Pokémon Go: Wo in Kronach Monster lauern

2 Min
Im Blickpunkt: In der Adolf-Kolping-Straße wartet an der Kolpingssäule nicht nur ein mögliches Monster auf die Pokemon-Jäger. Gleichzeitig dient sie als sogenannter "Pokestop", an dem zur Jagd benötigte "Pokebälle" eingesammelt werden können. Foto: Marian Hamacher
Im Blickpunkt: In der Adolf-Kolping-Straße wartet an der Kolpingssäule nicht nur ein mögliches Monster auf die Pokemon-Jäger. Gleichzeitig dient sie als sogenannter "Pokestop", an dem zur Jagd benötigte "Pokebälle" eingesammelt werden können.  Foto: Marian Hamacher
Auch vor der Kronacher Raiffeisenbank machen die Monster nicht halt. Foto: Sreenshot
Auch vor der Kronacher Raiffeisenbank machen die Monster nicht halt.  Foto: Sreenshot
 

Auch vor der Kreisstadt macht der Internet-Trend nicht halt: Seitdem die Smartphone-App "Pokémon Go" veröffentlicht wurde, sind Menschen auf der Suche.

Hinter der Adolf-Kolping-Säule warten Monster: Mal in Form eines niedlichen Fuchses, mal in Gestalt eines furchteinflößenden Geistes. Zu sehen sind sie aber nicht für jeden. Nötig ist eine Handy-App. "Pokémon Go". Seit Mittwoch gibt es das Spiel auch in Deutschland und erlebt derzeit einen ähnlichen Hype wie in den USA. "Schnapp sie dir alle!", lautet das Motto von Pokémon - in Kronach wird es schon fleißig umgesetzt. Kinder, Jugendliche, sogar Erwachsene, laufen momentan in der Kreisstadt umher.
Den Blick stets starr auf das Display gerichtet. Die Jagd nach den Pokémon läuft auf dem Gameboy schon seit Jahren, doch nun haben die bunten Taschenmonster den Weg in unsere Welt gefunden. Doch wieso wird den kleinen virtuellen Monstern munter hinterher gejagt?


Beschränkte Interaktion

Die früheren Pokémon Spiele haben Can Yilmaz schon immer interessiert. "Die Möglichkeit aus hunderten verschiedenen Pokémon ein Team zusammenzustellen und ein Abenteuer zu erleben, ist das was ich so toll daran finde", sagt der 20-Jährige. "Es ist spannend sich mit anderen Spielern zu messen und auszutauschen." Für ihn sei Pokémon-Go eine schöne Möglichkeit die Monster auch außerhalb seines eigenen Zimmers zu erleben. Jedoch würde es momentan zu wenig bieten: "Die Taktik, die man in den Konsolen-Spielen benötigt, um erfolgreich gegen andere Spieler zu kämpfen, fehlt komplett", erklärt der Abiturient. Kurz: "Die Interaktion mit Anderen ist eingeschränkt." Trotzdem sei es für ihn eine gute Idee, die noch viel Potential in der Zukunft hätte, wenn sie richtig weitergeführt wird.

Pokémon Go für Anfänger: Eine Anleitung und erste Tipps für Einsteiger
Die 15-Jährige Luisa Detzel hat vorher schon einmal Pokémon gespielt. Ihr macht die neue App sehr viel Spaß: "Ich finde es cool, dass man auf der Suche nach Pokémon draußen rumlaufen muss. Man findet auch manche spezielle Pokémon nur an speziellen Orten." Vor allem mit anderen Spielern wäre es ein toller Zeitvertreib: "Man trifft sich mit Freunden, um zusammen suchen zu gehen. Auch ist es einfach, so neue Bekanntschaften zu machen." Den Hype verstehe sie aber nur halb: "Ich könnte es nicht nachvollziehen, wenn man es den ganzen Tag spielt", gesteht die Schülerin.

Sie vermutet, dass die Populariät der App aber bald wieder nachlässt. "Ich denke das legt sich wieder in ein paar Wochen, dann spielen es dann nur noch deutlich weniger Leute." Weiterempfehlen würde sie es dennoch: "Wer Pokémon mag, sollte es auf jeden Fall spielen."


Erhöhtes Unfallrisiko?

Die App erweckt die kleinen Monster zum Leben. In Kronach gibt es zahlreiche davon, zu sehen sind sie jedoch nur auf dem Bildschirm. Ob ein Hornliu, Schiggy, Flegmon oder ein Nebulak - schnappen kann man sie alle. Überall in der Stadt verteilt findet man Pokémon, Pokestops, die sich an Sehenswürdigkeiten oder bekannten Stellen der Stadt befinden, aber auch Arenen, in denen Nutzer ihre Monster mit anderen kämpfen lassen können. "Ich mag das Spiel eigentlich gar nicht, trotzdem kann ich einfach nicht damit aufhören", sagt eine Frau, während sie am Rosenturm versucht, ein Flegmon einzufangen.

Der Vorteil an der App: Bewegung und vielleicht sogar neue Bekanntschaften. Der Nachteil ist, dass der Akku durch das GPS ähnlich lange durchhält wie das Spiel ruckelfrei läuft - nicht sonderlich lange. Zwar macht eine Bildschirmnachricht darauf aufmerksam, darauf aufzupassen, wo der Avatat - und damit der Spieler - hinläuft. Denn das Risiko eines Unfälls dürfte durch den ständigen Blick auf das Display nicht gerade sinken. Trotzdem fällt es schwer, den Taschenmonstern lange zu widerstehen. Schließlich könnte ja um die nächste Ecke genau das Pokémon lauern, das noch in der Sammlung fehlt. Es ist wie eine Schnitzeljagd - nur, dass es sich bei den "Schnitzeln" um Grimassen schneidende Monster handelt.