Die ehemaligen Abgeordneten Christa Steiger und Edith Memmel sprechen über die Rolle der Frauen in der Politik. Dabei geht es auch um die Kanzlerin.
Christa Steiger (SPD) und Edith Memmel (Grüne) vertraten den Landkreis im bayerischen Landtag. Im Gespräch mit unserem Reporter stellten sie fest, dass sich die Rolle der Frauen in der Politik langsam verbessert habe, es aber noch einiges zu tun gebe.
Auf unsere Nachfrage sprachen sie auch darüber, wie sie die Bedeutung von Angela Merkel als erster Kanzlerin in diesen Zusammenhang sehen. Wer mehr vom Interview lesen möchte, findet einen ausführlichen Artikel hier bei inFranken.de.
Bei Merkel "völlig verschätzt"
Ein besonderes Datum für die Rolle der Frauen in der deutschen Politik spielte sicherlich der 22. November 2005: Angela Merkel (CDU) wurde zur ersten Bundeskanzlerin gewählt.
Dem zollen auch die beiden ehemaligen Kronacher Landtagsabgeordneten Edith Memmel und Christa Steiger Respekt - ganz unabhängig von ihren parteilichen und inhaltlichen Unterschieden zur Unionspolitikerin. "Das haben die damals vielleicht gar nicht so eingeschätzt. Ich glaube, die haben sich völlig verschätzt", spekuliert Memmel, dass die Parteistrategen wohl nie erwartet hätten, welche Rolle Merkel in der Folge spielen würde. Wie die heutige Kanzlerin zunächst eingeschätzt wurde, lässt sich für Steiger an einem "dämlichen Ausspruch" von damals festmachen: "Kohls Mädchen".
Für die Marktrodacherin ist es anerkennenswert, wie Merkel den internen und externen Widerständen getrotzt und gleichzeitig die Bürde des Amtes bisher getragen hat: "Diese Frau muss eine dermaßen stabile Psyche haben, das alles auszuhalten - das ist unglaublich." Die ehemaligen Abgeordneten freuen sich aber auch, dass inzwischen immer öfter junge Frauen auf dem internationalen politischen Parkett eine tragende Rolle spielen, beispielsweise in Skandinavien oder Australien.