Rennsteig-Region soll profitieren

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Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach (r.) und Ralf Schmitt sind zuversichtlich, dass Fördermittel für "Lulo 2020" und für die Marketinggesellschaft fließen. Foto: Veronika Schadeck
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach (r.) und Ralf Schmitt sind zuversichtlich, dass Fördermittel für "Lulo 2020" und für die Marketinggesellschaft fließen. Foto: Veronika Schadeck

Ralf Schmitt, der frühere Geschäftsführer des Tropenhauses "Klein Eden", will neue Wege gehen und damit das fränkische Rennsteig-Gebiet bekannter machen.

Noch vor wenigen Monaten befasste sich Ralf Schmitt mit der Erforschung tropischer Pflanzen. Jetzt lässt er sich am Kompetenzzentrum für Ernährung in Kulmbach zum "Gewürz-Sommelier" ausbilden. Denn er hat einiges vor und hofft auf Fördermittel aus der Bundesinitiative Ländliche Entwicklung - aus dem Modellvorhaben "Land(auf)Schwung". Der ehemalige Geschäftsführer des Tropenhaus "Klein Eden" will neue Wege gehen und dabei das Tropenhaus sowie die gesamte fränkische Rennsteig-Region bekannter machen. Ralf Schmitt wechselte im Dezember in die "Marketinggesellschaft für die fränkische Rennsteig-Region". Seine Aufgabe sieht er darin, die vorhandenen Alleinstellungsmerkmale sowie die touristischen Anziehungspunkte in der fränkischen Rennsteig-Region verstärkt zu bündeln. Er will regionaltypische Produkte entwickeln.
Bei einem Gespräch am Donnerstag war auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach vor Ort. Dieser erklärte, dass der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt (CSU), nicht abgeneigt sei, das Vorhaben zu unterstützen. Wichtig sei, dass mit dem Projekt eine regionale Wertschöpfung dargestellt werde. Dass dem so ist, davon ist Ralf Schmitt überzeugt. Das Tropenhaus, die Arnikastadt Teuschnitz, das neue Freizeit- und Tourismuszentrum in Steinbach am Wald, das seien Einrichtungen mit einem Alleinstellungsmerkmal. Einbinden will er zudem die heimische Landwirtschaft, hier vor allem die Bio- und Direktvermarkter.


Bessere Verknüpfung

Für ihn geht es darum, die vorhandenen Potenziale besser zu verknüpfen und die Region besser nach außen zu vermarkten. "Mit mehr Angeboten kommen auch mehr Menschen!" Ralf Schmitt betont aber auch, dass die Marketinggesellschaft keine Konkurrenz zu dem vorhandenen Tourismusbüro ist, sondern eine Ergänzung.
Um seine Ziele zu realisieren, soll nun ein hochwertiger Imagefilm gedreht werden, der zum einen auf die wirtschaftliche Stärke der Rennsteig-Region und zum anderen auf die Freizeitmöglichkeiten hinweisen soll. Weiterhin ist die Erstellung einer hochwertigen Homepage geplant, die im Internet mit entsprechenden Suchanfragen, wie beispielsweise über Google, auch gleich gefunden wird. Es soll vermittelt werden, dass man in der Region durchaus einiges erleben und unternehmen kann. Als Zielgruppe nennt er Familien, Menschen mit beschränkter Alltagskompetenz oder die Bevölkerung rund um die fränkische Metropole Nürnberg/Erlangen/Fürth.


Keine eigene Werbung

Schmitt wies darauf hin, dass das Tropenhaus "Klein Eden" - im Gegensatz zur Marketinggesellschaft - aufgrund der hohen Förderung und wegen des Forschungsauftrages keine eigene Werbung betreiben dürfe. Deshalb will er auch verstärkt Veranstaltungen auf dem Areal des Tropenhauses durchführen. Beispielweise gibt es am Pfingstsonntag eine Oldtimer-Veranstaltung.
Weiterhin denkt Ralf Schmitt an Kochkurse in Schulküchen, am Amt für Landwirtschaft oder auch in Zusammenarbeit mit der Gastronomie. Kochkurse, bei denen es im Wesentlichen um die Vielfalt und Handhabung von Gewürzen geht. Deshalb absolviert Ralf Schmitt auch die Ausbildung zum Gewürzexperten. Er gerät ins Schwärmen, wenn er von der immensen Vielfalt der Gewürzwelt spricht. Das Angebot sei überwältigend - und doch oder gerade deshalb greifen Verbraucher und Gastronomen immer wieder zu den altbekannten Sorten. Dabei könne man im Gewürzbereich neuartige und interessante Kombinationen ermöglichen. Vorausgesetzt, man wisse, wie und weshalb bestimmte Gewürze zu kombinieren sind. Erleichtert waren er und der Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach, dass die Genehmigung des Forschungsprojekts "Lulo 2020" im Rahmen des Innovationsförderprogramms der Agrarwirtschaft sich in der Schlussphase befindet. "Lulo 2020" führt das Tropenhaus Klein Eden in Zusammenarbeit mit der Uni Bayreuth durch. Inhaltlich geht es darum, herauszufinden, welche Art der Lulo-Frucht im Tropenhaus am besten wächst und am meisten Ertrag liefert. Sechs verschiedene Lulofruchtarten werden derzeit getestet. Bis 2019 werden hier Ergebnisse erwartet. Und bis 2020 soll dann daraus ein typisches fränkisches Rennsteig-Produkt entstehen. Daraus, so schwärmt Ralf Schmitt, könnte man dann wiederum mit entsprechenden Gewürzen ein typisch fränkisches Rennsteig-Gericht kreieren.