Der SV Friesen hat nach dem Rücktritt von Andreas Lang einen "alten Bekannten" als neuen Trainer verpflichtet. Unter der Regie von Carlo Werner soll der Klassenerhalt in der Landesliga Nordost gelingen.
Der SV Friesen hat Carlo Werner als neuen Trainer verpflichtet, will also den Klassenerhalt in der Landesliga Nordost mit einem "alten Bekannten" schaffen. Werner hat die Friesener schon von März 2007 bis Oktober 2009 trainiert und kehrt damit an seine alte Wirkungsstätte zurück. Er wird am Donnerstag sein erstes Training leiten und die Mannschaft auf das schwere Auswärtsspiel beim TSV Nürnberg-Buch (Samstag) vorbereiten.
"Ich habe den SV Friesen in den vergangenen Jahren immer verfolgt, aber mehr aus der Ferne. Die Zusammenarbeit ist ganz kurzfristig zu Stande gekommen und seit Dienstagabend perfekt", sagte Carlo Werner auf Nachfrage. Sein Vertrag läuft vorerst bis zum Saisonende.
Vor der Winterpause noch "anständig punkten"
Seine Aufgabe bezeichnet er als sehr interessant, und er ist optimistisch, dass der SV Friesen den Klassenerhalt schaffen wird. "Die Landesliga ist sehr ausgeglichen, und wir müssen schauen, dass wir in den letzten vier Spielen vor der Winterpause noch anständig punkten", sagt der 49-Jährige. "Es ist aber auch klar, dass nicht jedes Jahr so eine Siegesserie wie letzte Saison möglich ist."
Auch SV-Vorsitzender Norbert Kraus ist zuversichtlich, was den weiteren Verlauf der Serie angeht. "Ich gehe fest davon aus, dass wir die Kurve kriegen werden", betont er und nimmt auch Andreas Lang in Schutz. "Was kann der Trainer dafür, wenn die Spieler teilweise das leere Tor nicht treffen."
Wieso der SV Friesen nach dem 18. Spieltag mit nur 14 Punkten auf einem Abstiegsplatz liegt, ist auch für Norbert Kraus ein Rätsel. "Das ist mir absolut unerklärlich, aber zum Beispiel bei Borussia Mönchengladbach weiß auch niemand, wieso es heuer mit Trainer Favre nicht geklappt hat und wieso unter seinem Nachfolger jetzt eine Siegesserie gelungen ist."
Dass die Vereinsverantwortlichen nach dem 0:3 gegen den ASV Vach mit Andreas Lang das Gespräch suchen würden, hatte der Vorsitzende bereits im Vorfeld der Partie für den Fall einer weiteren Niederlage angekündigt. Anfang der Woche hatte es dann den ersten Kontakt mit Carlo Werner gegeben, der nach dem Rücktritt Langs intensiviert wurde.
Werner war nach seinem Abschied aus Friesen beim FC Adler Weidhausen und zuletzt beim SV Bosporus Coburg als Trainer tätig. Der Bezirksliga-Aufsteiger trennte sich vom Ex-Profi Anfang September, weil sich die guten spielerischen Leistungen nicht entsprechend auf dem Punktekonto niederschlugen.
Carlo Werner wird Nachfolger von Andreas Lang, der am Dienstag vor dem Training seinen Rücktritt erklärt hat (wir berichteten). Der 36-Jährige nahm in einer Pressemitteilung auch ausführlich Stellung zu seinen Beweggründen. "Es ist in der aktuellen Situation für die Mannschaft nicht zielführend, wenn eine in letzter Zeit aufkeimende Trainerdiskussion über ihr schwebt", schreibt er. "Gerade in diesem Negativlauf benötigt die Mannschaft positive Motivation, Impulse und Energie. Ich hoffe darauf, dass durch meinen Rücktritt und den Antritt eines neuen Trainers ein positiver Effekt entsteht, der dem Verein weiter hilft."
Genügend Potenzial
Er geht fest davon aus, dass die Mannschaft den Abstieg verhindern wird. "Auch wenn ich jetzt schweren Herzens gehe und der SVF aktuell in der Liga nicht da steht, wo er eigentlich hin gehört, bin ich zuversichtlich, dass die Mannschaft genügend Potenzial besitzt, um den direkten Klassenerhalt zu realisieren", schreibt er und fügt hinzu: "Ich war immer sehr gerne beim SV Friesen. Die sehr familiäre Atmosphäre im Verein mit viel Charakter und Menschen, die voller Leidenschaft arbeiten, ist hier einmalig. Der SV lag und wird mir zukünftig weiter am Herzen liegen. Ich habe jeden Tag viel Herzblut in die Arbeit für den SVF gesteckt und bin dankbar für diese Chance." Sein besonderer Dank gilt Sepp Geiger, der in privater und sportlicher Hinsicht immer ein offenes Ohr gehabt habe.