Wie Ehrlicher mitteilt, sind von dem Insolvenzantragsverfahren 46 Arbeitnehmer betroffen, die durch Zahlungen der Agentur für Arbeit abgesichert seien. Der Geschäftsbetrieb könne derzeit in wesentlichen Teilen fortgeführt werden. In den kommenden Wochen werde er sich zusammen mit dem Asco-Vorstand um eine "tragfähige Fortführungslösung" bemühen, damit möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden können.
Asco ist ein gemeinnütziger Verein, gegründet im Jahr 1999. Kernaufgabe der Einrichtung ist es, Menschen mit Handicap, Langzeitarbeitslosen und älteren Arbeitnehmern eine Chance auf dem zweiten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Die Einsatzbereiche umfassen Garten- und Landschaftspflege, Handwerkerservice, Winterdienste und Qualitätskontrolle.
Schwere Jahre liegen hinter Asco
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Asco-Geschäftsführer Carlo Stauch war am Donnerstag für eine Stellungnahme gegenüber unserer Redaktion nicht verfügbar. Stauch hatte die Geschäftsführung 2014 von Hammerschmidt übernommen und wurde prompt vor eine schwere finanzielle Herausforderung gestellt. Die Einführung des Mindestlohns zum 1. Januar 2015 ließe die Lohnkosten der Einrichtung um 25 Prozent ansteigen, hieß es damals. Es folgte ein Spendenaufruf - Ziel war, die ersten Monate des neuen Jahres zu überbrücken, in der saisonbedingt nur wenige Aufträge im Bereich der Landschaftspflege und Gartenarbeiten anstehen.
Anfang 2016 hielten sich dann hartnäckige Gerüchte, die Arbeitsplätze in Teuschnitz seien gefährdet. Weder Stauch noch Vereinsvorsitzender Timo Ehrhardt wollten sich damals dazu äußern. Die steigende Lohnkosten durch Anhebung der Stundensätze auszugleichen, gestaltete sich wohl vor allem im Bereich der Leichtmonate schwierig. Auch anderweitig konnten Preisanpassungen nur bedingt durchgesetzt werden.
Zunächst noch zuversichtlich
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Erst als sich ein Mitarbeiter an diese Redaktion wendete und von Zukunftsängsten, ausstehenden Lohnzahlungen und schlechten Arbeitsbedingungen berichtete, war Stauch zu einer Aussage bereit. Er bestätigte, dass der Verein einen Kredit aufgenommen habe, um die Liquiditätsprobleme in den Griff zu bekommen, er erwähnte auch einen Unternehmensberater. Damals war er zuversichtlich, dass Asco im Herbst 2016 in der Lage sein werde, die Löhne pünktlich an die Mitarbeiter auszuzahlen. Ein Lohnkostenzuschuss seitens des Integrationsamtes sollte zudem eine Unterstützung darstellen.
Erhardt zeigte sich damals ebenfalls optimistisch: Angepasste Strukturen, Anhebung des Stundensatzes und die Auflösung der Leichtmontageabteilung veranlassten ihn 2016 zu einer zuversichtlichen Prognose. Die Anzahl der Mitarbeiter wurde damals von circa 80 auf 50 reduziert.