Bei der Krieger- und Soldatenkameradschaft Steinberg wurden Mitglieder ausgezeichnet. Klaus Wallerus hält der Kameradschaft seit vier Jahrzehnten, Reinhold Baierlipp seit 45 Jahren die Treue.
Reinhold Baierlipp leistete seinen Wehrdienst von Oktober 1965 bis März 1967 - zunächst in der Schwäbischen Alb, dann in Hammelburg sowie schließlich in Mellrichstadt als Wartungstruppführer. "Als ich von der Bundeswehr zurückkam, wurde ich vom damaligen KSK-Vorsitzenden Andreas Förtsch angesprochen, ob ich dem Verein beitreten möchte", erinnerte sich der Steinberger. Der ausschlaggebende Grund für sein "Ja" sei für ihn die Kameradschaft gewesen, die im Verein aufrechterhalten werde.
"In meinen jungen Jahren - so in den 1960er Jahren - haben wir sogar Theater namens der Kameradschaft gespielt. Die Aufführungen waren im Frack-Saal. Wir spielten viele Stücke - insbesondere vom Mundartdichter ,Bauern Andres‘", so der Jubilar, der bei der KSK großes Engagement zeigt. So vertritt er beispielsweise den Vorsitzenden Johannes Baier und hält die Ansprachen.
Und auch dessem Vorgänger Alfred Zwosta stand er unterstützend zur Seite.
Klaus Wallerus ist ein gebürtiger Hofer. Er leistete seinen Bundeswehrdienst in München-Freimann von April 1964 bis September 1965. "Eigentlich wollte mein ,Spieß‘, dass ich mich verpflichte. Aber da hätte ich von Steinberg weg nach München gemusst", sagte Wallerus, der sehr den Zusammenhalt in der Gemeinschaft schätzt.
Schöne Erinnerungen Beide Geehrten verbinden mit ihrer Mitgliedszeit schöne Erinnerungen. Einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte stellte 1983 der Besuch der 100-Jahrfeier durch den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß dar. Ebenso im großen Rahmen wurden die Jubiläen zum 110- und 125-jährigen Bestehen gefeiert.
Alljährlich bereichert die KSK die kirchlichen Feste im Jahreskreis und ist dabei vor allem für das Kommando bei den Kirchenparaden zuständig.
Neben den Ehrungen gab es beim Traditionsverein in der Hauptversammlung noch weitere Gründe zur Freude. So konnte Vorsitzender Johannes Baier gleich zwölf Neuzugänge begrüßen. Zudem hatte man mit 1416,50 Euro erneut ein hervorragendes Ergebnis bei der letztjährigen Kriegsgräber-Sammlung erzielt.
Bürgermeister Wolfgang Förtsch (CSU) freute sich über die hohe Zahl an neuen Mitgliedern und damit eine Entwicklung gegen den Trend. "Wenn man Euch braucht, seid Ihr da", würdigte er den rührigen Verein, der aus dem Vereins- sowie Dorfgeschehen nicht wegzudenken sei. "Hier wird Frieden gelebt", war er sich sicher.
Kreis- und Bezirksvorsitzender Gottfried Betz lobte: "Unsere Ortsvereine sind sehr aktiv.
Die KSK Steinberg zeigt großes Engagement auf allen Ebenen der BKV." Insbesondere bedankte er sich auch für die Kriegsgräber-Sammlung, die keineswegs mehr in allen Ortschaften im Landkreis durchgeführt werde. "Die Sammlung hilft uns, die Vergangenheit nicht zu vergessen", appellierte er zum Mitmachen.
Schießen mit dem Luftgewehr Zweiter Vorsitzender Udo Jakob informierte, dass die KSK das Luftgewehrschießen einführen möchte. Vereinseigene Luftgewehre und eine Kugelauffanganlage sind vorhanden. Wer Interesse hat, soll sich bei ihm, bei Andreas Eidloth oder Michael Fischer melden.
Im zweiten Halbjahr 2013 wird Heiner Eidloth Erzählungen von Kriegsteilnehmern aus Steinberg und Umgebung in einer historischen Sammlung niederschreiben.
Die KSK Steinberg wird zudem Polo-Shirts mit Vereinsaufdruck anschaffen.
Vorsitzender Johannes Baier wurde bei den Neuwahlen ebenso in seinem Amt bestätigt wie sein Stellvertreter Udo Jakob. Nicht mehr zur Wahl stellten sich die beiden Ehrenmitglieder Ludwig Zwosta und Werner Jakob, die rund 40 Jahre als Beisitzer dem Verein angehört hatten. Sie wurden vom Vorsitzenden mit einem Präsent aus ihrem Amt verabschiedet. Beide engagieren sich seit mehreren Jahrzehnten auch als Kriegsgräber-Sammler.
"Nachdem ich 18 Monate bei der Bundeswehr war, wurde ich 1963 entlassen. Am 1. Mai 1964 bin ich der KSK Steinberg beigetreten. Das war für mich ganz natürlich", erzählte Ludwig Zwosta. Als besonders schön empfand er seine Anfangszeit im Verein, als die Jüngeren von der "älteren Generation" herzlich aufgenommen wurden.
Dieser Zusammenhalt und die Bereitschaft aller Mitglieder, füreinander einzutreten, seien noch heute vorhanden. Einen großen Anteil daran habe der 2010 verstorbene frühere Vorsitzende Alfred Zwosta gehabt.
Ergebnisse der Wahlen Werner Jakob war auch sechs Jahre Schriftführer. "Ich war nicht bei der Bundeswehr, sondern freigestellt, da mein Vater im Krieg gefallen ist. Ich trat 1969 ein, weil damals mein Onkel Andreas Förtsch Vorsitzender der KSK war", blickt Jakob zurück. Besonders gerne denkt er an die Kappenabende zurück, die von der KSK in den 1970er Jahren organisiert wurden.
Einstimmig gewählt wurden: Vorsitzender Johannes Baier, Zweiter Vorsitzender Udo Jakob, Schriftführer Georg Herzog, Kassier Ernst Gerber, Fähnrich Manfred Gerber, Begleiter Michael Müller, Ernst Gerber, Beisitzer Uwe Buckreus, Erwin Zettl, Alexander Öhring, Michael Müller, Andreas Eidloth (neu), Michael Fischer (neu), Kassenprüfer Thomas Herzog, Jürgen Geiger.