In Stockheim erleichtert man den Zugang zum Rathaus mit einer auch behindertengerechten Einrichtung.
Der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Stockheim gab in seiner Sitzung am Donnerstag grünes Licht für den Bau eines behindertengerechten Aufzugs am Rathaus. Die Gemeinde Stockheim wird damit beispielgebend im barrierefreiem Zugang zum Rathaus und im Entgegenkommen für Menschen mit Behinderung, vor allem gegenüber Menschen mit Geheinschränkungen, sein. Der Aufzug wird vom Parkplatz aus ebenerdig zu begehen sein und führt nach Wunsch entweder in das Erdgeschoss zu den Bürgerbüros oder bei Hochzeiten und Gemeineratssitzungen auch ins Trauungszimmer und ins Sitzungszimmer, die sich beide im 1. Stock des Rathauses befinden.
Nach Aussage von Bürgermeister Rainer Detsch (FW) will man diese Maßnahme nach Möglichkeit noch in diesem Jahr abschließen. Im Moment befinde man sich aber noch in der Angebotsphase.
Die Erfahrungen vergangener Jahre haben gezeigt, dass immer mehr Menschen mit Geheinschränkung oder Behinderung, aber auch Eltern mit Kinderwagen wegen des etwa ein Meter hohen Treppenportals mit mehreren Stufen schwer Zutritt zum Rathaus haben. Viele trauten sich gar nicht den Weg anzutreten, der nicht nur für Rollstuhlfahrer sehr beschwerlich war. Auch von Trauungen seien ältere Menschen ferngeblieben, weil sie den Weg in den ersten Stock nicht gehen konnten.
Lange habe das Gremium eine gute Lösung diskutiert. Neben einer Rampe wurde auch ein Treppenlift im Erdgeschoss des Rathauses diskutiert, der Menschen mit Geheinschränkung dann in den ersten Stock bringen sollte. Einen solchen Treppenlift gibt es nach Wissen des Bürgermeister überhaupt noch nicht in einem öffentlichen Gebäude und wenn man so eine Lösung anstreben wolle, müsse man sich erst informieren, ob dies in öffentlichen Gebäuden zulässig ist.
Denn nach Diskussionen in der Verwaltung und im Gemeinderat fand man schnell heraus, dass ein solcher Treppenlift alles andere als eine gute Lösung wäre. Es kommen Menschen mit ganz unterschiedlichen Geheinschränkungen ins Rathaus, für jeden einzelnen müsste man den Treppenlift und dessen Funktion erklären. Ganz abgesehen davon, dass Rollstuhlfahrer zusätzliche Probleme hätten und ein Treppenlift für Eltern mit Kinderwagen natürlich nicht nützlich wäre.
Beton und Glas
Also habe man sich für die Variante eines Aufzugs entschieden. Dieser wird an der Nordseite des Rathauses angebaut: Eine Seite wird aus Beton entstehen und zwei Seiten werden aus Glas sein - hell und lichtfreundlich. Auch die Kosten von rund 88 000 Euro sind überschaubar und machbar, da eine Rampe zum Eingang und ein Treppenlift vom Erdgeschoss zum 1.
Stock circa 50 000 Euro verschlingen würde. Auch hier überwiege der Nutzen gegenüber den Kosten. Das Gremium segnete diese Vorgehensweise einstimmig ab.
Auch für den Bauantrag der Firma Blumenröther auf Betriebsneubau im Gewerbegebiet Obere Holzwiesen (Industriestraße) wurde gemeindliches Einvernehmen erteilt. Der Bauherr möchte noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen, dem wollte man gerne nachkommen.
Eine Ortsbegehung führte die Räte zum Geotop an der ehemaligen Katharinenzeche in Nähe des jetzigen Bauhofs. Der Bürgermeister teilte mit, dass dieses Geotop von Geologie-Experten in die bayerische Bestenliste aufgenommen worden sei. Dies weise auf die Bedeutung dieses Geotops auch für die Gemeinde Stockheim hin.
Inzwischen habe der Bauhof in Kooperation mit einer Zimmerei eine Dachkonstruktion über das Geotop zum Schutz vor Wind und Regen gezogen und eine Art Tribüne angelegt.
Für die dabei entstandenen Kosten von rund 30 000 Euro habe man in guter Zusammenarbeit mit Werner Badum vom Landratsamt Kronach einen Förderantrag gestellt. Man werde mit 15 000 Euro Zuschuss rechnen können. Dafür gebühre besonders Werner Badum großer Dank, der sich ehrenamtlich für den Geopark Schieferland engagiert und beim Zuschussantrag der Gemeinde Stockheim beratend sehr behilflich gewesen sei.