"Schon wieder tönt's vom Schachte her"

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Der Heimat- und Trachtenverein Haig sorgte mit dem "Knappenspiel'" für den Höhepunkt beim Knappenabend in der Neukenrother Zecherhalle. Foto: Gerd Fleischmann
Der Heimat- und Trachtenverein Haig sorgte mit dem "Knappenspiel'" für den Höhepunkt beim Knappenabend in der Neukenrother Zecherhalle. Foto: Gerd Fleischmann
Viel Beifall gab es für den Trachtenverein Schumlach-Lindenberg mit dem "Schwertertanz". Foto: Gerd Fleischmann
Viel Beifall gab es für den Trachtenverein Schumlach-Lindenberg mit dem "Schwertertanz".  Foto: Gerd Fleischmann
 
Mit mehreren Beiträgen sorgte die Bergmannskapelle für die musikalische Umrahmung. Foto: Gerd Fleischmann
Mit mehreren Beiträgen sorgte die Bergmannskapelle für die musikalische Umrahmung.  Foto: Gerd Fleischmann
 
Auftritt der Neukenrother Kindertanzgruppe Foto: Gerd Fleischmann
Auftritt der Neukenrother Kindertanzgruppe Foto: Gerd Fleischmann
 
Ebenfalls verschönerte die Sängergruppe der Neukenrother Zecher den Knappenabend. Foto: Gerd Fleischmann
Ebenfalls verschönerte die Sängergruppe der Neukenrother Zecher den Knappenabend.  Foto: Gerd Fleischmann
 
Viel Beifall gab es für den Trachtenverein Schumlach-Lindenberg mit dem "Schwertertanz". Foto: Gerd Fleischmann
Viel Beifall gab es für den Trachtenverein Schumlach-Lindenberg mit dem "Schwertertanz". Foto: Gerd Fleischmann
 

Den Höhepunkt der Bergbauausstellung - noch bis 16. September zu sehen - setzten rund einhundert Mitwirkende in der Zecherhalle.

Der Knappenabend anlässlich der großen Bergbauausstellung "Schwarzes Gold II unter Neuhaus und Stockheim" in der Neukenrother Zecherhalle vom 3. bis 16. September bildete einen unvergesslichen Höhepunkt für die vielen Besucher. Über einhundert Mitwirkende aus den Trachtenvereinen Haig und Neukenroth, der Bergmannskapelle sowie vom thüringischen Trachtenverein Schumlach-Lindenberg sorgten für ein abwechslungsreiches Programm. Ohnehin glich die Zecherhalle einem oberfränkischen Bergmannstreffen, denn auch zahlreiche Knappen aus Lehesten, Reichenbach, Issigau und Goldkronach bekundeten im Bergmannskleid ihre Verbundenheit mit dem Knappenverein Stockheim und Umgebung.
Durch das zweistündige Programm führten Ehrenvorsitzender Edmund Sprenger aus Neukenroth sowie Ilka Gremer, Vorstandsmitglied der Haiger Trachtler.
Einen tiefen Einblick in die unfallträchtige 400-jährige Bergbaugeschichte gab der 37-minütige Film "Das Wunder vom Maxschacht" aus dem Jahre 1879, konzipiert von Kreiskulturreferentin Gisela Lang und Filmemacher Rainer Steiger. Damals waren zwölf Bergleute vier Tage lebendig begraben und konnten nach einer dramatischen Rettungsaktion am Ostermontag aus ihrem unterirdischen Verlies befreit werden. Allerdings gab es auch eine Schattenseite im Steinkohlenrevier Stockheim-Neuhaus-Reitsch: 99 Menschen fanden in Ausübung ihres schweren Berufs den Tod.
Bürgermeister und Schirmherr Rainer Detsch bezeichnete den Steinkohlenbergbau als ein prägendes Element "unserer Heimat". Detsch: "Und mit dieser großartigen Bergbaugeschichte besitzen wir ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem wir punkten können." So habe sich das Bergbauareal der ehemaligen Katharinazeche zu einem bedeutsamen Treffpunkt entwickelt. Wanderwege und ein informativer Geopfad seien angelegt worden. Ein großes Kompliment machte Detsch dem Arbeitskreis Bergbaumagazin mit Knappenverein, Bergmannskapelle und Förderverein Bergbaugeschichte. Dadurch sei in guter Gemeinsamkeit ein bergbauliches Magazin entstanden. So nehme nach wie vor die Pflege der Bergbautradition im Haßlachtal einen hohen Stellenwert ein. Damit sei ein wichtiger Beitrag für eine stabile Gesellschaft geleistet worden. Der Schirmherr appellierte an alle Idealisten, weiterhin engagiert das bergmännische Erbe zu bewahren.
Nun ging es Schlag auf Schlag: Zum Auftakt brachten die Bergmannskapelle unter der Stabführung von Albrecht Renk "The Awakening" sowie der Heimat- und Trachtenverein Haig mit musikalischem Leiter Gerhard Deininger "Woran erkennt man einen Bergmann" und "Wenn schwarze Kittel scharenweis ..." zu Gehör.
Eine nette Abwechslung gab es mit der Neukenrother Kindertanzgruppe unter der Leitung der Vorsitzenden Bettina Rubel. Für ein weiteres Stimmungshoch sorgte die Sängergruppe der Zechgemeinschaft Neukenroth unter der Regie von Alexander Fröba mit "Glückauf ihr Bergleut" sowie "Schon wieder tönt's vom Schachte her".
Ein voller Erfolg war aber auch der Auftritt des thüringischen Trachtenvereins Schumlach-Lindenberg mit Marko Thieg im Bergmannskleid, ergänzt mit dem sogenannten "Arschleder", das einst die Bergleute bei ihrer schweren Arbeit vor Nässe schützte. Nicht von ungefähr gab es für den Schwertertanz, musikalisch unterstützt von der Bergmannskapelle, einen Riesenbeifall. Das "Knappenspiel" des Heimat- und Trachtenvereins Haig in alter Stärke, das förmlich unter die Haut ging, war eine weitere Attraktion mit Gänsehaut-Feeling. Als dann alle Besucher und Mitwirkenden auf die Stockheimer Nationalhymne "Glückauf, der Steiger kommt" einstimmten, war der Höhepunkt einer außergewöhnlichen Veranstaltung erreicht, die erkennen ließ, dass die bergmännische Vergangenheit der Nachwelt erhalten bleiben muss.