Start der Abrissarbeiten an der Rodacher Straße

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Schon zur Mittagszeit war gut ein Viertel des ersten Wohnblocks eingerissen.
Schon zur Mittagszeit war gut ein Viertel des ersten Wohnblocks eingerissen.
Immer standen Interessierte und Nachbarn vor der abgesperrten Baustelle. Die Gebäude auf der anderen Straßenseite (in Hintergrund) warten ebenfalls auf den Abriss.
Immer standen Interessierte und Nachbarn vor der abgesperrten Baustelle. Die Gebäude auf der anderen Straßenseite (in Hintergrund) warten ebenfalls auf den Abriss.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Abrissarbeiten an der ehemaligen Wohnanlage an der Rodacher Straße haben begonnen. Bis Mitte Februar werden rund 5000 bis 6000 Tonnen Bauschutt und damit die sechs Mehrfamilienhäuser verschwinden.

Dreimal klopft Bernd Herold mit der Schaufel seines Baggers gegen die Außenwand. Es knirscht, kracht und dann fällt die Wand ein. Über der Baustelle an der Ecke Rodacher Straße und Mittelstraße liegt eine Wolke aus feinem Staub. Obwohl ein Mann am Wasserschlauch den Abrissbereich feucht hält. Bernd Herold ist der Chef der Firma Herold aus Marktgraitz. Bereits Anfang November vergangenen Jahres haben seine Mitarbeiter mit den Entkernungsarbeiten begonnen. Fenster, Bodenbeläge und andere Dinge, die zu einer Wohnung gehören, mussten zuerst raus.

Gestern hat nun der Abbruch der sechs Mehrfamilienhäuser und Garagen begonnen. Laut Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (Freie Wähler) soll das Gelände, welches durch die Stadt von der Immobilienfirma ZBI zurückgekauft worden sei, bis März frei sein.
Dort sollen das neue Feuerwehrhaus und die Atemschutzübungsanlage gebaut werden.


Tausende Tonnen Schutt

Bevor es aber soweit ist muss die Firma Herold rund 5000 bis 6000 Tonnen Bauschutt wegschaffen. Mit drei Baggern und insgesamt fünf Mitarbeitern ist der 40-jährige Bernd Herold angerückt. Wände und Zwischendecken des Gebäudes haben der mächtigen Schaufel des Krans nicht viel entgegenzusetzen. Es kracht, und sie fallen zu Boden.

"Für ein Vierfamilienhaus brauchen wir drei Tage", sagt Herold. Für die größeren Gebäude, die einst sechs Familien als Wohnung dienten, brauche seine Firma rund sechs Tage. Das erste Haus, an der Einmündung der Rodacher Straße in die Mittelstraße müsse bis Samstag verwunden sein, denn nach dem Dreikönigstag soll die gesperrte Bushaltestelle in der Rodacher Straße wieder für den Schülerverkehr frei sein, erklärt Herold.


Mehr als nur grobe Gewalt

Den Passanten bietet sich ein martialisches Bild grober Zerstörung. Aber es steckt schon etwas mehr dahinter, als mit der Schaufel alles platt zu machen.

"Man muss beobachten wie das Gebäude reagiert. Einfach mit der Schaufel reinhauen, funktioniert nicht", sagt Herold. Mit seinen 20 Jahren Berufserfahrung weiß er genau, wie die Wände aus Leichtbausteinen reagieren. Sind die Wände eingestürzt beginnt die aufwendigste Arbeit: Das Trennen der verschiedenen Baumaterialien. Für Holz, Schrott oder Leichtbauplatten gibt es eigene Container. Ein Bagger mit einer großen Greifvorrichtung und zwei Mitarbeiter sortieren das Material. Der momentan milde Winter sei für die Abrissarbeiten ein Vorteil. "Wenn es mal schneit, dann ist das auch nicht so schlimm. Solange es keinen Dauerfrost gibt ist alles gut", sagt Bernd Herold. Er steigt wieder in seinen Kran, um die nächste Hauswand zum Einsturz zu bringen.


Teilsperrung der Mittelstraße

Mittelstraße Durch die Abrissarbeiten wird ein Teilbereich der Mittelstraße, zwischen der Fußgängerbrücke zur Firma Loewe und der Einmündung in die Rodacher Straße im Zeitraum vom 7. Januar bis voraussichtlich Ende Februar voll gesperrt.

Umleitung Die Zufahrt in die Mittelstraße ist über die Siechenangerstraße sowie über die Querverbindungsstraße von der Rodacher Straße (in Höhe des Ärztehauses) möglich.