Für die beiden Kreisligen fand im Sportheim des SV Fischbach erstmals eine gemeinsame Arbeitstagung statt. Damit beschritten die Fußballfunktionäre im Spielkreis Coburg/Kronach in gewisser Weise Neuland.
"Damit es künftig bei Abstimmungen keine Differenzen mehr gibt, wird das auch so beibehalten", gab Dinkel zu verstehen. Hintergrund könnten die Tagungen vor der Saison 2012/13 gewesen sein, als die Vereine getrennt voneinander letztlich die Einführung von Schiedsrichter-Gespannen für die Kreisliga beschlossen hatten. Das könnte sich für die neue Serie schon wieder ändern, denn da wird auf Antrag von Harald Weißbrodt neu darüber abgestimmt. Der Mitwitzer Spielleiter begründete dies vor allem damit, dass die Kosten deutlich höher seien als prognostiziert. Zum Vergleich: In dieser Serie müssen die Kreisligisten mit Schiedsrichter-Kosten von rund 1250 Euro rechnen; zuletzt waren es in der Kreisliga Kronach 722 Euro.
Was die Auf- und Abstiegsregelung in der laufenden Saison betrifft, machte Helmut Dinkel nochmals klar, dass es bei Punktgleichheit im Gegensatz zu den Bezirksligen ein Entscheidungsspiel geben wird. Der direkte Vergleich zählt nicht. Die Relegation wird auf Kreisebene grundsätzlich in einem Spiel auf neutralem Platz durchgeführt. "Ich werde mich auch dagegen wehren, dass unsere Vereine künftig in einer anderen Klasse als der Bezirksliga West eingeteilt werden", hob er hervor.
Relativ kurz fiel der Rückblick der Funktionäre auf die Saison aus, denn diese verlief vor allem in den Kreisligen relativ reibungslos. Nur in der Kreisliga Coburg stehen noch zwei Nachholspiele an. Die Serie wird am 15./16. März fortgesetzt und am 24. Mai abgeschlossen. Egon Grünbeck bat um Meldungen bis 15. Mai, wer seinen Platz für Relegations- oder Entscheidungsspiele zur Verfügung stellen will. Der Pokal im Kreis Kronach beginnt wohl am 3./4. Juli. Die neue Serie startet auf Kreisebene am 3. August.
Auch der Bericht von Kreis schiedsrichterobmann Wolfgang Klerner wies keine außergewöhnlichen Vorkommnisse auf. Allerdings sei die Einteilung auf Grund der Gespanne durchaus problematisch gewesen, räumte er ein. Redebedarf gebe es auch, was den Austausch mit einigen anderen Gruppen betreffe.
"Vorzeige-Ligen" Der Vorsitzende des Kreis sportgerichts, Siegfried Baier, bezeichnete die beiden Spielklassen als "Vorzeige-Ligen". Bei insgesamt 267 Fällen sei die Kreisliga Coburg 26-mal betroffen, die Kreisliga Kronach sogar nur 15-mal. Bei der Zahl der Roten Karten (12 / 11) liegen beide fast gleichauf. "Es könnten noch weniger Fälle sein, wenn bei den Spielerpässen mehr Sorgfalt herrschen würde", sagte er und wünschte sich von den Vereinen mehr Ehrlichkeit beim Umgang mit Platzverweisen.
Die Terminierung der Spiele im Frühjahr stand am Montag nicht auf der Tagesordnung. Änderungen können noch bis 9. Februar kostenfrei beantragt werden, wobei die Verlegung von Sonntag auf Samstag (oder umgekehrt) ohne Zustimmung des Gegners erfolgen kann.
Dass sich die Tagung trotzdem über zwei zweieinhalb Stunden hinzog, lag auch daran, dass es bei einigen Fragen Diskussionsbedarf gab. Der kürzlich durchgeführte Kreistag und der Antrag von Leonhard Welscher, der dessen Rückzug kurz begründete, gehörte ebenso dazu wie der Schiedsrichter-Kostenpool, der bei den Kreisligen mittlerweile vom Verband verwaltet wird. Diese Entscheidung stieß auf allgemeines Unverständnis. Der Dank Dinkels galt Norbert Schülein und Wilhelm Stefanek, die diese Aufgabe stets zuverlässig und dazu unentgeltlich ausgeführt hätten.
Thomas Unger, Spielleiter der Bayernliga Nord, wies die Funktionäre auf einige Neuerungen hin. So sei die Homepage des Bayerischen Fußball-Verbandes neu gestaltet worden. Änderungen gebe es auch beim Postfach-System. Schließlich stellte er detailliert den Live-Ticker vor, der ab sofort bei allen Spielen möglich ist. Dessen Einführung, die nach Auskunft Ungers eine Reaktion auf Angebote von Mitbewerbern im Internet ist, wurde in der Versammlung jedoch auch kritisch hinterfragt. Während die Technik immer wichtiger werde und die Kosten im Verband steigen, trete der eigentliche Fußballsport - bei sinkenden Zuschauerzahlen - mehr und mehr in den Hintergrund, befürchtete Volker Köhler.