Standesamt: Marktrodach will mit Kronach kooperieren
Autor: Marco Meißner
Marktrodach, Dienstag, 27. November 2018
Die Marktgemeinde Marktrodach möchte ihre Kooperation mit der Stadt Kronach vertiefen. Die soll künftig standesamtliche Aufgaben des Marktes übernehmen.
           
Dass die Hochzeitsglocken für Marktrodacher künftig nur noch in Kronach läuten, davor muss kein Heiratswilliger aus der Marktgemeinde Angst haben. Auch dann nicht, wenn der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am 3. Dezember einer Zusammenlegung der Standesämter Kronach und Marktrodach zustimmen sollte.
Selbst wenn in diesem Fall die Anfahrt zum Amt ein bisschen länger werden würde, erwartet Bürgermeister Norbert Gräbner (SPD) von einem Zusammenschluss sogar Vorteile für die Bürger seiner Gemeinde wie auch für seine Verwaltung. Und geheiratet werden kann weiterhin im Marktrodacher Rathaus.
Auf der Tagesordnung
;"Ich würde das gerne beschließen lassen und hoffe, dass wir eine Mehrheit finden", blickt Gräbner auf die kommende Ratssitzung und den Punkt 6 der Tagesordnung: "Kooperation Kronacher Land - Zusammenlegung der Standesämter Kronach - Marktrodach". Die Aufgabe des Standesamtes sei nämlich mittlerweile eine echte Belastung für die Gemeinde. Das hat mehrere Gründe.
Ein Generationswechsel und Pensionierungen hinterließen ihre Spuren im Rathaus. "Wir haben unsere Verwaltung verschlankt", erklärt Gräbner. Gleichzeitig sind neue Aufgaben hinzugekommen. Es müssen also mehr Lasten auf weniger Schultern verteilt werden. Das Resultat ist, dass aktuell der Kämmerer das Standesamt mit unter seinen Fittichen hat. Keine ideale Situation.
"In einer kleinen Gemeinde macht das einer nebenbei, in Kronach sind drei Mann darauf spezialisiert", erklärt der Bürgermeister. In der Kreisstadt laufe man daher nicht Gefahr, ein zeitweise unbesetztes Standesamt anzutreffen und somit Fahrten vergebens zu machen. Vieles lasse sich heutzutage auch per Telefon oder E-Mail klären. Und die Verwaltung in Marktrodach stehe weiter helfend zur Verfügung. "Deshalb sehe ich für unsere Bürger eigentlich keine Benachteiligung."
Das Vorhalten der EDV für das Standesamt sei kostspielig, die ständige Fortbildung der Mitarbeiter aufwendig, meint der Bürgermeister weiter. Man müsse sich einerseits auf immer kompliziertere Fälle einstellen und andererseits viele Standardbeurkundungen abarbeiten. Vor diesem Hintergrund besann sich Gräbner auf die Ziele der Kooperation "Kronacher Land". "Es geht um Synergieeffekte", erklärt er. Dazu gehöre auch die Bündelung von Verwaltungsstrukturen.
Zeitpunkt ist gekommen
;Was früher aus Marktrodacher Sicht nicht notwendig gewesen sei, dafür passten nun Zeitpunkt und Personalstruktur der Gemeinde ("Es würde Freiräume für die Verwaltung schaffen"). Zudem gebe es schon jetzt viele Schnittpunkte in der Arbeit der beiden Standesämter. So sei es zu guten Gesprächen und einem Angebot der Kronacher gekommen, "das in Ordnung ist".