Wer zurzeit vom nördlichen in den südlichen Landkreis, oder umgekehrt unterwegs ist, braucht Geduld. Nicht nur wegen der Lkw oder landwirtschaftlichen Fahrzeuge. Vielmehr bremsen die Pendler - wie unsere Mitarbeiterin Veronika Schadeck - wegen einiger Baustellen.
Mein Weg führt täglich von Hirschfeld nach Kronach und zurück. Bei normalen Straßenverhältnissen ist das eine einfache Wegstrecke von etwa 25 Kilometern und 30 Minuten. Jetzt sind es auf Grund von gleich vier Baustellen etwa zehn Kilometer und 20 Minuten mehr.
Um 7.50 Uhr geht es los: Ich steige in Hirschfeld ins Auto. Ein paar Hundert Meter weiter fällt mir dort, wo ich sonst auf die KC 18 abbiege, um über diese auf die B 85 zu gelangen, das erste Sperrschild ins Auge. Also kehre ich um, fahre über Windheim Richtung Steinbach und bei der Wehrkirche Richtung Förtschendorf. Dort ist derzeit nur eine Spur befahrbar und der Verkehr wird per Ampel geregelt.
Das lange Warten auf Grün Knapp acht Minuten stehe ich vor dieser, bis sie endlich grünes Licht gibt.
Ich komme an der Stelle vorbei, an der ich normalerweise von der KC 18 auf die B 85 fahre. Die Bauarbeiten sind weit fortgeschritten. Weiter führt die Strecke durch Förtschendorf, Rothenkirchen, Pressig, Neukenroth nach Stockheim. Dort will ich wegen der Baustelle, die in Haßlach bevorsteht, nach Wolfersdorf abbiegen, um über Reitsch die Baustelle zu umfahren. Doch dort erwartet mich das nächste Sperrschild: an der Haßlachbrücke wird auch gebaut.
Also wende ich erneut. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als mich in Stockheim in die Autoschlange einzureihen und zu warten. "Wäre ich doch bloß schon in Neukenroth abgebogen, dann hätte ich die Brücke bei Wolfersdorf umgangen und hätte tatsächlich durch Reitsch fahren können", denke ich mir. 13 Minuten stehe ich im Stau oder besser gesagt befinde ich mich im "Stop and go"-Verkehr.
Endlich am Ziel Viertel vor 9 Uhr erreiche ich dann aber schließlich mein Ziel: die FT-Redaktion in der Kronacher Rosenau.
Dort angekommen, frage mich: "Müssen, beispielsweise in Stockheim, zur gleichen Zeit die B 85 nur einseitig befahrbar und die Haßlachbrücke gesperrt sein?" Wie Bürgermeister Rainer Detsch erklärt, sei der Bau der Haßlachbrücke schon seit über zwei Jahren Thema im Gemeinderat. Die Planungen liefen seit Anfang des Jahres. Schon damals wurden die Termine mit den beteiligten Firmen abgesprochen. Zudem, so Detsch, spiele die Sperrung der Haßlachbrücke für den überörtlichen Verkehr keine Rolle.
Und schließlich soll sie bis zum Wintereinbruch fertiggestellt sein.
Es sei ein Anliegen des Straßenbauamtes gewesen, die Maßnahme B 85 bei Haßlach noch vor den Ferien zu machen, erklärt Jürgen Woll, Leiter der Servicestelle Kronach, Staatliches Bauamt Bamberg. Er weist darauf hin, dass während der Sommerferien mehrere Baumaßnahmen durchgeführt würden. Sowohl er, als auch Rainer Detsch, loben die Baufirmen, die zügig ihre Arbeiten verrichteten.
Übrigens: die Kreuzung an der B 85/B 89 bei Haßlach wird am Samstag, 27. Juli, voll gesperrt sein. Danach soll es mit den Hindernissen - zumindest im Bereich Haßlach - aber vorbei sein.