Realschüler entdecken die Kunststoff-Branche

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Projektkoordinatorin Linda Rebhan (links) zeigte auf, welche Bedeutung Kunststoff im Alltag hat und welche Vielfalt er besitzt. Mit im Bild sind (rechts) Nico Remmert-Hartan sowie (3. v.l.) Alexander Ketterer.
Projektkoordinatorin Linda Rebhan (links) zeigte auf, welche Bedeutung Kunststoff im Alltag hat und welche Vielfalt er besitzt. Mit im Bild sind (rechts) Nico Remmert-Hartan sowie (3. v.l.) Alexander Ketterer.
Bei einem Berufsparcours "schnupperten" die Klassen 9 a und 9 b in den Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker.
Bei einem Berufsparcours "schnupperten" die Klassen 9 a und 9 b in den Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker.
 
Marco Weiß (links ) von der Firma Scherer & Trier erklärt Nico Remmert-Hartan sowie Alexander Ketterer (rechts) den richtigen Umgang mit einem Messschieber. Foto: Heike Schülein
Marco Weiß (links ) von der Firma Scherer & Trier erklärt Nico Remmert-Hartan sowie Alexander Ketterer (rechts) den richtigen Umgang mit einem Messschieber.  Foto: Heike Schülein
 
Astrid Kotschenreuther (Mitte) von der Firma Horst Scholz hilft Niklas Trebes (links) aus Wickendorf und Jonas Löffler (rechts) aus Hirschfeld bei der Lösung der Multiple-Choice-Aufgaben. Jonas möchte Mechatroniker werden, Niklas ist sich in seiner Berufswahl noch nicht sicher.
Astrid Kotschenreuther (Mitte) von der Firma Horst Scholz hilft Niklas Trebes (links) aus Wickendorf und Jonas Löffler (rechts) aus Hirschfeld bei der Lösung der Multiple-Choice-Aufgaben. Jonas möchte Mechatroniker werden, Niklas ist sich in seiner Berufswahl noch nicht sicher.
 
Nico Remmert-Hartan und Alexander Ketterer (von links) messen mit dem Messschieber.
Nico Remmert-Hartan und Alexander Ketterer (von links) messen mit dem Messschieber.
 
Marco Weiß (Mitte) von der Firma Scherer & Trier erklärt Nico Remmert-Hartan (links) sowie Alexander Ketterer (rechts) den richtigen Umgang mit einem Messschieber.
Marco Weiß (Mitte) von der Firma Scherer & Trier erklärt Nico Remmert-Hartan (links) sowie Alexander Ketterer (rechts) den richtigen Umgang mit einem Messschieber.
 
Astrid Kotschenreuther (Mitte) von der Firma Horst Scholz hilft Niklas Trebes (links) aus Wickendorf und Jonas Löffler (rechts) aus Hirschfeld bei der Lösung der Multiple-Choice-Aufgaben. Jonas möchte Mechatroniker werden, Niklas ist sich in seiner Berufswahl noch nicht sicher.
Astrid Kotschenreuther (Mitte) von der Firma Horst Scholz hilft Niklas Trebes (links) aus Wickendorf und Jonas Löffler (rechts) aus Hirschfeld bei der Lösung der Multiple-Choice-Aufgaben. Jonas möchte Mechatroniker werden, Niklas ist sich in seiner Berufswahl noch nicht sicher.
 
Marco Weiß (Mitte) von der Firma Scherer & Trier erklärt Nico Remmert-Hartan (links) sowie Alexander Ketterer (rechts) den richtigen Umgang mit einem Messschieber.
Marco Weiß (Mitte) von der Firma Scherer & Trier erklärt Nico Remmert-Hartan (links) sowie Alexander Ketterer (rechts) den richtigen Umgang mit einem Messschieber.
 

"My Plastics - Deine Zukunft mit Kunststoff" war zu Besuch an der RS 1. Bei einem Berufsparcours konnten die Schüler ihr Geschick unter Beweis stellen.

Nico und Alexander messen verschiedene Metallstücke. Mittels eines Messschiebers finden sie heraus, welche der Teile außerhalb der Toleranz liegen. Anschließend teilen sie die Stücke in die drei Stufen "gut", "Nacharbeit" und "Ausschuss" ein.

"Gut" steht für eine einwandfreie Qualität des Produkts, "Nacharbeit" für eine erforderliche Nachbesserung sowie "Ausschuss" für das Überschreiten des Toleranzbereichs. Das Überprüfen und gegebenenfalls die Korrektur der Produktionserzeugnisse ist ein üblicher Arbeitsschritt eines Verfahrensmechanikers - einem Ausbildungsberuf, den es in mehreren Fachrichtungen gibt. In Zusammenarbeit mit den Firmen Horst Scholz sowie Kunststoff-Technik Scherer & Trier informierte das Jobstarter-Projekt über Ausbildungsberufe in der Kunststoff-Branche. Bei der Info-Veranstaltung stand insbesondere der Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik im Vordergrund.
36 Neuntklässler mit dem technischen Zweig nahmen daran teil, so auch Nico und Alexander.


