Schützen wollen Freischießen "wie gewohnt" durchführen

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Das Freischießen findet traditionell auf dem Schützenplatz statt. Auch heuer würden die Schützen es gerne in gewohnter Weise veranstalten. Spielt der Anwohner mit? Foto: Archiv
Das Freischießen findet traditionell auf dem Schützenplatz statt. Auch heuer würden die Schützen es gerne in gewohnter Weise veranstalten. Spielt der Anwohner mit? Foto: Archiv

Im Juli hatte ein Anwohner nach dem Holifest bei der Schützengesellschaft und der Parti GmbH Lärmbeschwerden vorgebracht. Es sollten Veranstaltungen und auch das Freischießen abgesagt werden.

Die Kronacher Schützen blicken zufrieden auf das Freischießen 2013 zurück. Es konnte ein Gewinn erzielt, beim Bierausschank das beste Ergebnis seit 1989 erreicht werden, berichteten die Schützen in ihrer Hauptversammlung. Ein Grund also für die Schützen, mit Zuversicht in die kommende Schützensaison zu blicken - wenn da nicht diese "Sache" wäre.

Auf die ging Schützenmeister Frank Jungkunz bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend im Schützenhaus ein. Er erinnerte an Anfang Juli, als ein Anwohner nach dem Holifest bei dem Schützenverein und der Parti GmbH Lärmbeschwerden vorgebracht hat. Es sollten Veranstaltungen und auch das Freischießen abgesagt werden (wir berichteten).

Viele Gespräche seien daraufhin mit dem Nachbarn, mit der Stadt und dem Landratsamt geführt worden, damit Veranstaltungen wie das Truckerfest, das Jubiläum des Jugendorchesters und das Freischießen
in gewohnter Weise durchgeführt werden konnten.

Letztendlich habe der Schützenverein dem Anwohner eine deutliche Reduzierung der Veranstaltungen 2014 auf dem Schützenplatz zugesagt. Im Gegenzug erwartet die Schützengesellschaft, ihr Freischießen in gewohnter Weise durchführen zu können.

Keine Baugenehmigung

Doch damit war die Angelegenheit nicht beendet: Der Anwalt des Anwohners hat während einer Gesprächsrunde die Frage nach der Baugenehmigung in den Raum geworfen. Daraufhin wurde in den Archiven der Stadt, des Landratsamtes und des Staatsarchivs in Bamberg gesucht, ältere und langjährige Schützenmitglieder befragt. Auch befasste man sich intensiv mit der Zeit unmittelbar nach der Wende, als das Schützenhaus zu einem Tagungshotel erweitert werden sollte und entsprechend schon Pläne erstellt worden waren.

Obwohl es ein Aktenzeichen für eine Baugenehmigung gibt, weshalb diese ja auch existiert haben muss, ist diese nicht auffindbar. Das bedeutet, dass die Schützen zwar eine Schankerlaubnis haben, aber keine größere Veranstaltung oder Versammlung durchführen können.

Mittlerweile wurde ein Antrag auf Erlass einer Baugenehmigung gestellt. Und damit kommen weitere Schwierigkeiten auf den Verein zu. Denn die alte Bausubstanz muss nach den heutigen Standards gemessen werden.
Ein Lärm- und Brandschutzgutachten wurde mittlerweile in Auftrag gegeben. Die Schützen wollen ausloten, was auf sie zukommt.

Fakt ist, so brachte es Frank Jungkunz auf den Punkt, dass die Prozedur langwierig ist, viel Zeit in Anspruch nimmt und viel Geld kosten wird. Deshalb hoffen die Schützen, dass ihnen in Sachen Baugenehmigung keine weiteren Steine in den Weg gelegt werden.

Friedvolles Nebeneinander

Der Verein, so Jungkunz, müsse sich fragen, "wollen wir dieses Geld in die Hand nehmen?" Das Freischießen sei die Lebensader des Vereins. Der benötige aber die Baugenehmigung, damit Werte und Traditionen aufrechterhalten werden können.

Jungkunz betonte: "Wir werden unser Freischießen, so wie es jetzt läuft, mit allen Mitteln verteidigen!" Und: "Wir wollen ein friedvolles Nebeneinander in der Nachbarschaft!"
Der Schützenmeister ließ aber auch wissen: "Es ist noch völlig offen, was die Finanzierung für mögliche Auflagen betrifft."