SV Rothenkirchen: nach Fehlstart auf gutem Weg

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Heute wie vor 25 Jahren beim SV Rothenkirchen als Trainer verantwortlich: Uwe Beetz. Zu Bezirksoberliga-Zeiten war er allerdings noch Spielertrainer. Foto: Heinrich Weiß
Heute wie vor 25 Jahren beim SV Rothenkirchen als Trainer verantwortlich: Uwe Beetz. Zu Bezirksoberliga-Zeiten war er allerdings noch Spielertrainer. Foto: Heinrich Weiß

Vor 25 Jahren überwinterte der SV Rothenkirchen in der ersten Bezirksoberliga-Saison überhaupt auf Platz 6. Trainer Uwe Beetz erinnert sich an diese Zeit.

In den späten 1980-er Jahren ist der SV Rothenkirchen auf dem sportlichen Gipfel in seiner rund 40-jährigen Vereinsgeschichte angelangt. Als einer von 16 Vereinen hat sich der Verein für die neue Bezirksoberliga qualifiziert, die zur Saison 1988/89 gegründet wurde. Der sechste Platz zur Winterpause ist aller Ehren wert.

Dabei sieht es zunächst so aus, als ob es nur ein kurzes Gastspiel in dieser höchsten Spielklasse Oberfrankens geben würde. "Wir sind damals richtig motiviert ins erste Spiel gegen die Frohnlacher Reserve gegangen und haben eine glatte 0:4-Niederlage kassiert", erinnert sich Uwe Beetz, damals wie heute Trainer beim SVR.

In den nächsten drei Spielen können sich die Rothenkirchener wohl steigern. Ein Punktgewinn gelingt allerdings nicht, ehe mit dem 1:0-Sieg gegen den FC Bayreuth im fünften Anlauf endlich der Knoten platzt.
"Danach haben wir es richtig gut gemacht und bis zum Winter noch ein positives Punkteverhältnis geschafft."

Starker Rothenkirchener Kern

Dass der SV Rothenkirchen überhaupt in der Lage ist, sich für die höchste Liga Oberfrankens zu qualifizieren, hat nach Ansicht von Uwe Beetz zwei Gründe. "Wir hatten schon seit den frühen 80-er Jahren einen Rothenkirchener Kern von sehr guten Spielern", sagt er. Er nennt hier vor allem Günter Schubert und die drei Treuner-Brüder Werner, Stefan und Fritz. Und natürlich gehört auch er dazu, nachdem er schon in jungen Jahren mit der Aufgabe des Spielertrainers betraut wurde und nach einem kurzen Gastspiel beim VfB Coburg nach Rothenkirchen zurück gekehrt ist.

"Außerdem ist es uns gelungen, aus der Umgebung gute Spieler zu bekommen, die sportlich und auch menschlich gepasst haben", ergänzt Uwe Beetz. Das habe mit Horst Fehn, Egon Grünbeck (beide Buchbach), Rainer Güntsch (Tettau) und Klaus Herrmann (Hirschfeld) begonnen. Mit diesen Spielern schafft der SV Rothenkirchen den Aufstieg in die Bezirksliga. Bei der Qualifikation für die Oberliga sind sie altersbedingt dann nicht mehr dabei. Da werden sie von Spielern wie Alfred Vetter, Franz Bauer, Klaus Bauer und Dieter Schirmer abgelöst, die Uwe Beetz aber ähnlich charakterisiert. "Unsere Fußballer waren sehr trainingsfleißig und ehrgeizig. Wir haben gegen attraktive Gegner gespielt und wollten etwas erreichen."

Der Spielerkader

Mit folgendem Kader bestreitet der SV Rothenkirchen die Saison 1988/89: Oswin Schmitt/Robert Scherbel - Franz Bauer, Alfred Vetter, Klaus Bauer, Werner Treuner, Dieter Schirmer, Fritz Treuner, Jürgen Heinlein, Uwe Beetz, Stefan Treuner, Manfred Müller, René Wagner, Johannes Fiedler, Günter Schubert, Peter Gerold, Jörg Leicht und Michael Leitz.

Die Attraktivität der Bezirksoberliga schlägt sich auch im Zuschauerschnitt nieder. Der bewegt sich immerhin zwischen 300 und 400. Auch in dieser Hinsicht ist der SV Rothenkirchen zu der Zeit hinter dem FC Kronach die Nummer 2 im Landkreis. Uwe Beetz: "Damals hatte der Fußball noch eine andere Bedeutung als heute - sowohl bei den Spielern als auch bei den Zuschauern."

Nach 16 Spielen liegt der SV Rothenkirchen auf Platz 6, nur vier Punkte hinter dem Tabellenzweiten. In der Winterpause kommt noch Ralf Rademacher vom FC Kronach hinzu, und der SVR beendet die Saison mit ausgeglichenem Konto (30:30) auf dem achten Platz. Ein Jahr später gelingt mit Platz 7 sogar ein noch besseres Ergebnis.

Ob der Fußball zu der Zeit insgesamt gewesen besser ist, wagt Beetz nicht zu beurteilen. "Das kann man nur schwer vergleichen. Allerdings denke ich, dass es Spieler-Typen wie damals heute kaum noch gibt."





Saison 1988/89 - Tabellenstand zur Winterpause

Mannschaft  Spiele Tore Punkte Spielklasse aktuell
 1. TSV Hirschaid 16 35:16 25:7 Bezirksliga West (18. Platz)
 2. VfL Frohnlach II 16 37:16 21:11 Bezirksliga West (6.)
 3. FC Lichtenfels 17 35:24 20:14 Bezirksliga West (10.)
 4. FC Röbersdorf 16 28:21 18:14 Kreisklasse Ba. (4.)
 5. SV Mitterteich 15 30:24 17:13 Landesliga Mitte (10.)
 6. SV Rothenkirchen 16 28:33 17:15 Kreisliga KC (10.)
 7. FC Münchberg 15 24:17 16:14 Bezirksliga Ost (6.)
 8. TV Ebern 15 32:29 16:14 Bezirksliga West (12.)
 9. BSV Bayreuth 15 27:26 16:14 (2003 im FSV Bayreuth aufgegangen)
10. FC Bamberg 16 25:23 16:16 Regionalliga (11. - 2010 Fusion mit Eintr.)
11. ATS Hof/West 16 29:37 15:17 Kreisklasse Frankenw. (1.)
12. SV Weidenberg 15 21:26 14:16 Kreisklasse Bt. (10.)
13. FC Bayreuth 16 13:27 11:21 (2003 im FSV Bayreuth aufgegangen)
14. SV Mistelgau 16 26:42 11:21 Kreisliga Bt. (14.)
15. BSC Saas Bayreuth 15 23:37 10:20 Landesliga Nordost (15.)
16. TSV Schlüsselfeld 15 18:33  7:23 Kreisklasse Ba. (1.)