schirmer wie aus der Pistole geschossen. Sie spricht von Senioren, die nicht mehr mobil und deren Kinder weggezogen sind. Gerade in den Wintermonaten bietet der Einkauf im Laden den einzigen sozialen Kontakt.
Überhaupt tauschen sich die Hirschfelder in ihrem Dorfladen gerne aus. Gesprochen, und manchmal auch etwas getratscht, wird über fast alles, was im Dorf und auch darüber hinaus bewegt. Ihr Konsum ist viel mehr als nur ein Einkaufsladen. "Hier wird gelacht, getrauert - es wird Freud und Leid geteilt", so Sabrina Schirmer. Es ist ein Treffpunkt für alle.
Dorfladen bringt soziale Verantwortung
Für die Schirmers bedeutet ihr Engagement für den Erhalt des Dorfladens aber auch Tradition und eine gewisse soziale Verantwortung nämlich dahingehend, ein Stück Lebensqualität aufrecht zu erhalten. Und sie sind dankbar, dass die heimischen Betriebe und auch die Bevölkerung und die Vereine aus Hirschfeld und den Nachbardörfern dies durch ihre Einkäufe unterstützen.
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