Schönes für wenig Geld bot der Lions-Club Festung Rosenberg am Samstag in der Kaiserhofbierhütte an. Die Versteigerung begeisterte die Besucher.
Jürgen Woll lacht. Einer seiner Lions-Freunde hat ihm einen Kranz aus künstlichen Blumen um den Hals gelegt. In der Hand hält er einen großen silbernen Deko-Hasen. Den Blumenkranz und den "Meister Lampe" hat Jürgen Woll gerade zusammen für 20 Euro ersteigert.
"Den Kranz wollte ich gar nicht, aber der Hase ist ein ganz hochwertiges Stück. Er ist mindestens 60 Euro wert. Das war ein richtiges Schnäppchen", sagt der Leiter der Kronacher Servicestelle des Staatlichen Bauamts Bamberg und freut sich. Er verrät, dass das schöne Deko-Stück einen Ehrenplatz in seinem Wohnzimmer erhält. Woll hat noch ein weiteres Schnäppchen gemacht: Er hält einen Geschenkkorb mit regionalen Markenprodukten unterm Arm. Gerade einmal zwölf Euro habe er dafür bezahlt.
Hütte wurde zum Auktionssaal
Markenprodukte wie diese, waren heuer wieder der Renner bei der großen Versteigerung des Lions Clubs Festung Rosenberg, die am Samstag auf dem Flohmarkt stattfand. Eine gute Stunde lang verwandelte sich dabei die Kaiserhofbierhütte in einen Auktionssaal. Unter den Hammer kamen beispielsweise Haushaltsgeräte und Einrichtungsgegenstände, aber auch jede Menge schöner und weniger schöner Kitsch. Viele potenzielle Käufer standen vor der Bühne, auf der sich jede Menge Schätze türmten.
Notar Thomas Reich schlüpfte heuer, bereits im dritten Jahr in Folge, in die Rolle des Auktionators - und das mit ausgesprochen gutem Erfolg. Claus Mark und Lions-Präsident Hans Jürgen Möhrle unterstützen ihn dabei und reichten ihm die Auktionsstücke. Den Hammer schwangen Reichs Söhne, Xaver und Georg.
Dies nutzte der Auktionator für einen kleinen Scherz - eine Warnung an das Publikum: "Vorsicht ganz vorne, nicht dass ihnen noch der Hammer um die Ohren fliegt." Und in der Tat: Den beiden Jungs machte es Spaß, kräftig mit dem Auktionshammer auf das Holzgeländer zu schlagen, sobald sich ein Käufer gefunden hatte. Und die zwei hatten gut zu tun.
Ihr Vater verstand sich nämlich sehr gut darin, mit lockeren Sprüchen und der ein oder anderen spöttischen Bemerkung der Schar an Bietern die "Schmuckstücke" schmackhaft zu machen. Es musste erst einmal jemand den ersten Schritt tun. Dann ging es "Schlag auf Schlag".
Viele Kauflustige bieten mit
Die anfängliche Zurückhaltung wich dem Ehrgeiz, Hände schnellten in die Höhe, der Adrenalin-Spiegel stieg und die Kauflustigen überboten sich gegenseitig bis es schließlich hieß "Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten" und der Hammer geschwungen wurde.
Jürgen Woll ist mittlerweile wieder an seinen "Einsatzort" zurückgekehrt. Der Lions-Freund war zusammen mit Sandra Bauer für die Cocktail-Bar auf dem Flohmarkt verantwortlich. Hinter der Bar hat er vorerst auch seine ersteigerten Errungenschaften verstaut.
"Meine Frau ist mit meinen Käufen einverstanden. Sie hat mir mit der Hand Zeichen gegeben und die waren positiv", erzählt der Kronacher zufrieden. Zufrieden ist er auch mit dem Umsatz an der Bar. "Die Geschäfte laufen gut", verrät er.
Menschenmenge am Morgen
Überhaupt erfreute sich die schon legendäre Flohmarkt erneut eines immensen Zuspruchs. "Als wir heute Morgen aufgemacht haben, stand schon eine große Menschenmenge vor der Tür. Das waren bestimmt 150 Leute, die hereinstürmten", erzählt Hans Jürgen Möhrle.
Der Flohmarkt ist eine nicht kommerzielle Veranstaltung, mit der die Lions-Freunde der Allgemeinheit dienen wollen - ganz nach dem Auftrag des Lions Clubs Festung Rosenberg. Mitglieder und Unterstützer des Clubs haben dafür das ganze Jahr über Sachen gesammelt und sortiert. Der Erlös geht in diesem Jahr an den mobilen Sozialladen "Das Lädla".
Die Besucher strömten in die Kaiserhofbierhütte, um aus einem riesigen Angebot aus allerhand Nützlichen für den täglichen Gebrauch sowie Kitsch und Kunst fündig zu werden. Es umfasste beispielsweise Bücher und Schallplatten, Vinothek, Kleidung, Kitsch und Kunst, Haushalt, Elektronik und EDV, Möbel, Sport und Spiel sowie Antiquitäten.