Berufswunsch steht fest

Nico Remmert-Hartan gefällt die Veranstaltung. "Ich finde es gut, dass es so etwas an unserer Schule gibt. Die Präsentation war interessant, gerade weil Auszubildende ihren Beruf vorgestellt haben. Dass man sich beim Berufsparcours selbst praktisch erproben kann, ist noch besser. Ich finde das richtig klasse", meint der 15-Jährige, dessen Berufswunsch feststeht. Der Pressiger möchte technischer Produkt-Designer werden. Er verrät: "Ich finde es spannend, welche Möglichkeiten sich durch die verschiedenen Technologien ergeben und was dabei herauskommt. Ich denke, dass mir das liegt, weil mich dieser Beruf interessiert und ich gerne am Computer arbeite." Noch unentschlossen, in welche berufliche Richtung es für ihn gehen soll, ist der ein Jahr jüngere Alexander Ketterer. Auch der Wickendorfer ist begeistert von den vielen Informationen und praktischen Einblicken, die er und seine Mitschüler an diesem Tag erhalten. "Mir bringt diese Veranstaltung schon etwas, insbesondere die praktischen Übungen. Man hat ja oft falsche Vorstellungen von Berufen. Ich wusste zum Beispiel gar nicht, wo ich mein Schulpraktikum machen wollte", überlegt Alexander. Die Auszubildenden hätten ihre Berufe gut rübergebracht. Auch jetzt an den jeweiligen Stationen seien sie freundlich, hilfsbereit und beantworteten alle Fragen gern.

Betreut wird diese Station von Marco Weiß. Der Bad Staffelsteiner lernt als Verfahrensmechaniker bei der Firma Scherer & Trier in Michelau. Die Ausbildung gefalle ihm gut, er wolle sich danach weiterbilden. "Ich möchte an die Berufsoberschule mein Fachabi machen und studieren. Die genaue Fachrichtung steht noch nicht fest, aber natürlich in technischer Richtung", erzählt er.


Berufsparcours

Ebenfalls für den Beruf der Verfahrensmechanikerin hat sich Astrid Kotschenreuther entschieden, die beim Berufsparcours einen Tisch weiter zu finden ist. Bei der Auszubildenden der Firma Scholz in Gundelsdorf konnten die Schüler Multiple-Choice-Aufgaben zum Arbeitsschutz sowie Aufgaben zur Berechnung von Kräften lösen. ",My plastics‘ war bereits einmal an der RS 1, als ich hier noch zur Schule ging. Ich war damals noch unsicher, was ich werden wollte. Es hörte sich alles gut an. Ich habe mich dann bei der Firma Scholz beworben", erzählt die 18-Jährige, die aus Reitsch kommt. Ihre Arbeit mache ihr Spaß, weil sie abwechslungsreich und vielseitig sei.

Vor dem Berufsparcours wurden die Schüler mit einer Präsentation von "My Plastics - Deine Zukunft mit Kunststoff" in die Kunststoff-Branche eingeführt. Es wurde aufgezeigt, welche Bedeutung Kunststoff im Alltag hat und welche Vielfalt er besitzt. Projektkoordinatorin Linda Rebhan informierte über die vielfältigen Chancen im Hinblick auf entsprechende Ausbildungen. Von ihren Arbeitsalltag erzählten die Auszubildenden der Firmen Scherer & Trier sowie Horst Scholz. Im Anschluss betreuten diese die vier Stationen des Berufsparcours. Insbesondere der praktische Teil stieß bei den Schülern auf durchwegs positive Resonanz und großes Interesse.

Wie Linda Rebhan sowie Netzwerkmitarbeiterin Simone Rieß betonten, orientieren sich jugendliche Schulabgänger häufig hin zu nichttechnischen Berufen. Diese Berufswahlentscheidung beruhe in der Regel darauf, dass die Schüler mit der Einschätzung der Berufsbilder überfordert seien beziehungsweise, dass ihnen zu wenig Informationen über die konkreten Berufsinhalte vermittelt würden. "My Plastics" informiere im Rahmen von Schulbesuchen Schüler aller Schularten der Region Ober-, Unter- und Mittelfranken über zukunftsträchtige Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten in der regionalen Kunststoffbrache sowie häufig damit verbundene Irrtümer. Darüber hinaus unterstütze das Projekt Unternehmen der Kunststoffbranche, geeignete Auszubildende zu finden.

So meint die Projektkoordinatorin: "Gerade im Raum Kronach und den Nachbar-Landkreisen gibt es eine hohe Dichte an Firmen in der Kunststoff-Branche. Leider haben alle Probleme damit, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Ich kann jedem, der sich dafür interessiert, nur zuraten. Die Branche wächst. Eine solche Ausbildung ist eine gute Wahl, sie hat Hand und Fuß."

Das Kunststoff-Netzwerk Franken (KNF) mit Sitz in Bayreuth ist für die Ausbildungsinitiative "My plastics - Deine Zukunft mit Kunststoff" im März dieses Jahres mit dem ersten Preis "Kompetenznetz 2012" ausgezeichnet worden. Ausschlaggebend für die Prämierung seien die "innovativen Ansätze des Netzwerks und der exzellente Netzwerkservice insbesondere im Bereich der Fachkräftesicherung" gewesen, hieß es in der Laudatio der Jury.