In Steinbach am Wald wird am Sonntag ein neues Gemeindeoberhaupt gewählt. Weil Klaus Löffler 2016 Landrat wurde, muss der Posten neu besetzt werden.
Küps? Erledigt! Stockheim? Abgehakt! Fehlt noch eine Gemeinde im Bunde:
Steinbach am Wald. Diese drei Kommunen liegen bei der Bürgermeisterwahl nicht im gleichen Turnus wie die übrigen Städte und Gemeinden im Landkreis. In Küps und Stockheim wurden schon am 5. Februar die Bürgermeister gewählt. Die Steinbacher sind am morgigen Sonntag aufgerufen, zur Wahlurne zu gehen.
In Küps und Stockheim liegt die Abweichung beim Wahltermin daran, dass es dort bereits vor vielen Jahren Veränderungen auf den Bürgermeistersesseln gab, die außerhalb des allgemeinen Turnus lagen. Da in beiden Kommunen berufsmäßige Gemeindeoberhäupter die Verantwortung tragen, ist ihre Amtszeit auf sechs Jahre festgesetzt und nicht zwingend an den Regeltermin für die Gemeinderatswahlen gekoppelt.
Wechsel ins Landratsamt
Ähnlich stellt sich nun die Lage in Steinbach am Wald dar. Nachdem der bisherige Bürgermeister Klaus Löffler (CSU) im Dezember 2016 das Amt des Landrats angetreten hat, muss sein Nachfolger rund drei Jahre vor der nächsten Gemeinderatswahl gefunden werden. Mit Thomas Löffler (CSU), Peter Grüdl (SPD) sowie Uwe W. Zipfel (FW) gibt es gleich drei Bewerber. Sogar eine Stichwahl wäre angesichts dieser Konstellation denkbar. Sollte sie nötig werden, würde sie am 26. März durchgeführt werden.
Das bestätigt geschäftsleitender Beamter Thomas Kotschenreuther. Von 8 bis 18 Uhr erwarten er und die rund 50 Wahlhelfer am morgigen Sonntag die Wahlberechtigten. Insgesamt 2558 Bürger sind dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. 335 von ihnen haben eine Briefwahl beantragt. In der Gemeinde sind insgesamt sechs Wahllokale eingerichtet: Kehlbach (für 275 Wahlberechtigte), Hirschfeld (359), Buchbach (410), Windheim (725), Steinbach I (335) und Steinbach II (454).
Wie hoch die Wahlbeteiligung ausfallen wird, ist schlecht einzuschätzen. "Es ist erstmals für uns eine Zwischenwahl, daher ist sie mit früheren Wahlen schwer vergleichbar. Sonst war immer die Wahl des Gemeinderats mit dabei", erklärt Kotschenreuther. Dadurch wurden 70 bis 80 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen gelockt. Doch obwohl es diesmal "nur" um den Bürgermeisterposten geht, hofft der geschäftsleitende Beamte auf eine gute Resonanz. 70 Prozent schweben ihm vor. Es werde schließlich sicher ein neues Gemeindeoberhaupt gewählt und somit auch eine Weichenstellung für die Zukunft von Steinbach getroffen, betont er. Da wäre ein aussagekräftiges Ergebnis wünschenswert.
Gute Wahlbeteiligung
Bei der letzten Bürgermeisterwahl im Jahr 2014 gab es das. Damals wurde eine Beteiligung von 75,56 Prozent erreicht. Klaus Löffler sammelte als einziger Bürgermeisterkandidat 98,94 Prozent der Stimmen.
Während feststeht, dass ein neuer Mann als Chef ins Rathaus einziehen wird, bleiben die Aufgaben der stellvertretenden Bürgermeister unangetastet. Da sie aus dem Gemeinderat berufen wurden, ist hier bis zur nächsten Wahl der Gremiumsmitglieder rechtlich keine Veränderung vorgesehen.
Vor allem Zweite Bürgermeisterin Monika Barnickel (CSU) ist in den vergangenen Wochen in den Blickpunkt gerückt, weil sie die Zeit seit Löfflers Wechsel ins Landratsamt überbrücken musste. "Aus unserer Sicht hat sie einen hervorragenden Job gemacht", lobt Kotschenreuther die Zweite Bürgermeisterin im Namen der Verwaltung.
Keine leichte Umstellung
Den gewohnten Lebensrhythmus plötzlich ganz auf die Gemeinde einstellen zu müssen, sei nicht einfach. Noch dazu habe Barnickel so heiße Eisen anpacken müssen wie das Freizeit- und Tourismuszentrum, das sich in einer wichtigen Phase befindet, oder die Wasserversorgung mit den vielen Diskussionen um die Frankenwaldgruppe. "Da muss man den Hut vor ihr ziehen", betont Kotschenreuther.
Langweilig dürfte es dem künftigen Bürgermeister auch angesichts dieser Themen nicht werden. Ab wann Löfflers Nachfolger die Arbeit aufnimmt, ist nicht ganz klar, weil er keinen Vorgänger zum Ende von dessen Wahlperiode ablösen wird. "Sollte es am Sonntag ein Wahlergebnis von 50 Prozent minus X geben, dann wird noch am gleichen Tag festgestellt, wer in die Stichwahl gehen wird", erklärt Kotschenreuther das weitere Prozedere. Sollte ein Kandidat 50 Prozent plus X erreichen, wird er am gleichen Abend das Formular für die Annahme der Wahl ausgehändigt bekommen. Dieses muss innerhalb einer Woche zurückgegeben werden. "Dann findet eine Sitzung des Wahlausschusses statt, am Tag danach ist der Dienstbeginn", erklärt der geschäftsleitende Beamte.
Wie die Kandidaten diesen ungewissen und zeitlich nicht genau abzuschätzenden Übergang in ein anderes Berufsleben mit ihren Arbeitgebern regeln, ist übrigens ihnen überlassen, da sie alle keine Beamten sind.