Die Sanierung der Kronacher Aula wird konkreter. Der Schul- und Kulturausschuss stimmte einem modifizierten Sanierungskonzept zu.
Die Zeit wird knapp. Denn bis zum 30. November muss der Zuwendungsantrag bei der bayerischen Staatsregierung eingehen, um die Fördergelder für die Sanierung des Kreiskulturraums zu beantragen. Und die sind beträchtlich. "Wir erhoffen uns 60 Prozent Zuschuss", sagte Landrat Oswald Marr (SPD) in der Sitzung des Schul- und Kulturausschusses.
Das modifizierte Sanierungskonzept und die Abstimmung darüber seien nötig geworden, weil nun Fördergelder vom Kulturfonds der Regierung und der Oberfrankenstiftung in Aussicht stehen.
Knackpunkte der Sanierung sind die Sitzsituation und der damit einhergehende Komfort für die Zuschauer sowie die Belüftung des Raums. Weitere Punkte sind eine Hebebühne im Orchestergraben, Bühnen- und Tontechnik sowie eine mögliche Portalerweiterung im Bühnenbereich. Die Kreisräte stimmten allen Änderungen, bis auf die Verbreiterung der Bühne, zu.
Dadurch ergeben sich Mehrkosten von 550 000 Euro gegenüber der Kostenschätzung vom August. Insgesamt würde die Sanierung somit rund 5,6 Millionen Euro kosten. Erfüllt sich die Hoffnung von Marr, dass es Zuschüsse von 60 Prozent gibt, dann bleiben rund 2,2 Millionen Euro beim Landkreis. Sabine Porzel und Andre Völk vom Architekturbüro Spindler+ erläuterten den Ratsmitgliedern, anhand eines Powerpointvortrags, die Änderungen des bisherigen Konzepts. Bei Erläuterungsbedarf griff Kreiskulturreferentin Gisela Lang ein. Über die Reduzierung der Bestuhlung auf maximal 510 Plätze, zu Gunsten von mehr Sitzkomfort und Beinfreiheit, waren sich die Kreisräte einig. "510 Plätze reichen für unsere Belange völlig aus", sagte Marr.
Der größte Vorteil seien die 90 Zentimeter Abstand zur nächsten Stuhlreihe und breitere Stühle von 56 Zentimetern (vorher 52).
Um diese Lösung zu realisieren, müsse, vor allem auch aus statischen Gründen, der komplette Betonboden im Innenraum entfernt und neu aufgebaut werden. Einher mit der veränderten Bestuhlung geht eine neue Belüftung für den Innenraum. Zusammen belaufen sich die Mehrkosten hierfür auf rund 260 000 Euro.
Durch die neue Bestuhlung fällt allerdings das seitliche Geländer weg. Ein erheblicher Nachteil für Ältere und Menschen mit Behinderung. Hier schlug Werner Steiner vom Landratsamt vor, spezielle Stühle mit einem Haltegriff anzuschaffen, wie es sie in einigen Zügen der Bahn gibt.
Der Orchestergraben, der bisher nur äußerst selten genutzt wurde, soll eine Hebebühne für circa 50 000 Euro bekommen.
Dadurch verkürze sich die Umbauzeit von mehreren Tagen auf wenige Stunden.
Die Erweiterung der Bühne lehnten die Räte ab, da die Kosten für eine minimal verbesserte Sicht von den seitlichen Stuhlreihen zu teuer wäre.
"Sparen sie sich diese 100 000 Euro. Die stecken wir lieber in die Bühnentechnik", sagt Werner Steiner, der Sachgebietsleiter für kreiseigene Baumaßnahmen. Aus den Reihen der Räte kam auch die Frage, ob ein Neubau nicht günstiger sei als die Sanierung. "Ein Neubau wäre deutlich teurer als die rund sechs Millionen Euro", sagt Architekt Völk. Außerdem gäbe es dafür keine Förderung, ergänzte Steiner.
Wenn alles nach Plan verläuft, dann könne im April nächsten Jahres mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Im Herbst 2015 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, damit im Dezember wieder gespielt und gesungen werden kann.
Nach der Sitzung eilte Kulturreferentin Lang hinüber in den Kreiskulturraum. Sie war sichtlich erleichtert über die positive Entscheidung des Rats.
Schülerbeförderung und neuer Ofen für BerufsschuleNeuer Ofen Auf der Tagesordnung war die Anschaffung eines neuen Backofens für die Bäckereiabteilung der Berufsschule. Der 30 Jahre alte Ofen sei aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr zu reparieren. Außerdem sei er technisch nicht mehr zeitgemäß. Die Kosten für das neue Gerät wurden mit rund 50 000 Euro veranschlagt.
Schülerbeförderung Das Problem der überfüllten Züge bei der Schülerbeförderung im Landkreis war ebenfalls Thema im Ausschuss. Der in der Mittagszeit am Freitag eingesetzte Sonderbus wird bis 15. Dezember von der Bahn bezahlt.
Danach kommen die neuen Fahrpläne. "Ich hoffe, dass es da funktioniert", sagte Marr. Der Landrat erklärte die Zuständigkeiten bei der Schülerbeförderung und betonte, dass der Landkreis dabei wenig Einfluss habe: "Wir kaufen nur die Karten", sagte Marr und fasst die Situation so zusammen: "Wir können kontrollieren und für die Schüler rebellieren, haben aber keinen Einfluss."