Der VdK Ortsverband Kronach ehrte bei der Jahreshauptversammlung im Schützenhaus Kronach langjährige Mitglieder und wählte den Vorstandschaft neu.
Ortsvorsitzender Heinz Hausmann ist bereits seit 1992 Erster Vorsitzender des Sozialverbandes in der Stadt Kronach. Er hätte gerne einen Nachfolger gehabt und das Amt in jüngere Hände übergeben, wie er schon vor einigen Jahren ankündigte. Kreisgeschäftsführerin Anja Schmidt dankte ihm für seine 24-jährige ehrenamtliche Führungsfunktion. Er wurde allerdings erneut zum Ersten Vorsitzenden gewählt. Zweiter Vorsitzender wurde, wie bisher, Jürgen Eichhorn. Vorsitzender Hausmann informierte über die Eingliederung einiger Mitglieder aus dem aufgelösten Ortsverband Gehülz, weitere Mitglieder aus Gehülz seien dem OV Ziegelerden beigetreten. Somit habe sich die Mitgliederzahl des OV Kronach im Jahr 2016 auf 765 Mitglieder erhöht. Als er 1992 den Vorsitz im OV Kronach übernahm hatte dieser knapp 300 Mitglieder. Dies zeige, wie wichtig die Angebote des Sozialverbandes in der heutigen Zeit sind.
Der Verband ist eine starke Lobby für Rentner, Menschen mit Behinderung, chronisch Kranke, Pflegebedürftige und deren Angehörige, Familien, ältere Arbeitnehmer und Arbeitslose.
Anwalt sozial Benachteiligter
Die Fachkompetenz des VdK ist das Sozialrecht: Der Sozialverband versteht sich als Anwalt sozial benachteiligter Menschen und kämpft für soziale Gerechtigkeit. In der neuesten Kampagne kämpft man um Barrierefreiheit. "Der VdK Sozialverband appelliert an Politiker aller Parteien auf allen Ebenen sich für Barrierefreiheit einzusetzen, der VdK werde entschlossen seine Kampagne durchführen und die Politik zum Handeln auffordern und in Bewegung bringen", machte Kreisgeschäftsführerin Anja Schmidt in ihrem Referat zum Thema "Weg mit den Barrieren" deutlich.
In einem Zeitalter, in dem man ständig im Weltall präsent sei und die Fahrt zum Mond
gelang, dürften Menschen mit Behinderung nicht länger ausgegrenzt werden. Denn Barrierefreiheit sei ein Menschenrecht. Daher sei es nicht mehr hinzunehmen, dass eine nicht unbeträchtliche Zahl an Menschen tagtäglich durch Barrieren an der Teilhabe an der Gesellschaft und am öffentlichen Leben eingeschränkt werde. "Es wäre möglich, in unserer Gesellschaft alle Barrieren zu beseitigen, dazu seien Geld und Technik vorhanden. Einzig alleine sind es die Barrieren im Kopf, die noch eine Barrierefreiheit verhindern", meinte Schmidt. "Menschen mit Behinderung brauchen kein Mitleid, sondern entschlossenes Handeln, damit ihr Recht auf gleichberechtigte Teilhabe endlich auch Realität wird und dafür wird sich der VdK Sozialverband in seiner ganzen Stärke entschlossen einsetzen", so Schmidt.
Heinz Hausmann forderte in jeder Gemeinde einen Behindertenbeauftragten.
Er resümierte, dass sich in Kronach in jüngster Zeit einiges an den Schulen und an öffentlichen Gebäuden getan habe. Auch der Kreiskulturraum hat einen Aufzug erhalten. Einziges Manko: die Eingangstüren gehen schwer auf: "Warum hat man nicht automatische Türöffner angebracht?", fragt Hausmann kritisch. Und das größte Problem sei der Bahnhof: "Hier muss sich die Bahn baldmöglichst bewegen, denn was hier geboten wird ist keinesfalls zeitgemäß und von einer Barrierefreiheit ist gar nichts zu sehen", so Hausmann weiter.
Die Wahl brachte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Heinz Hausmann, 2. Vorsitzender Jürgen Eichhorn, Schriftführerin Hanni Wachter. Frauenvertreterinnen Rosa Graf, Anneliese Fischer, Rosalinde Gotsche, Angelika Martin, Gertrud Müller.
Beisitzer: Hilmar Pudler, Karin Kaiser, Wolfgang Graf, Jutta Fehn, Franz Renner, Patrick Schnepp.
Ehrungen langjährig treuer Mitglieder: Das Treueabzeichen in Silber wurde in Würdigung und Anerkennung für zehnjährige Treue zum VdK Sozialverband verliehen an Marianne Pfadenhauer, Franz Renner, Bernd Dieter Teupel und das Treueabzeichen in Gold für 25-jährige Treue erhielten Jürgen Eichhorn und Christa Thönnes in Anerkennung und Würdigung ihrer Treue verliehen.
Neues Ehrenamt
Der 58-jährige Peter Gagel stellte sich im Ortsverband als neuer VdK-Lotse vor. Ergänzend zur Sozialrechtsberatung durch das Hauptamt bietet der VdK für Ratsuchende den ehrenamtlichen VdK-Lotsen-Dienst. Die Lotsen sind Ansprechpartner für soziale Belange und Fragen ohne rechtliche Relevanz.
Die Lotsen vermitteln zum Beispiel Kontakte zu Selbsthilfegruppen oder örtlichen Anlaufstellen, auch hören sie gerne einfach nur mal zu.
An den Lotsen können sich VdK-Mitglieder und Nichtmitglieder wenden. Er sei als ehrenamtlicher VdK- Lotse für Ratsuchende jeden Alters, gleich welcher kulturellen Zugehörigkeit ein Ansprechpartner. Weiter können sich an ihm Menschen, die bei längerfristigen psychischen oder körperlichen Leiden eine Ansprechperson benötigen, Menschen, die Hilfestellungen für die Alltagsbewältigung wünschen, Menschen, die Anteilnahme und Trost suchen, wie Menschen, die ihr Problem in einem vertraulichen Gespräch klären möchten oder auch Menschen, die Informationen über weiterführende Stellen benötigen, wenden. Das Angebot gilt für den Landkreis Kronach. Er stehe jederzeit zur Verfügung, so Peter Gagel.