FC Mitwitz hat den Aufstieg im Visier

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Im Spitzenspiel der Kreisliga konnte die Mitwitzer Defensive mit Lukas Föhrweiser (Mitte) und Carsten Engel die Kreise von Frederik Denegri und Co. entscheidend stören. Da unterlag der VfR Johannisthal mit 1:2 und musste die Steinachtaler zum Abschluss der Vorrunde aufschließen lassen. Foto: Herbert Kalb
Im Spitzenspiel der Kreisliga konnte die Mitwitzer Defensive mit Lukas Föhrweiser (Mitte) und Carsten Engel die Kreise von Frederik Denegri und Co. entscheidend stören. Da unterlag der VfR Johannisthal mit 1:2 und musste die Steinachtaler zum Abschluss der Vorrunde aufschließen lassen. Foto: Herbert Kalb

Der Ex-Bezirksligist FC Mitwitz überwintert als Tabellenführer der Kreisliga Kronach mit drei Punkten Vorsprung vor dem VfR Johannisthal. Die Meisterschaft ist das erklärte Ziel.

Dass ein Abstieg für eine Fußballmannschaft kein Beinbruch sein muss, zeigt sich aktuell erst wieder am Beispiel des FC Mitwitz. Die Steinachtaler liegen zur Winterpause an der Tabellenspitze der Kreisliga Kronach und sind auf dem besten Wege, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen.
"Ein Abstieg ist eigentlich immer ein Rückschritt, und er war auch unnötig, doch im Nachhinein muss man sagen, dass er uns gut getan hat", sagt FC-Trainer Heinrich Föhrweiser. Denn nur so sei es möglich gewesen, einige junge, talentierte Spieler in die Mannschaft einzubauen, was in der Bezirksliga so wohl nicht möglich gewesen wäre.

Einige Punkte verschenkt

Einer Umfrage unter den Kreisligisten zufolge galten die Steinachtaler (neben der SG Roth-Main) zu Saisonbeginn als einer der beiden Topfavoriten. Dieser Rolle sind sie aber nicht immer gerecht geworden.
Vor allem am Anfang hakte es doch noch an vielen Ecken. "Wir haben einige Punkte verschenkt, weil wir sehr fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen sind", weiß Heinrich Föhrweiser.
Nach der 0:1-Niederlage in Wolfersgrün am sechsten Spieltag fiel der FC Mitwitz sogar auf den fünften Platz zurück, doch danach gab sich die Mannschaft fast keine Blöße mehr. Noch zwei weitere Male blieb sie allerdings ohne eigenen Treffer. Die Folge waren eine 0:1-Niederlage gegen Friesen II und ein torloses Remis in Mainroth.
Zum Vorrundenabschluss war die Aufholjagd dann endlich von Erfolg gekrönt. Da bezwangen die Mitwitzer den VfR Johannisthal mit 2:1 und schlossen zu den "Korbmachern" auf. Da diese eine Woche später in Steinberg leer ausgingen, lag der FC Mitwitz erstmals alleine vorne. Seitdem hat sich die Ausgangsposition geändert. Föhrweiser: "Lange Zeit waren wir die Jäger; jetzt sind wir die Gejagten."
Der Mitwitzer Trainer ist aber überzeugt, dass seine Schützlinge gerüstet sind. "Der VfR Johannisthal ist zwar in der Offensive am stärksten besetzt, aber dafür haben wir die beste Abwehr. Unser Spiel gegen den Ball war bislang überragend."
Die Zahlen geben ihm recht. In 19 Spielen kassierte der FC Mitwitz lediglich elf Gegentore, fünf davon durch Elfmeter und drei weitere nach Standards. "Aus dem Spiel heraus haben wir fast nichts zugelassen", sagt Heinrich Föhrweiser, ohne dabei eine alte Fußballweisheit überstrapazieren zu wollen. "Es heißt ja immer, dass der Angriff Spiele und die Abwehr Titel gewinnt, aber das ist noch ein sehr weiter Weg."

Spieler sind sehr gut geschult

Der FC-Trainer hat von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen, dass die Mitwitzer die Meisterschaft im Visier haben. Der große Kader mit knapp 20 fast gleichwertigen Spielern könnte am Ende den Ausschlag geben, zumal mit Marc Hofmann und Leander Bach zwei Langzeitverletzte nach der Winterpause dazu stoßen werden. "Unsere Spieler sind sehr gut geschult und trainingsfleißig; da muss ich manchmal fast schon bremsen", so Föhrweiser, der lediglich die mangelnde Chancenverwertung kritisiert. "70 Prozent Ballbesitz nützen uns nichts, wenn wir vorne die Dinger nicht reinmachen."
Den VfR Johannisthal (42 Punkte) schätzt er stark genug ein, um bis zuletzt um den Titel mitspielen zu können. Respekt hat er auch vor dem SV Wolfers-/ Neuengrün (39), der gleich im ersten Heimspiel nach der Winterpause erwartet wird. Zuvor steht noch die Partie in Burgkunstadt auf dem Programm. "Die ersten Spiele nach dem Winter haben es in sich und können richtungsweisend sein", weiß Föhrweiser. Außer den Mitwitzern selbst (45) kann nur noch der SV Friesen II (38) in den Titelkampf eingreifen. Die Landesliga-Reserve hat als einziges Team ihre vier Rückrundenspiele gewonnen.
Nach Lage der Dinge werden vier Mannschaften den Abstieg unter sich ausmachen, auch wenn der DJK-SV Neufang (21) seine Situation nicht unterschätzen darf. Der Vorsprung vor dem Relegationsplatz beträgt schließlich nur fünf Punkte.
Diesen 13. Rang belegt im Moment der SC Steinbach (16), der nach dem verkorksten Saisonstart zuletzt fleißig gepunktet und nur zwei der letzten neun Spiele verloren hat. Auf den drei Abstiegsplätzen überwintern der FC Gehülz (15), der SV Fischbach (14) und der SSV Oberlangenstadt (7), der trotz der neun Punkte Rückstand zur Rennsteig-Truppe noch nicht abgeschrieben werden sollte. Diese Konstellation verspricht ebenfalls Spannung bis zuletzt.
Besonders auffällig in dieser Saison sind die vielen Trainerwechsel. Sechs Mannschaften sind betroffen, nämlich der FC Gehülz, SSV Oberlangenstadt, SCW Obermain, SC Steinbach, TSV Steinberg und die SG Roth-Main. Noch nicht überall ist die Nachfolgefrage geregelt.